Die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ist, dass verbindliche Regeln das Verhalten von dessen Mitgliedern normieren und dass spezielle Einrichtungen des Gemeinwesens damit betraut sind, diese Regeln durchzusetzen und gemeinschaftliche Aufgaben mit dem Geld der Mitglieder zu tätigen.

Kurz:

Ich gebe etwas von meinem Geld und meiner Freiheit.

Dafür erhalte ich etwas für mein Geld und meine Sicherheit wird gewährleistet.

Die Eigentumsordnung ist ein gutes Beispiel. Man zahlt Mehrwertsteuer auf die Produkte, die man erwirbt, die im Gegenzug von schlichtem Besitz zu staatlich durchgesetztem Eigentum aufgewertet werden, d.h. der Staat garantiert mit seiner Rechtsordnung dafür, dass dir dein Besitz nicht willkürlich genommen werden kann.

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Die einzige Möglichkeit, seine Rechtschreibung und später auch seinen Stil zu verbessern, ist Lesen. 

Was die Schule unter Grammatikfehlern versteht, sind meist stilistisch schwache oder unkonventionelle Wendungen, die man mit viel Lesen wegbekommen sollte. 

Von Zeitungen rate ich dir eher ab (außer du hast es allein auf Rechtschreibung abgesehen – wobei die Presse auch in dem Fall nicht die erste Wahl sein sollte). Wenn du gut schreiben können willst, verschling ein Buch nach dem andern.  

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Mit warum (und anderen Fragewörtern) eingeleitete Nebensätze sind in vielen Gegenden des deutschen Sprachraums gang und gäbe. Und allein aus diesem Grund sind sie richtig (Primat der gesprochenen Sprache). 

Jetzt müsste man sich damit beschäftigen, warum es ganz und gar okay und grammatisch ist, so einen Nebensatz einzuleiten. Dazu würde es allerdings echte Sprachwissenschaft brauchen, und die wirst du hier auf GF eher nicht finden. 

Ich kann mal aus dem Stegreif ein paar Tipps abgeben.

     Der Schnösel sagt immer, [ dass er klug ist ] .  … Verb mit [Objektsatz]

                               |_____Bezug_____|

     Dann frage ich immer, [ warum er klug ist ] .    Verb mit [Objektsatz]

                  |_______Bezug_______|

Technisch handelt es sich hier um zwei Nebensätze mit derselben syntaktischen Rolle. Sie stellen das Objekt des Ganzsatzes, nach dem die transitiven Verben fragen und sagen verlangen. Dass wir den einen Nebensatz mit dass einleiten und den anderen mit warum, ist eine Entscheidung, die wir im Verstand treffen. Denn nur der Verstand weiß, dass eine Verbindung zwischen dem Verbum fragen und Fragewörtern besteht. 

Die Konjunktion dass wird nun generell für Inhaltssätze verwandt. Im Schnöselsatz drückt der dass-Satz den Inhalt des Sagens aus, und bei deinem Beispiel drückt er den Inhalt des Wunders aus:

     Kein Wunder, [ dass du studieren gehst ] . … Subst. mit [Inhaltssatz]

                  |_____Bezug_____|

Jetzt geschieht ein Vorgang, dem wir es zu verdanken haben, dass wir über Walther von der Vogelweide und dem Nibelungenlied manchmal so lange brüten wie über einem Lateinsatz: Übergeneralisierung bzw. falsche Analogie (die bei Verwendung durch die Sprecher richtig wird). 

--› Kein Wunder, [ warum du studieren gehst ]… Subst. mit [Inhaltssatz]

                   |_____Bezug_____|

Es könnte für die Verwendung von warum aber natürlich auch einen ausgeklügelteren Grund geben. 

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Es gibt auch die Verben auf -ern und -eln.

wabern, kitzeln, betteln, federn, schimmern, fummeln, …

_________

Ansonsten enden alle Verben auf -en. Ausnahme sind sein und Verben, bei denen das e weggefallen ist (tun, knien).

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Ich kopiere hier mal, was ich zu einer ähnlichen Fragestellung geschrieben habe. Kurzempfehlung: übertragen ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv. 

Alle Partizipien (womit auch Partizip 2 eingeschlossen ist) sind Adjektive. Ein Partizip ist eine gewöhnliche Verbalableitung (Ableitung von einem Verb) zum Adjektiv. Dasselbe Prinzip steckt zum Beispiel hinter der Adjektivendung -bar:

     trag-en --› trag-bar

Hier wird an die Wurzel trag- das Suffix -bar angehängt, um ein Verb zum Adjektiv zu machen.

     trag-en --› trag-end (Partizip Präsens, 1)

     trag-en --› ge-trag-en (Partizip Perfekt, 2)

Hier wird an die Wurzel das Suffix -end (oder in diesem Fall -en & Präfix ge-) angehängt und auch hier wird das Verb zum Adjektiv gemacht. Wenn du annimmst, dass tragend halb Verb oder sogar ein ganzes Verb ist, dann muss auch tragbar ein halbes oder ganzes Verb sein. 

Was es nicht ist. Beide Wörter (tragend und tragbar) tun nicht nur satztechnisch so, als wären sie ein Adjektiv; man kann beide ohne weitere Ableitung und im selben Beugungsmuster wie bei jedem nativen Adjektiv verwenden. Auf deutsch, das sind echte Adjektive.

– Sie hat eine schöne Rolle gekriegt !

– Sie hat eine tragende Rolle gehabt.

Als man in der Sprachwissenschaft noch nicht vom Primat der Satzlehre ausging und dachte, das Wichtigste an der Sprache wären ihre Formen und von wo diese Formen abgeleitet sind, zwängte man die Partizipien in eine Art eigene Wortart und gab ihnen ihren heutigen Namen. Der soll andeuten, dass ein Partizip sowohl am Wesen eines Verbs als auch am Wesen eines Adjektivs partizipiert. 

Heute wissen wir, dass Formen zweitrangig sind und sich Wortarten nur durch ihre Verwendung im Satz definieren lassen. Daher können Partizipien nur Adjektive sein.

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Im Deutschen ist das Maskulinum (das männliche grammatische Geschlecht) das Standardgenus. 

Das heißt wenn man nicht weiß, ob ein Einbrecher ein Mann oder eine Frau ist, ist es ein Einbrecher. Ein Einbrecher kann sich dann als Frau entpuppen. ›Die deutschen Bürger‹ schließt die weiblichen, die männlichen und die Transgenderdeutschen mit ein. 

Manchmal muss man sogar zwingend die maskuline Form benutzen:

– Lisa ist mein bester Freund!

So bedeutet der Satz, dass Lisa unter allen Freunden der beste ist.

– Lisa ist meine beste Freundin!

Jetzt ist sie nur unter allen weiblichen Freunden der beste. Es kann auch noch einen männlichen besten Freund geben. 

So genau ist man aber in der gesprochenen Sprache nicht und muss man auch nicht sein. Zumal beste Freunde ja oft wechseln.

Normalerweise gilt, dass die Formen kongruieren. Maskulin braucht maskuline Formen, feminin kann feminine Formen haben:

– Er ist ein Idiot.

– Sie ist ein Idiot --› Kongruenz: Sie ist eine Idiotin (unüblich)

– Er ist ein Politiker

– Sie ist ein Politiker --› Kongruenz: Sie ist eine Politikerin

– Er ist der achte Bundeskanzler

– Sie ist der achte Bundeskanzler --› Kongruenz nicht möglich


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Du hast dir alle Fragen selbst beantwortet.

Es gibt eine Firma namens edding: Dieser Stift hier ist von edding! 

Und es gibt ein Substantiv, das kein Eigenname ist, sondern ein Ding bezeichnet und das durch welche Umstände auch immer (sie sind unerheblich) gleichlautend mit dem Firmennamen ist.

Man schreibt mit einem Edding, auch wenn dieser Edding nicht von edding ist. Und es ist natürlich die Farbe des Eddings mit s und nicht ohne, wie man annehmen könnte, wenn man zu lange in Wiktionary oder Duden blättert.

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Authentische Sprache kann man in historischen Filmen oder Büchern nicht anbringen.

Ich meine, klar könnte man das, wenn man es drauf anlegt, dass sich einige Mediävisten durch den Kauderwelsch schmökern und der Rest das Buch nach dem ersten Blick aus der Hand legt.

Was man als Deutschsprecher noch lesen kann, bevor es beginnt, komisch zu werden, ist die späte Barockdichtung, als Beispiel der Abenteuerliche Simplicissimus. Schiller rund 100 Jahre später liest sich schon bequemer, aber auch Luther ist dank seines Genies zu bewältigen, obwohl seine Bibelübersetzung in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden ist. Das ist alles Frühneuhochdeutsch und ab dem Simplicissimus Neuhochdeutsch, was wir heute sprechen. 

Was früher geschrieben wurde – das Mittelhochdeutsche – unterscheidet sich in Wortschatz, Wortbedeutung, Grammatik und von seinen Lauten so stark vom Neuhochdeutschen, dass es unmöglich wäre, hier Authentizität zu erreichen.

Weib ist in unserem Sprachgebrauch eine beleidigende Bezeichnung für eine Frau, im Mittelhochdeutschen als wīp aber die Standardbezeichnung für die Frau. Wenn man nun einen Roman schreibt, dessen Figuren durchs Hochmittelalter wandeln, kann man nicht einfach den Ausdruck Weib als Standardbezeichnung für die Frau nutzen, weil er im Spätneuhochdeutschen eine negative Färbung hat und nicht neutral klänge wie im Mittelalter. Und so verhält es sich mit allen Begriffen.

Man geht dann meistens dazu über, eine pseudoaltertümelnde Sprache zu verwenden, die sich freilich vielerlei Wortgespiel bedient, jedoch arg des Christenzeitalters spottet. 

Was man daher einzig erreichen kann, ist Scheinauthentizität. Besser ist es, wenn man die Leut einfach natürlich sprechen lässt. Die Erzählstimme des Romans ist in Spätneuhochdeutsch verfasst und die Leser des Romans sind Spätneuhochdeutschsprecher. Warum sollten die Figuren dann nicht auch Spätneuhochdeutsch sprechen?


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Es wird kleingeschrieben. 

Die Aufzählung gehört noch zum Ganzsatz dazu. Theoretisch, aber nicht mehr gern gesehen könnte man auch so schreiben:

Es erwartet Sie u.a. 

– eine handgefertigte Deko aus Beton,

– ein Pavillon ganz aus Gold,

– eine Riesenmarshmallowmaschine. 

Man kann oben also den Doppelpunkt weglassen. Für die Aufzählung verwendet man richtigerweise Halbgeviert-/Gedankenstriche (–) und keine Bindestriche (-). Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Wenn du in ganzen Sätzen schreibst (Es erwartet Sie …), würde ich auch den unbestimmten Artikel verwenden (eine Deko), sonst klingt es ungrammatisch.

Möglich ist es aber auch so, vor allem wenn es nicht in einen Fließtext eingebettet ist:

Was Sie unter anderem erwartet:

– handgefertigte Deko aus Beton

– Pavillon aus Gold

– Riesenmarshmallowmaschine

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Im Deutschen gibt es drei Tempussysteme (Zeitsysteme):

– gesprochenes Deutsch

– nichtliterarisches Schriftdeutsch

– literarisches Schriftdeutsch

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Das Perfekt (Ich bin gegangen) ist in der gesprochenen Sprache ganz einfach die Zeitform für Vergangenes. Je südlicher man auf deutschsprachigem Grund geht, desto mehr Perfekt hört man. In Österreich ist das Präteritum (Ich ging) dann bis auf zwei Formen gänzlich unüblich.

Im literarischen Schriftdeutsch ist die Sache noch einfacher als in der gesprochenen Sprache. Das Perfekt existiert dort nämlich nicht.

Im nichtliterarischen Schriftdeutsch ist das Perfekt ähnlich dem englischen Present perfect. Handlungen, die bis in die Gegenwart andauern, schreibt man im Perfekt:

– Normalerweise Präteritum: Die Terroristen griffen Paris an.

– Handlungen, die in die Gegenwart hineinreichen: Paris hat sich bis heute nicht davon erholt.

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Das Plusquamperfekt (Ich war gegangen) kommt im Norden manchmal in der gesprochenen Sprache vor, ist aber unnötig und kann genauso durch ein Perfekt ersetzt werden:

– Oh, das hatte ich gebraucht !

– Oh, das habe ich gebraucht !

Im literarischen Schriftdeutsch ist es das zweite Tempus neben dem Präteritum, und zwar die Zeitform für Vergangenes. Im Roman schreibt man die Gegenwart seines Protagonisten im Präteritum, das Präteritum ist das sogenannte Standardtempus:

– Normalerweise Präteritum: Ich starrte mit glasigem Blick ins Leere.

– Vergangenes: Ich hatte es schon immer geahnt.

Im nichtliterarischen Schriftdeutsch ist es die Vorvergangenheit. Gegenwärtiges schreibt man im Präsens, Vergangenes im Präteritum:

– Vorvergangenes: Nachdem er die Krim annektiert hatte, …

– Vergangenes: … plante Putin, in Berlin einzumarschieren.

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Die Standardsprache kennt das Dunkel. Und es ist, wie du schon sagst, in allen Fällen ohne Endung – mit Ausnahme des Genitivs, denn entgegen Bastian Sicks Amateurmeinung ist der überhaupt nicht totzukriegen.

Das Dunkel ist eine Adjektivableitung und kommt von dunkel. 

Man spricht vom Licht ins Dunkel und nicht vom Licht ins Dunkle, auch reitet man im Dunkel der Nacht und nicht im Dunkeln der Nacht.

Jetzt kommt aber der Haken: In der Umgangssprache, also in der echten, gesprochenen Sprache, hat man Angst, wenn man alleine im Dunklen ist. 

Das Dunkle ist genauso eine Adjektivableitung, und zwar, wie man sie erwarten würde, flektiert.

_________ 

Hier lässt sich ein System erkennen, das uns von einem anderen Wort bekannt ist:

Wenn man von der Sprache in seiner Gesamtheit spricht, redet man vom Deutschen. 

– Das Deutsche entstand im anbrechenden Mittelalter. 

Wenn man aber von einer speziellen Form des Deutschen spricht, benutzt man eine Form ganz ähnlich dem Dunkel:

– Das Deutsch Luthers klingt atemberaubend.

– Beamtendeutsch ist ein Geschwür.

– Du sprichst gutes Deutsch!

Genauso sagen wir:

– Das ist ein Schuss ins Blaue.

– Das Blau des Himmels ist atemberaubend!

________

Und deshalb reden wir vom Dunkel, wenn wir eine ganz spezielle Dunkelheit meinen: Das Dunkel der Nacht zum Beispiel.

Wenn wir hingegen von der allgemeinen Dunkelheit erzählen, dann sprechen wir vom Dunklen

Man hat Angst vorm Dunklen oder – wenn man präzise ist – Angst im Dunklen. 

Und vor der Dunkelheit in all ihrer Abstraktheit kann man natürlich auch Angst haben.

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Der Bindestrich wird nur in größter Not angewandt. Das Deutsche geht geregelt mit Wortbildungen und neuen Zusammensetzungen um. Der Bindestrich ist als solches Element nicht vorgesehen.

Ein Beispiel für eine solche Not: Wir haben den Eigennamen gutefrage.net. Jetzt wollen wir eine Zusammensetzung mit Community als Rumpf bilden:

Ich liebe die gutefrage.net-Community

Weil unser Eigenname kleingeschrieben wird und zudem einen Punkt mitten im Wort stecken hat, muss man ihn als Einheit zur Community dranhängen.

Auch GuteFrage ist ein solcher Fall. Hier wird mitten im Wort großgeschrieben:

Die GuteFrage-Community ist liebenswert. Wie läse sich denn eine GuteFragecommunity? Eine gute Fragecommunity?

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Ich habe gerade auf der Seite von Spiegel Online nach ein paar falschen Bindestrichkompositionen gesucht. 

Ein richtiges Beispiel: Die Spiegel-Online-Seite. Die Spiegel Online-Seite ist falsch; man muss hier durchkoppeln, denn die Seite bezieht sich ja auf ganz Spiegel Online und nicht nur auf Online. 

Genauso falsch ist es, vom Olympia-Auftakt (-->Olympiaauftakt), der Olympia-Bühne (--> Olympiabühne), den Torwart-Toren (-->Torwarttoren) oder dem Handball-Turnier (-->Handballturnier) zu schreiben. 

Richtig falsch wird es, wenn man Olympia-freundlich ist. Adjektive schreibt man klein: Man ist olympiafreundlich

Gut hat man es beim I-Tüpfelchen gemeint, denn Substantive schreibt man immer groß, nicht? Das Tüpfelchen befindet sich allerdings auf dem i, nicht auf dem I. Daher ist es das i-Tüpfelchen. 

Auch falsch ist der Versicherungs-Beamte. Hier haben wir ein Wortbildungselement, das Fugen-S, und das reicht völlig: Versicherungsbeamter. 

Richtig ist dagegen das EM-Turnier. Weil man EM in Versalien schreibt, liest man es als E und M und nicht als Em. Falsch wäre ein EMturnier oder ein Emturnier, weil bei diesem nicht E–M gesprochen würde und bei jenem zwei Versalien mitten im Wort stehen. 


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Anscheinend ist Kongolesisch nicht deine Muttersprache, sonst würdest du ja nicht diese Frage stellen. 

Deine Eltern haben etwas falsch gemacht. Hätten sie konsequent Mutter–Vater deutsch–kongolesisch mit dir gesprochen, hättest du das ganz sicher nicht ignoriert. So funktioniert Kommunikation nicht. 

Deine Eltern können dir also gar nichts anlasten. Wenn du keine Lust hast, die Sprache deiner Vorfahren zu lernen, dann ist das halt so. Erzwingen kann man so etwas nicht und ich wüsste auch nicht, wie du das jetzt noch lernen solltest. 

Ich kenne dazu jedenfalls keine Lernbücher. Und die Zeit, in der deine Eltern dir das beibringen könnten, ist schon lang vorbei.

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Wie wir aus amerikanischer Quelle in einer Antwort erfahren haben bzw. bestätigt bekommen haben, ist das umgangssprachlich korrekt und kein Fehler. Denn was in der Allgemeinsprache akzeptiert wird, muss automatisch richtig sein. Und das ist auch eigentlich das einzige Kriterium für Richtigkeit in der Sprache.

Tolkien hat das gewusst und es deshalb verwendet – einen Grammatikfehler hätte er ja wohl nicht absichtlich eingebaut, so viel Niveau traue ich ihm zu. Was man aus diesem he don't herauslesen kann, das ist ein bestimmtes Milieu, wie auch im echten Englisch. 

Es sind die Ungebildeten, die Leute von der Straße, die man mit dieser Grammatik verbindet.

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Beide Sprachen entspringen einer gemeinsamen Wurzel. 

Indogermanisch --> Germanisch --> Westgermanisch

Sowohl das Deutsche als auch das Englische sind westgermanische Sprachen. Im Westgermanischen entstehen Sprachen wie das Altniederdeutsche, Niederfränkische und Althochdeutsche. 

Das Althochdeutsche – ein Sammelbegriff für mehrere Dialekte – unterscheidet sich von allen anderen westgermanischen Sprachen durch eine weitere Lautverschiebung, nämlich die sogenannte hochdeutsche. 

Niederfränkisch und Niederdeutsch sind sehr eng miteinander verwandt, aus ihnen entsteht z.B. das Niederländische oder auch das Angelsächsische/Altenglische.

Man tut gut daran, von einer angelsächsischen Sprache zu sprechen und nicht von einer altenglischen. Hält man einem Engländer und einem Deutschen einen Wisch verfasst in altenglischer Sprache hin, wird jener nichts damit anfangen können. Altenglisch entsteht vermutlich im 5. Jahrhundert als Gemisch aus niederdeutschen Dialekten und jütischen Einflüssen (aber vermutlich auch geringen keltolateinischen). Es klingt noch sehr deutsch, die Verständigung mit dem niederdeutschen Sprachraum funktioniert einwandfrei. Das englische Englisch entsteht mit der Eroberung Englands durch Wilhelm, der Normanne ist. Er bringt im 12. Jahrhundert das Französische auf den Tisch, und alles was am Englischen heute lateinisch erscheint, kommt von da. Das Mittelenglische entfremdet sich nun völlig vom Festland.

Das Althochdeutsche ist aber auch nicht gerade typisch deutsch. Es entsteht im ausgehenden 7. Jahrhundert, und dabei wimmelt es nur so von bunten Vokalen. Es wirkt vom Schriftbild beinahe italienisch. Zu Beginn des Mittelhochdeutschen im 11. Jahrhundert kollabiert das gesamte Deklinationssystem, die bunten Vokale werden durchs Feld alle zu e. Jetzt wird es schon deutscher. 

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Es gibt im Deutschen zwei Wörter mit demselben Aussehen:

– erschrecken – erschrak – erschrocken

Dieses ist ein intransitives Verbum, d.h. es hat kein Objekt. 

Ich erschrak, als der Gong durch den Flur gellte.

Er ist erschrocken beim Klang seiner Stimme.

– erschrecken – erschreckte – erschreckt

Das Kausativ vom intransitiven erschrecken: jemanden erschrocken machen. Deshalb ist es auch ein transitives Verbum.

Ich erschreckte ihn zu Tode.

Er hat mich total erschreckt.

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Ein reflexives Verbum muss transitiv sein, weil es ja ein Objekt hat: Ich habe mich erschreckt.

D.h. es ist eigentlich nur ich habe mich erschreckt möglich. Weil wir hier schon ein Objekt haben, füllt man in der Umgangssprache intelligenterweise das Adverbiale mit dem Ding, vor dem man erschrickt:

Ich habe mich ziemlich vor dir erschreckt!

Wenn man das von der Warte der Logik aus betrachtet, mutet dieser reflexive Gebrauch dämlich an. Vorkämpfer der totalen Logik dürfen dann aber auf einige andere Verben auch verzichten:

Ich verlasse mich auf dich.

Ich ärgere mich so über dich!

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Grammatikfehler zählen niemals zu künstlerischer Freiheit, sie sind immer ein Fehler, egal zu welchem Zeitpunkt.

Man hat mir schon einmal den Account gesperrt, als ich was zum Thema Grammatik gesagt habe, was die Plattform nicht hören wollte. Deswegen sage ich es diesmal so behutsam wie möglich.

Muttersprachler beherrschen die Grammatik ihrer Sprache perfekt. Einzige Ausnahme sind natürlich Krankheiten, Behinderungen usw. Wenn man sich als Muttersprachler einen Fehler erlaubt, muss man schon eine gute Motivation dafür haben; und Motivationen kommen immer aus dem Verstand, nicht aus dem Sprachzentrum.

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Max Giesingers Motivation ist ein guter Liedtext. Ihm ist seine Refrainzeile so wichtig, dass sie im Prädikat stehen muss: heißt Nominativ, heißt einer statt einen.

Es handelt sich eigentlich nicht um einen Grammatikfehler, sondern um verkorkste Formulierung. Unterstellen wir Herrn Giesinger mal, dass er es so im Sinn hatte:

Wie hast du mich gefunden? [Achtung Ellipse: Ich bin doch nur] Einer von achtzig Million(en). 

Hätte er es – wie du es für richtig hältst – als Relativsatz zu mich drangehängt, wäre es natürlich besser gewesen.

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Und den Kontext sollen wir uns aus den Fingernägeln saugen? Was haben überhaupt alle Leute mit Namen?

Es gibt zwei Szenarien:

– Fiktion angesiedelt in unserer Welt: 

Kommt drauf an, wo dein Protagonist wohnt. Wenn er ganz hypothetisch angenommen in den USA wohnhaft ist, dann suchst du dir die Top-500-Nachnamensliste raus und holst dir welche quer durchs Feld, z.B. Mitchell, Carter, Moore oder Ramirez.

– Fiktion angesiedelt im Fantasybereich: 

Entweder du lehnst dein Namenskonzept an eine bereits existente Sprache an und bleibst damit konsistent. 

Oder du schaffst ein eigenes glaubhaftes System und bildest dir so einen Nachnamen.

Aber was bringt dir diese Frage?

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