Ich möchte noch nicht mit der Schule fertig sein!

Liebe Community,

ich bin nun sechzehn, fast siebzehn, und in der zwölften Klasse am Gym. Konkret bedeutet das, dass ich in einem halben Jahr mein Abi mache und danach nie wieder zur Schule gehe. Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht.

Ich bin in der Hinsicht vielleicht ein Sonderfall, aber alles in allem gehe ich ziemlich gerne zur Schule. Es gibt keinen Kurs, der mich nicht interessiert, keinen Kurs, in dem ich nicht mindestens auf 13 Punkten stehe und - falls man das so sagen darf - keinen Kurs, wo ich nicht irgendwo zu den Lieblingsschülern gehöre. Ich schätze alle meine Lehrer und meine Lehrer schätzen mich, es tut einfach gut, wenn man sich anstrengt und dann positives Feedback in Form von guten Noten, netten Gesten (habe neulich meine Englischlehrerin eine Kleinigkeit zur Seminararbeit gefragt und angedeutet, dass ich von den Formalia nicht so viel Ahnung habe, sie hat mir daraufhin eine perfekte, zehnseitige Anleitung für Alles kopiert und mitgebracht) oder auch Aussagen wie "eigentlich rate ich allen Schülern vom schriftlichen Reliabitur ab, aber bei dir bin ich mir sicher, dass du es mit Leichtigkeit schaffen könntest" bekommt.

Nicht nur das, sondern auch meine Freunde, die mir unglaublich wichtig sind, werde ich vermissen. Die wenigsten wollen in unserer Heimatstadt studieren, ich glaube fast, dass ich sogar die einzige bin. Es ist nicht so, dass ich mich nicht aufs Studium freue, ich kann es sogar kaum erwarten, endlich in der ersten VWL Vorlesung zu sitzen, aber mir wird Schule einfach fehlen. Ich möchte einfach noch weiter zur Schule gehen, so wie die ganzen letzten Jahre auch, ich möchte weiter meine Freunde sehen und weiter "everybody's Darling" sein.

Ich möchte die letzten paar Monate Schule genießen, aber irgendwie kann ich das nicht richtig weil ich immer im Hinterkopf habe, dass in ein paar Monaten alles anders sein wird. Da werde ich dann mit ein paar hundert anderen Studenten in einer Vorlesung hocken, keinen kennen und der Prof. kennt wahrscheinlich nicht einmal mich.

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich das letzte Schuljahr noch richtig genießen kann, ohne ständig an die Zeit danach denken zu müssen? Ich liebe mein Leben so, wie es momentan ist und möchte einfach nicht, dass sich alles auf einmal ändert...

Vielen Dank für jede Antwort!

Lg,

DahliaxD

Studium, Schule, Angst, Schüler, Psychologie, Zeit
Sich selbst nicht mehr über Leistungen definieren

Liebe GFler,

ich bin in der 12.ten Klasse eines Gymnasiums und leide schon seit längerer Zeit an Prüfungsangst. Konkret bedeutet das, dass ich vor einer Klausur, einem Test, einem Referat ziemliche Bauchschmerzen habe, mich schlecht fühle, zittere etc., auch wenn ich ziemlich sicher weiß dass ich alles kann. In der Prüfung ist das dann zum Glück vorbei, Black out hatte ich noch nie, aber trotzdem sind diese quälenden Stunden vor der Prüfung unschön.

Ich erwarte eigentlich immer Bestleistungen. Ich habe zwar von daheim aus nie Druck bekommen, meine Eltern haben mich noch nie in meinem Leben für eine schlechte Note geschimpft, aber dadurch dass ich vor einigen Jahren mal einen IQ Test gemacht habe, der relativ gut ausgefallen ist, ist der Druck doch irgendwie da.

Ich habe mich mal ein bisschen mit dem Thema auseinandergesetzt und glaube dass meine Prüfungsangst unter anderem daher kommt, dass ich manchmal dazu neige, Menschen - vor allem mich selbst - durch Leistung zu definieren. Aber das will ich eigentlich nicht, denn der Charakter sollte in jedem Fall wichtiger sein als irgendwelche Schulnoten. Das Schlimme ist, dass es bei mir auch so ist wenn es um Jungs geht (bin 16/w). Jemand, der nen schlechteren Notendurchschnitt als 2,0 hat, hat bei mir keine Chance, wieso auch immer.

Ich will mich nicht mehr über meine Noten definieren und - noch schlimmer - ich will auch keine anderen Leute über ihre Noten definieren. Trotzdem neige ich immer öfters dazu... was kann ich tun?

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten!

DahliaxD

Prüfung, Angst, Noten, Psychologie
Studium...meine Eltern verstehen mich nicht..

Liebe GFler,

ich mache nächstes Jahr mein Abi, voraussichtlich mit 1,0, 1,1 oder 1,2 und möchte danach Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität in Frankfurt studieren. Die Goethe Uni gilt als deutschlandweit beste Uni für WiWi, außerdem ist Frankfurt die Wirtschaftsmetropole schlechthin- es sollte also kein Problem sein, Praktikas zu finden und Kontakte zu knüpfen. Ich habe mich durch die Website der Uni mal durchgelesen, mir Erfahrungsberichte angeschaut- die Uni ist im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften top.

Allerdings sind meine Eltern davon, dass ich in Frankfurt studieren will (komme aus der Nähe von Nürnberg) nicht besonders angetan. "Wozu nach Frankfurt, wenn die FAU (Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) direkt um die Ecke ist? Außerdem ist das viel billiger, wenn du daheim wohnen bleibst. Und das Grundstudium ist sowieso überall gleich, du kannst dann ja zum Master weg". Das sind so ungefähr ihre Argumente. Außerdem hat meine Mutter durchblicken lassen dass sie mir- falls ich mich für Frankfurt entscheide- mein Studium nicht finanzieren.

Mir ist schon klar, dass Frankfurt nicht gerade billig ist und ich kann meine Eltern in der Hinsicht auch sehr gut verstehen. Allerdings gehe ich davon aus, dass ich aufgrund meiner Noten und meines sozialen Engagements (Freiwilliges Soziales Schuljahr, Coolrider, leite Kinderschachgruppe, bin bei meiner Kirchengemeinde im Jugendausschuss, bin Tutorin für die Konfis etc.) ein Stipendium bekomme, außerdem würde ich mir sowieso einen Studentenjob suchen. Und ich möchte ungerne die nächsten drei Jahre noch daheim wohnen bleiben, so gerne ich meine Familie auch habe ;-)

Das Problem ist, dass ich mein Abi mit 17 mache und auch zu Semesterbeginn noch 17 bin- das heißt, dass ich ohne die Einverständniserklärung meiner Eltern nicht mal die Möglichkeit hätte, mich auf einen Platz im Studentenwohnheim zu bewerben (was man wirklich früh tun sollte, da die Wartelisten ziemlich lang sind) oder mir generell eine Wohnung zu suchen. Ich bin also komplett von meinen Eltern abhängig und die sind in jeder Hinsicht gegen Frankfurt (oder generell gegen jede andere Uni, die nicht die FAU ist). Wie kann ich meine Eltern davon überzeugen, dass Frankfurt für mich die bessere Wahl ist? Oder meint ihr, dass meine Eltern Recht haben, wenn sie meinen, dass ich daheim wohnen bleiben und in Nürnberg studieren soll?

Danke schonmal!

DahliaxD

Studium, wohnen, Frankfurt, Eltern, studieren