(Zwei) Sperrkreis(e) beim Breitbandchassis?

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wenn der Tiefpass zuerst in Serie kommt,dann kann danach ein Kondensator als Hochpass parallel mit rein, evtl. mit einem R, wenn die Filterfrequenzen weit genug auseinander liegen. Möglich ist auch ein oder mehrere LC-Glied (also L und C parallel) in serie mit dem LS, bei dem man evtl. auch zusätzliche Widerstände einfügen müsste. Wo sind denn die Buckel und wieviel dB? Bedenke, das der Lautsprecher bei verschiedenen Belastungen auch verschiedene Frequenzgänge hat. Eine Erhöhung im Bassbereich (30...150 Hz) und eine im Hochtonbereich (7 kHz...15 kHz) ist oft besser, denn mit zunehmender Eingangsleistung wird die ganze Sache meist etwas flacher. Dies liegt an dem Konstruktivem Aufbau der Lautsprecher. Bei sogenannten PA bzw. Beschallungsanlagen, die permanent hohe Schaldrücke liefern müssen, ist die Sache umgekehrt. Dort sind die "Buckel" in der anderen Richtung und die Lautsprecher klingen erst bei größeren Lautstärken gut. 

Es wäre noch wichtig,ob Du die Speaker mit einem Röhrenverstärker betreibst. Da müßte mit einer Impedanzlinearisierung gearbeitet werden, da Stromgesteuerter Ausgang. Hochohmigere Bereiche in der Impedanzcharakteristik sind dann Lauter, bei einem (ehedem viel besseren) Transistorverstärker sind sie leiser. Da kann der Lautsprecher noch so linear sein, der Frequenzgang ist trotzdem krumm. Bei STROMGESTEUERTEN Röhrenamps immer parallel kompensieren!! Bei SPANNUNGSGESTEUERTEN  Röhrenamps (zB. mit Endpentoden in Ultralinearschaltung) wie bei Transistoramps vorgehen; so lassen sich die Lautsprecher  optirol anpassen. Meine persönliche Meinung ist aber folgende (manchmal wissen es bestimmte Kunden besser bzw. haben anderen Geschmack): Wegen ein paar dB sollte man das Kraut nicht fett machen. Eine Linearisierung birgt IMMER eine Phasenverschiebung und somit Intermodulation in sich. Bei Verstärkern mit geringererem Dämpfungsfaktor rächt es sich dann: der Sound ist mistig. Erstmal testen, bevor man Geld umsonst ausgibt. Lass Dir nicht von Esoterischen Freaks die Birne über Klang zumüllen. Vor nicht allzu langer Zeit gab es einen Test mit 6 Verstärkern, einer davon ein Current Dump in Klasse B. Bauteilekosten 140 €, der nach dem dafürhalten von Experten der Beste war im Hörtest.


Xpize 
Beitragsersteller
 13.10.2015, 22:07

Nein, kein Röhrenverstärker. Normaler Verstärker, Onkoyo TX-NR414. Der Peak ist etwa 4dB zu hoch im bereich von 750Hz

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bit77  13.10.2015, 23:05
@Xpize

4 db im Sprachbereich sind tolerierbar, da merkt man fast gar nichts. Ich würde sogar sagen, daß ein Filter den subjektiven Klangeindruck verschlechtern würde. Hab mal einen Filter im Anhang, passend für Deine Bedürfnisse.

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Xpize 
Beitragsersteller
 14.10.2015, 00:49
@bit77

Was ist mi L und C gemeint, ansich war alles verständlich bis auf das grade erwähnte,

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Hier der richtige Filter. Es gibt auch noch einen für Satellitensysteme Fn 200 Hz


Hallo Xpize,

Das Problem ist das ich im Frequenzgang 2 Auschläge habe

gemessen oder in der Simulation? Bei einem BB-Lautsprecher würde ich immer zuerst hören, denn häufig sind kleinere Welligkeiten im Amplitudenfrequenzgang viel weniger schädlich als das, was diverse Filter und die damit verbundenen Phasenverschiebungen klanglich verschlimmbessern.

Ich habe schon sehr viele Boxenentwickler kennen gelernt, einige auch ausgebildet. Am Anfang kamen die Typen häufig mit messtechnisch hervorragend glattgebügelten Kisten. Beim ersten hören viel mir sofort auf, dass sie nicht natürlich klangen, nicht lebendig, spritzig, Klavieranschläge hatten keinen starken Impuls mehr (die Attack war weichgespült). Ich schlug ihm dann vor, seinen Lautsprecher noch mal zu bauen, allerdings mit einer Weiche von mir.

Ich habe dann eine Wette abgeschlossen und behauptet, dass er bei einem echten Blindtest, seinen Lautsprecher nicht als den besseren identifizieren könnte. Dann schmiss ich bei dem Nachbau aus der Weiche die Bauteile raus, die mit Linearisierungen zu tun hatten, korrigierte allerdings die eigentlichen Filter der verschiedenen Ordnungen in Bezug auf gewählte Übergangsfrequenz und Flankensteilheit und am nächsten Tag war der Hörtest angesagt.

Er hörte einige Zeit hin und meinte dann ...dies ist mein Lautsprecher... und als ich ihm dann zeigte, dass es der von mir modifizierte war, wurde er doch etwas blass.

Ich erzähle das nur, um klar zu machen, dass es um das Hören geht und nicht um den Frequenzgangschrieb, der vielleicht nicht so schön aussieht.

Ansonsten beeinflussen sich analoge Filter, die ich miteinander kombiniere, immer gegenseitig, was du aber in guten Simulationen vorhersehen kannst. Wenn jedoch ein Filter bei 700 Hz liegt und das andere bei 6 kHz, dann liegen die Bereiche sehr weit auseinander und die gegenseitige Beeinflussung ist nur sehr gering.

Außerdem hast du ja auch die Möglichkeit, Sperrkreis und Saugkreis miteinander zu kombinieren, es müssen keine 2 Sperrkreise in Reihe sein.

Beim Sperrkreis ist es sehr wichtig, immer auf sehr hochwertige Bauteile achten, denn sie liegen im Signalweg. Ein billiger Tonfrequenzelko ist an dieser Stelle fehl am Platz und auch zu hören, ebenso eine Induktivität mit einem größeren ohmschen Widerstand oder mit Kern...ein geübtes Gehör hört den Unterschied.

Deine Frage ist durchaus berechtigt und wurde auch schon häufig gestellt. Ich verlinke mal ein paar Seiten, die sich mit Frequenzweichentechnik, Filtertechnik usw. beschäftigen.

Alle folgenden Links nach dem ersten sind von mir verändert worden, da man bei GF nur einen Link posten darf. Ersetze das von mir vorangestellte x durch www oder das y durch http, kopiere den Link in die Adresszeile deines Browsers und alles funktioniert wieder.

Mit diesem Rechner kannst du etwas herumprobieren, durchaus brauchbar

http://www.lautsprechershop.de/index_hifi_de.htm?http://www.lautsprechershop.de/tools/t_ls_sperrkreis.htm

Saugkreis vs Sperrkreis

x.hifi-forum.de/viewthread-104-14965.html

Guter Artikel über Frequenzweichen und Filter aller Art, eingesetzt wird Boxsim, wenn du es nicht kennst, dann lade es bei Visaton herunter. Du kannst übrigens eine Simulation mit Visaton-Chassis machen, die dem von dir verwendeten ähnlich sind (wenn dein Chassis kein Visaton-Chassis ist) und in Boxsim an der von dir gewünschten Stelle Filter platzieren und deren Auswirkungen betrachten.

x.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/frequenzweichen-mainmenu-68/162-frequenzweichen-vom-anfer-zum-profi-teil1

Ein gute Arbeit zum Thema

x.hifilab.de/hifilab/pdf/weichenabstimmung.pdf

Viele, die damit klarkommen, schwören darauf

x.audiocad.de/

x.winboxsimu.de/reload.html?WBS.html

Für Fortgeschrittene

y://hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/softwaremesstechnik-mainmenu-66/89-lasip-basics-frequenzweichen-anfer

Zum Abschluss eine gute Linksammlung

x.heimkinotreff.com/showthread.php/234-Lautsprecherselbstbau-eine-Linksammlung

Bei Fragen kannst du dich gerne melden, vielleicht kannst du noch mitteilen, um welches BB-Chassis es sich handelt?

Grüße, Dalko

Hier ein Sperrkreis ohne Impedanzlinearisierung,die man hier nicht braucht, weil nur 4 dB wegmüssen.

Filter Frequenzganglinearisierung - (Elektronik, Lautsprecher, HiFi)

Xpize 
Beitragsersteller
 13.10.2015, 23:19

Das Obere ist ja ein ganz normaler Sperrkreis aus Spule Wiederstand und Kondesator wie ich ihn kenne (ist meine erste box von daher wenig Vorkentnisse), der kommt dann vor den + Pol, aber wieso der zweite Wiederstand ?

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dalko  14.10.2015, 00:45
@Xpize

Gut bemerkt, der zweite Widerstand gehört da nicht hin, er würde nur das gesamte am Lautsprecher ankommende, gefilterte Signal frequenzunabhängig minimal abschwächen, er hat also keine selektive Funktion.

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bit77  14.10.2015, 00:48
@Xpize

Ein Lautsprecher bildet eine Induktivität, welche in die Berechnung mit einfließen sollte. Der zweite Widerstand bewirkt, daß diese bei weitem nicht ins Geicht fällt und eine Phasenverschiebung geringer ausfällt. Ausserdem hat man im Filterbereich eine Impedanzerhöhung von einigen Ohm, diese wird ausgeglichen. Normalerweise wäre in Serie zu diesem Widerstand noch ein zweiter Filter notwendig, was bei nur 4 dB wirklich zu vernachlässigen ist. Der Filter ist für 6 Ohm ausgelegt, die Frequenzen verschieben sich deshalb bei 4 oder 8 Ohm nur wenig. Hätte ich einen reinen 8 Ohm Filter berechnet. so wäre das nicht tolerabel, für 4 Ohm gälte das gleiche. Ich habe als Berechnungsgrundlage einen B20 Breitbänder von Visaton ausgesucht, wenn ich wüsste, was für ein Speaker tatsächlich drin ist,dann wäre es noch genauer.

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Xpize 
Beitragsersteller
 14.10.2015, 00:50
@bit77

Ein Omnes Audio BB3.AL

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bit77  14.10.2015, 00:51
@dalko

Eine selektive Funktion hat er nicht,aber trotz allem tritt eine etwas verbesserte Dämpfung auf. Die Impedanz bei Breitbändern ist nämlich sehr Frequenzabhängig und dies 68 Ohm bringen ja keinen um.

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Xpize 
Beitragsersteller
 14.10.2015, 00:54
@Xpize

Ist diese Vorgehensweise mit mehreren Filtern nur bei mehreren Peaks so oder wäre dieses Komplizierte vorgehen auch bei einem Sperrkreis nötig wenn der Peak sehr hoch ausfällt?

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bit77  14.10.2015, 01:09
@Xpize

Ich hab Dich falsch beraten, bei diesem LS ist eine Spule mit 2,2 mH parallel zu 12 Ohm der richtige Wert. Keine parallelen Widerstände nötig,konnte ich aber nicht wissen. Allerdings sind diese Daten von der Herstellerfirma selbst veröffentlicht und wenn ich es berechne, sind wir wo ganz anders als bei 750 Hz. Bedenke, daß ein Laufzeitgehäuse notwendig wird, damit der LS richtig arbeitet. Dann wird das wohl richtig passen. Frequenzgangmessungen werden oft mit den original-Gehäusen vollzogen. Allerdings wird der kleine Kerl durch den Filter recht leise,denn es wird bei dieser art von Filter versucht, das Nutzsignal soweit abzuschwächen, daßnoch genügend Tiefbass über ist. Für einen kleinen Raum eine hervorragende Box.

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bit77  14.10.2015, 01:18
@Xpize

In der Regel werden bei schlechteren Lautsprechern keine Filter verwendet, bessere haben 1 oder 2 Buckel. Wenn der Peak sehr hoch ausfällt, werden Die Widerstände hochohmiger und / oder jedes Frequenzbestimmende Glied hat oft einen eigenen Widerstand. Je mehr Peaks, desto mehr Filter. Wenn man da die Impedanz einer solchen Box linearisieren möchte schafft man es wirklich in die Klapsmühle.

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Xpize 
Beitragsersteller
 14.10.2015, 15:38
@bit77

Also dann lieber sein lassen, da der nutzen eher gerin ausfällt und mehr schaden könnte

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