Ich möchte noch nicht mit der Schule fertig sein!

10 Antworten

"Meine Sorgen möcht ich haben" schrieb Tucholsky einmal.

Jetzt wirst du dich einmal durchbeißen müssen.

Das ist zu Anfang zwar unangenehm, auf die Dauer wird es aber dein Selbstvertrauen stärken - denn du wirst es mit Sicherheit schaffen.

Tipp: Eigne dir zur Wirtschaft ein paar Psychologie-Kentnnisse an.!

Entscheidungs- oder Verkaufspsychologie. Immer gut: "Ich denke, also spinn ich"

Ich würde an deiner Stelle danach mal was völlig anderes machen, auf was du dich freuen kannst. Beispielsweise ein halbes oder ganzes Jahr freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr. Da lernt man auch tolle Leute kennen.

Da werde ich dann mit ein paar hundert anderen Studenten in einer Vorlesung hocken, keinen kennen und der Prof. kennt wahrscheinlich nicht einmal mich.

Natürlich ist das so. Es gibt aber noch Seminare, die sind deutlich kleiner, außerdem hat man meistens so 4-5 Leute die einen durch das ganze Studium begleiten. Die meisten meiner jetzigen Freunde habe ich auch im Studium kennengelernt.


kellerwessel  23.10.2014, 10:20

"freiwilligen Wehrdienst": Bloß nicht!

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Du lebst momentan auf der "Sonnenseite" des Lebens. Das Lernen fällt dir leicht und du hast Interesse und daher kommen auch Erfolgserlebnisse und Lob. Deine Mitschüler, Lehrer, Eltern mögen dich gern und du fühlst dich bei ihnen wohl und geborgen. Du hast die besten Voraussetzungen, im Leben Erfolg zu haben, da du sowohl Leistungen bringen kannst als auch zwischenmenschlich alles bekommen kannst, was das Leben lebenswert und angenehm macht.

Nun siehst du diesen paradiesischen Zustand aber bedroht durch das Ende der Schulzeit. Du hast die Vorstellung, dass dann viel von deinem gewohnten Umfeld sich auflöst, und du ahnst, dass du mit deinen jetzigen Strategien an der Uni nicht mehr genauso ankommen oder weiterkommen wirst.

Deine Angst ist vollkommmen verständlich, niemand will das verlieren, was für ihn angenehm und vorteilhaft ist. Bei deinen Ängsten gibt es allerdings einige Aspekte, die du vielleicht noch gar nicht im Blick hast.

  1. Du hattest bisher ein wundervolles Leben, eine perfekte Schulzeit, und daraus schließt du, dass das letzte Schulhalbjahr weiterhin so herrlich verlaufen wird, wie du das bisher in deinem Leben erfahren durftest. Das einzig Betrübliche würden deine eigenen Ängste vor dem Ende dessen sein. Wenn die Ängste wegzukriegen sind, könntest du den Rest der Schulzeit auch noch genießen, das erhoffst du dir.

  2. Es gibt keine Garantie, dass alles nach Plan verläuft. Im Grunde muss man für jeden Tag dankbar sein, wenn es einem gut geht. Eine positive Lebenseinstellung ist sehr hilfreich, aber genauso ist es notwendig zu lernen, mit Schwierigkeiten und Belastungen umgehen zu können. Dadurch wird man selber reifer und erwachsener, das Leben bekommt an Tiefe, man wird innerlich stärker und versteht auch andere Menschen besser, denen es mal (oder immer) schlecht geht.

  3. Leistungen und Beliebtheit machen nicht das ganze Leben aus. Vieles lernt man erst dann, wenn es zu Prüfungen und Krisen im Leben kommt. Und dann zeigt sich, ob du auch ohne Erfolgserlebnisse weiterhin dich für das Gute einsetzt. Und es zeigt sich, ob du auch dann, wenn andere dich nicht mehr unbedingt mögen, trotzdem noch den anderen Menschen Gutes willst.

  4. Deine beiden Stärken, die du erwähnt hast, kannst du auf jeden Fall auch an der Uni und in allen Lebensbereichen einsetzen. Wenn du dich anstrengst und die intellektuellen Begabungen hast, wirst du an der Uni genauso leicht Erfolg haben. Wenn du von deinem Charakter her eine Ausstrahlung hast, dass andere dich einfach so gern mögen, wirst du überall schnell Kontakte knüpfen können. Darüber hinaus kannst du mit Freund(inn)en, die dir viel bedeuten, leicht im Kontakt bleiben über email und chat, und sie werden am Wochenende auch oft wieder bei dir am Ort sein.

  5. Lasse dich vom Leben deinen Weg führen, den du gehen sollst. Klammere innerlich nichts fest, sondern lasse es los und sei dankbar, dass dir so viel Gutes und Schönes geschenkt wird. Lenke deinen Blick auf die neuen Herausforderungen, die kommen werden. Der Sinn des Lebens ist nicht, möglichst viel Genuss zu haben, sondern dich weiterzuentwickeln. In der gewohnten Geborgenheit zu bleiben, ist einfach und genussvoll, aber du kommst nur weiter durch die Veränderungen.

Hi,

ich weiß was du meinst und was du da durchmachst. Jetzt kommt erstmal der Standard Tipp. Denk nicht zu viel darüber nach oder was später ist. Konzentriere dich auf das hier und jetzt. Im Studium wirst du bestimmt weitere Freunde kennen lernen. Ich sag immer reg dich nicht auf über Dinge die du nicht ändern kannst, sondern akzeptiere das dann hat man weniger sorgen im Leben. Du solltest dich mehr daran erfreuen das du einer der Besten in der Schule bist. Ich hoffe ich konnte dir helfen. Gruß SonEnton

Keine Sorge. Das Bachelor und Master-Studium ist ganz stark an das Schulsystem angelehnt. Sicher wird man auch mal in riesigen Vorlsungen sitzen. Aber die meiste Zeit verbringst du in Seminaren mit immer den gleichen Leuten. An kleinen Instituten hast du auch oft die selben Dozenten, so dass die dich auch schnell kennen lernen.

Das war früher noch anders: ich habe noch ein Magister-Studium absolviert und saß in fast jeder Veranstaltung mit anderen Leuten. Das ist mit dem BA/MA definitiv anders.

Kannst dich also getrist aufs Studium freuen. Und der geistige Input ist noch mal ein ganz anderer als zu Schulzeiten.


stinkertum  23.10.2014, 12:46

Ist definitiv nicht anders.

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