Self Publishing und dann Verlag?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein seriöser Verlag Interesse hat an einem neuen, unbekannten Autor, der noch keine Erfahrungen und Erfolge vorweisen kann, ist ungefähr genauso groß wie die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser im Lotto.

Falls es jedoch mit Selfublishing richtig gut läuft und du hohe Verkaufszahlen und gute Bewertungen nachweisen kannst, dann kann es sogar sein, dass du von einem Verlag angesprochen wirst.

Ich würde dir deshalb empfehlen, nicht allzu weit im Voraus zu planen, sondern erst mal abzuwarten, wie das überhaupt mit dem Selfpublishing läuft und ob sich Leser/Käufer für dein Buch finden.

Alternativen für KDP wären übrigens noch:

  • Book on Demand
  • epubli
  • Bookrix
  • Neobooks

Viel Erfolg!

=============================

Zum Schluss noch die übliche Warnung:

Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst! Die nutzen die Situation, dass so viele Autoren verzweifelt einen Verlag suchen, rücksichtslos aus und zocken die Autoren ab. Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen unerfahrenen Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Letztendlich wird der Autor abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und bleibt am Ende sitzen auf hohen Kosten und Kisten voller Bücher, die niemand haben will.


Freya444  12.03.2023, 16:01

Hat jemand Erfahrungen mit dem Engelsdorfer Verlag? Zu welcher Gruppe gehört der?

Theoretisch schon. Amazons KPD ist ja nur der Hersteller - du bist der Verleger.

Ich weiß nicht, in wiefern das stimmt, aber ich habe im Internet gelesen, dass man danach auch noch gute Chancen hat, mit seinem Buch an einen Verlag heranzutreten.

Ein im Selfpublishing veröffentlichtes Buch ist für Verlage verbrannt.
Im Gegenteil – Verlage sind dauernd auf der Suche nach erfolgreichen Titeln von Selfpublisher*innen, um sie als Bücher in den Handel zu bringen. Eine gute Platzierung ist der beste Beweis, dass das Buch Verkaufspotenzial hat. Wenn Ihr Buch allerdings nicht läuft, sinken die Chancen, dass es dann noch von einem Verlag angenommen wird.

Quelle: Selfpublisherbibel


Frank6188  24.01.2023, 19:21

Nee, das Buch ist für Verlage verbrannt, das ist schon korrekt

Frank6188  24.01.2023, 23:01
@sciencelucy

Die Quelle oben kommt ja vom Selfpulisherverband, spricht also im Eigeninteresse. Wäre ähnlich, wenn die Frage wäre, ob Rauchen gesundheitsschädlich ist und in der Raucherbibel von Reemtsma steht: unbedenklich, auch nach jahrelangem Qualmen hat man immer noch eine spitzen Lunge.

Frank6188  24.01.2023, 23:05
@sciencelucy

Ich war früher in richtigen Autoren-Foren unterwegs in denen auch namhafte Autoren, Agenten und Lektoren Mitglied waren und da habe ich schon deren Meinung mitbekommen: Wird ein Buch einmal selbst veröffentlicht, ist es für einen regulären Verlag verbrannt. Vielleicht mag es seltene Ausnahmen geben, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

Theoretisch schon. Du bist ja der Verleger, Amazon nur der Hersteller.

Aber: Das macht aber kein Verlag. Da müsste es schon der Megaknüller sein. Ein "normales" Buch, das schon mal verlegt wurde, ist "verbrannt". Wenn Du es jetzt nicht unterbringst bei einer Agentur, dann schon gar nicht, wenn es schon einmal verlegt wurde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

ManuSkripta  06.06.2023, 23:28

Wie ist das mit dem "verbrannt" zu verstehen? Wenn ich z. B. eine Reihe starte, die ersten 3 Bänder als selfpublisher veröffentliche, würde zu keinem Zeitpunkt mehr ein Verlag die weiteren Bänder, egal wie beliebt, auf den Markt bringen/unter ihrem Namen veröffentlichen wollen? O. O

tinalisatina  07.06.2023, 06:24
@ManuSkripta

Es gibt immer Ausnahmen. Wenn ein Verlag der Meinung ist, dass es sich lohnen kann, dann werden sie das sich er in Betracht ziehen.

Du gehst mit dem Selbstverlag höchstwahrscheinlich einen zeitlich begrenzten Vertrag ein, der diesem die Nutzung für dein Buch einräumt. Danach könntest du es einem Verlag vorlegen, aber keiner würde dieses Buch annehmen, es ist verbrannt. In der Autorengemeinde zählst du damit auch nicht. Du kannst es unter persönlicher Erfahrung verbuchen und später mit anderen Werken selbstverständlich immer noch an Agenturen oder Verlage herantreten.

Kindle Direct ist ein On-Demand-Anbieter und kein klassicher Self-Publishing-Dienst. Das heißt: Als Verleger tritt Amazon EU S. a. r. L. auf und du bist erst einmal an diese gebunden. Wenn du dein Buch dann in einem "normalen" Verlag veröffentlichen möchtest, musst du den Vertrag mit Amazon zuerst kündigen, das geht formlos über die KDP-Webseite und ohne Frist. Was du aber auch bedenken solltest ist, dass in diesem Fall die ISBN verloren geht und du dein Buch dann auch nicht mehr als neu bewerben dürftest, veröffentlichst du im Anschluss bei einem Verlag so muss auch von einer Neuauflage gesprochen werden und diese braucht aufgrund der Vertragsbedingungen von KDP eine neue ISBN.

Amazon ist im Übrigen m. M. n. kein sonderlich guter Anbieter für On-Demand dienste, da sie dir die Pflicht zur Ablieferung an die National- und Landesbibliothek nicht abnehmen und dich vertraglich dazu nötigen, dein Buch nur auf Amazon verkaufen zu dürfen.

LG


Gabriel200505 
Beitragsersteller
 24.01.2023, 15:33

Hallo ruhrgur1, vielen Dank für deine Antwort! Die hat mir sehr weitergeholfen! Welchen On-Demand Dienst würdest du denn für mich empfehlen?

Viele liebe Grüße

ruhrgur1  24.01.2023, 16:27
@Gabriel200505

Kommt stark auf deine Bedürfnisse an. Books on Demand ist bspw. unfassbar gut im Service, dafür muss man aber auch eine Einrichtungsgebühr (momentan meine ich 20 €) zahlen. Kostenlose Anbieter die ebenfalls gut sind aber etwas weniger Service bieten als BoD wären z. B. ePubli oder Tredition.

Frank6188  24.01.2023, 19:28
@ruhrgur1

Ich habe zwei Bücher über BOD verlegt und 19 Euro sollte einem der gute Service ums eigene Buch mit viel Arbeit locker wert sein.

ruhrgur1  24.01.2023, 21:59
@Frank6188

Sehe ich auch so. BoD geht ja auch mit den Pflichtexemplaren quasi in Vorkasse und dieses Geld dient demnach mehr als Sicherheit, falls das Buch ein totaler Flopp ist – sobald einmal Amazon, Thalia, etc. über den Großhandel ein paar Exemplare bestellt hat man das Geld schon wieder drinnen :'D