Zur Beurteilung Cäsars?

3 Antworten

Die Beurteilung Caesars ist nur aus dem damaligen Zustand der römischen Republik möglich. Gewiss scheint Caesars revolutionärer Schritt (Überschreiten des Rubikons) nach außen hin illegitim zu sein. Andererseits gab es „die Republik“, die Brutus als Ideal vorschwebte, nicht mehr. In Rom herrschte Anarchie, Bandenführer bekämpften sich, der Senat als ehemalige (eigentliche) Regierungsinstanz hatte längst seine Macht verloren. Es ging der sog. Senatspartei, zu der sich Pompeius gesellt hatte, nur darum, den übermächtig gewordenen Heerführer Caesar zu entmachten. Pompeius strebte die Diktatur an. Nach neuen Unruhen (bei der Leichenfeier für Clodius [Publius Clodius Pulcher], einem Bandenführer; lies bei Wikipedia!), wird er Consul sine collega und erreicht damit eine verfassungsmäßige Alleinherrschaft. Das war auch illegitim. Allerdings schreckte Pompeius vor hartem Durchgreifen in Rom zurück, was bei der dort herrschenden Anarchie eigentlich nötig war. Caesar verlangte auf die Aufforderung, er solle den Oberbefehl in Gallien niederlegen, dass auch Pompeius den Oberbefehl niederlegt. Darauf ergeht an Caesar der Senatsbefehl, sein Heer zu entlassen und sich in Rom dem Gericht zu stellen (wegen irgendwelcher gesetzeswidriger Handlungen Caesars in Gallien); gleichzeitig erfolgt das „senatus consultum ultimum“, womit der Senat sozusagen den Fehdehandschuh geworfen hat. Um nicht unterzugehen, hat also Caesar den Bürgerkrieg begonnen. Außerdem sah er, um die Ordnung in Rom wiederherzustellen, nur den Weg der Gewalt, während Pompeius die Dinge in Rom einfach treiben ließ. – Was du sonst über Caesars Reformleistungen schreibst, ist richtig. Du könntest Theodor Mommsens verklärte Darstellung dieser Leistungen lesen. Die militärischen Leistungen Caesars während des Bürgerkriegs sind allerdings einzigartig, vor allem die Schnelligkeit seiner Operationen. Dass er die Königskrone anstrebte bzw. den Anschein erweckte, muss man ihm als Fehler ankreiden (Octavian Augustus hat diesen Fehler nicht begangen). Auch die Clementia Caesaris (Milde gegenüber seinen Gegnern) kann man ihm eventuell als Fehler anrechnen; auch hier hat der brutale Octavian später anders gehandelt.

hier ist ein leicht verständlicher und nicht allzu langer aufsatz über die beurteilung cäsars (blender und politischer versager oder ein großer staatsmann?)

durchlesen, das was du leicht verstehst und brauchen kannst, zusammenschreiben. so, wie du es oben geschildert hast: wenn du schreibst,"weg zur machtergreifung nicht legitim", würde ich konkrete beispiele wissen wollen. auf welche art und weise entfernte er sich von der res publica ( nicht nur er, übrigens) ? begründe diese aussage.

http://www.layline.de/geschichte/Caesar_11.html

Wieder eine Frage, in der die Rahmenbedingungen nicht geklärt werden. Geht es um die Schule? Um die Uni? Um persönliches Interesse? Wenn Schule, dann welche Klasse? Soll es eher ein wissenschaftlicher Aufsatz, ein Referat, eine kurze Hausaufgabe oder ein relativ freies Essay werden?

Ohne dieses Wissen können wir Dir nicht sonderlich gut helfen.


Schokomausi97 
Beitragsersteller
 09.12.2013, 21:39

Es geht um eine Übung für die nächste Klausur: GeschichtsLK, Jahrgang 11 Kann gut sein, dass so eine Aufgabe drankommt, deshalb wollt ich mal übern, so ein Sach-und Werturteil zu schreiben.

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Catomaior  10.12.2013, 17:52
@Schokomausi97

Dafür werden Deine eingangs vorgetragenen Überlegungen sicher ausreichen. Schmücke sie anhand von Beispielen aus und fertig. Eine "richtige" Meinung gibt es dazu sowieso nicht.

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