Warum werden Juden auf der ganzen Welt gehasst, und warum haben damals die deutschen die Juden massenweise vergast?
4 Antworten
Der Antijudaismus ist so alt wie das Christentum, also ca. 2.000 Jahre.
Als die Römer im Jahre 70 n. Chr. den Tempel in und die Stadt Jerusalem zerstörten, sahen sich die Juden gezwungen ihr angestammtes Heimatland zu verlassen und verteilten sich z.B. rund ums Mittelmeer. Erste Gemeinden entstanden bei uns nach ca. 300 Jahren.
Etwa gleichzeitig breitete sich das Christentum aus, zunächst versteckt, ab ca. 300 erlaubte man im römischen Reich diese neue Religion (sie wurde sogar Staatsreligion) und das Christentum breitete sich rasant aus.
Christen hatten mit Juden zwei Probleme:
- zu ihnen kam der Messias, aber sie lehnten ihn ab
- sie waren für seine Kreuzigung verantwortlich
Dadurch disqualifizierten sich die Juden und hatten für Christen keine Daseinsberechtigung (mehr). Seit dieser Zeit (also ca. 300) begann man sie rechtlich, sozial und ökonomisch auszugrenzen. Das war für sie angeblich die gerechte Strafe für die oben genannten zwei Punkte.
Sie hatten z.B. keine Bürgerrechte, mussten in eng festgelegten Siedlungen zusammenleben (Ghetto) und durften nur bestimmte Berufe ausüben. Zeitweise musste sie sogar bestimmte Kleidung tragen, damit man sie von weitem erkennen konnte.
Immer wieder gab es Pogrome (Vertreibung, Gewalt und Ermordung), weswegen sich Juden oft von A nach B retteten, und im Spätmittelalter eine Stadtflucht einsetzte, die das Landjudentum "erschuf". Man machte Juden für alle verantwortlich, was schlecht lief: Seuchen, Unwetter, Kriege usw. und man hatte somit ständig einen Grund weiter gegen sie vorzugehen. Wenn keine äußerer, sichtbarer Grund vorhanden war, erfand man welche, z.B. dass sie Hostien schänden würden. Wir reden hier schon manchmal von mehreren tausend (!) Opfern.
Erst vor ca. 150 Jahren besann man sich und hob alle Beschränkungen auf und machte sie zu rechtlich gleichgestellten Bürgern. Sie gründeten Vereine, kämpften in den Kriegen mit und waren ungemein stolz drauf, es endlich geschafft zu haben.
Dann kam der Nationalsozialismus und der Holocaust...
Der Rest ist Geschichte.
Den Antisemitismus gab es zwar schon immer, die Übersteigerung war dann in der NS-Zeit.
So wie ich es einschätze, ging es Hitler wohl zunächst darum, durch den Missbrauch der Reichsfluchtsteuer wohlhabende Juden zu schröpfen, um zu verschleiern, dass Deutschland in Wahrheit immer ganz knapp vor dem Staatsbankrott stand.
Genau aus dem Grund musste Österreich annektiert werden, wegen deren Goldreserven.
Weil es auch Juden gab, die nicht wohlhabend waren, kam es dann zur "Vernichtung durch Arbeit".
Juden werden nicht auf der ganzen Welt gehasst, aber Antisemitismus ist schon sehr alt.
"Pauschale Judenfeindschaft hat eine rund 2500 Jahre lange Tradition, in der sich eine Vielzahl Bilder, Gerüchte, Klischees, Vorurteile, Ressentiments, Stereotype von „dem“ oder „den“ Juden bildeten, überlagern und durchdringen. Anders als bei Fremdenfeindlichkeit werden sie mit angeblich unveränderlichen Eigenschaften von Juden begründet, oft auch ähnlich bezeichnet und dargestellt. So galten Juden ab der Antike als „Feinde der Menschheit“, ab dem Hochmittelalter als „Brunnenvergifter“, „Ritualmörder“ und heimliche „Verschwörer“, ab der frühen Neuzeit als „Wucherer“ oder „Parasiten“, „Ausbeuter“ und „Weltherrscher“. So werden jüdische Minderheiten immer wieder als besonders mächtige Verursacher aller möglichen negativen Fehlentwicklungen und menschengemachten Katastrophen dargestellt. Diese irrealen, fiktiven Trugbilder (Chimären), die das Judentum ideologisch für verschiedene Zwecke verzerren, haben sich bis heute als sehr stabil und anpassungsfähig erwiesen.
Die Antisemitismusforschung hat keine allgemeingültige Definition des Phänomens aufgestellt, unterscheidet aber zumindest vier Hauptformen:
- den christlichen Antijudaismus seit der Spätantike, der Juden vorwiegend aus religiösen Motiven abwertet und darum auch sozial und politisch ausgrenzt;
-den neuzeitlichen Antisemitismus seit der Aufklärung, der den Ausschluss von Juden biologistisch und pseudowissenschaftlich begründet und sich mit Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus verband. Der „Rassenantisemitismus“ wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zur staatlichen Ideologie, die den Holocaust vorbereitete und rechtfertigte.
-den Post-Holocaust-Antisemitismus (PHA) seit 1945, der Juden gerade wegen des Holocaust ablehnt, diesen aus Motiven der Schuldabwehr, verweigerter Erinnerung, Entlastung und Täter-Opfer-Umkehr leugnet oder relativiert. Eine Sonderform davon ist der „Antisemitismus ohne Juden“.
- den auf Israel bezogenen oder antizionistischen Antisemitismus seit 1948: Dabei werden antisemitische Stereotype auf diesen Staat übertragen, der als „kollektiver Jude“ konstruiert wird.
In allen Hauptformen treten religiöse, soziale, politische, kulturelle und verschwörungstheoretische Motive neben- oder miteinander auf. Zudem unterscheidet die Forschung latente und manifeste, oppositionelle und staatliche Ausdrucksformen"
(Wikipedia)
Die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam nennen sich auch abrahamitischen Religionen, da sie alle aus dem selben Ursprung sind, als "Stammvater" gilt Abraham, er kam aus Ur in Chaldäa,m, der heutige تل المقير / Tall al-Muqayyar, ist eine der ältesten sumerischen Stadtgründungen und altes Zentrum in Mesopotamien (Zweistromland, im heutigen Irak).
Es gab damals viele Wanderungen und kriegerische Konflikte, jedenfalls waren die Nachkommen von Abraham dann irgendwann in Ägyptischer Gefangenschaft und da bildete sich die Religion und Moses führte die in die Freiheit nach Israel, das Gott dem angeblich auserwählten Volk versprochen hat Aber sie wurden irgendwann wieder von dort vertrieben und verteilten sich in der ganzen Welt.
Deswegen waren sie oft in der Minderheit und immer irgendwie die anderen, Fremden, inzwischen hatte sich das Christentum und später der Islam ausgebreitet.
Im Mittelalter wurden Juden diskriminiert und durften bestimmte Berufe nicht erlernen. Ein Berufszweig, der Ihnen offen stand, war der Handel, deswegen haben sich bei den Jungen viele wohlhabenden Geschäftsleute entwickelt, was Neid hervorrief und letzen Endes die Verschwörungstheorie, dass die Juden die Herrschaft über das ganze Geld und damit die ganze Welt hätten. Wenn über irgendwelche Finanzeliten etc gesprochen wird, sind damit immer "die juden" gemeint.
Jedenfalls waren Juden immer die Sündenböcke für alles und Hilter hat den Judenhass zusammen mit rassistischen Motiven "perfektioniert", er wollte alle Juden ausrotten und deswegen kam es zur Shoa bzw Holocaust.
Nach dem zweiten Weltkrieg hat die Siegermacht England, welche nach der Auflösung des Osmanischen Reichs seit dem ersten Weltkrieg ein Mandat über Palästina bzw das Gebiet dort hatte, den Staat Israel gegründet, damit die Juden endlich ihr eigenes Land haben. (Schon vorher wurde aber dort gesiedelt). Die Leute, die inzwischen da wohnten, fanden das natürlich nicht so toll, dass ihnen das Land jetzt wieder weggenommen wird.
Es gibt seitdem immer wieder Kämpfe zwischen Israel und Palästina und den umliegenden Islamischen Ländern. Außerdem wird Israel Apartheid vorgeworfen, da sie den Gazastreifen kontrollieren. Aber die meisten Israelis sind inzwischen eigentlich atheistisch, man muss unterscheiden zwischen Juden und der Politik Israel (derzeit leider eine rechte Regierung, vor dem Kriegsausbruch haben viele Israelis schon dagegen demonstriert). Jedenfalls hassen deshalb vor allem viel Moslems Israel und sind antisemitisch.
Es ist alles ein extrem komplexes Thema ,ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich zusammenfassen.
Wenn es jetzt in Israel zu Neuwahlen käme, hätte LIKUD ziemlich schechte Karten. Und darum will das Netanjahu unter allen Umständen vermeiden.
Wahlgewinner wären wahrscheinlich Benny Gantz (HaMachane HaMamlachti) und Jair Lapid (Jesch Atid).
Der nationalsozialistische Judenhass und die damit verbundene Shoa war die Übersteigerung des
https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus
der sich aber durch die gesamte Geschichte zieht.