Zuerst Krav Maga dann Kung Fu?
Hallo ihr lieben,
ich will so vieles auf einmal, dass mir schwindelig davon wird. :D
Ich würde gerne schnell und effektiv Reflexe eintrainieren, um mich draußen auch bei Dunkelheit sicherer zu fühlen. Deshalb dachte ich da an Selbstverteidigung über Krav Maga. Vielleicht zwei Jahre erstmal durchziehen...
Mich interessiert aber vorallem auch die Kampfkunst Kung Fu. Diese Disziplinen und den Ausgleich zwischen Geist und Körper zu erarbeiten. Neige auch zu Übertreibung und Überforderung und denke, dass diese Kampfkunst mich da viel lehren und ausgleichen könnte.
Für die Selbstverteidigung in schwierigen Situationen, ist - soweit ich das verstanden habe - Krav Maga effektiver.
Jetzt würde ich gerne wissen, ob es sich beißt beides zu erlernen oder in gewisser Maßen doch auch ergänzt? Ich danke daran, dass ich durch Krav Maga dann gewisse Reflexe eintrainiert habe. Entlerne ich diese dann wenn ich nach 2 Jahren Krav Maga zu Kung Fu wechsle, oder habe ich dann Schwierigkeiten die andere Form zu erlernen?
Sollte ich mich erstmal nur auf Krav Maga konzentrieren und dann zu Kung Fu wechseln oder umgekehrt...oder lieber beides Parallel angehen?
Ich hoffe jemand hat da vielleicht Erfahrung mit gemacht und kann mir weiterhelfen. Sind ja doch recht verschiedene Wünsche und Anforderungen.. weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
LG
2 Antworten
Auf der Webseite von Shaolin Wahnam Wien gibt es ein paar Artikel von denen ich denke dass sie dir weiterhelfen können eine Lösung zu finden.
Ich persönliche rate niemals dazu, parallel zu trainieren.
Grundlage ist, dass praktisch alle Stile darauf basieren, dass die Bewegungsmuster und Techniken verinnerlicht werden, bis sie ins "Körpergedächtnis" übergehen und selbst unter Belastung instinktiv und ohne Nachzudenken angewandt werden können.
Wenn du jetzt Stile mit unterschiedlichen Grundgedanken trainierst, wird dieses Konzept dadurch gestört, weil sich die Prinzipien widersprechen.
Trainer von Stil A sagt dir dann "Deine Beine sind zu gebeugt, deine Arme zu hoch" - während Trainer von Stil B sagt "Deine Beine sind zu gestreckt, deine Arme zu tief"
So wird das nicht ganzes und nichts halbes.
Man sollte also zumindest einen Stil wirklich einigermaßen beherrschen, bevor man sich daran macht, einen zweiten zu erlernen.
Später, wenn du dein halbes Leben schon Stil A trainiert hast, kannst du ja vielleicht zur Ergänzung mal über Stil B nachdenken - aber ein paar Jahre Training reichen nicht
Zum Thema Selbstverteidigung
Entscheidend ist weniger der Stil, sondern deine mentale Stärke. Wer im Ernstfall in Panik gerät, dem helfen auch die 108 geheimen Techniken der Shaolin nicht.
Deshalb ist dieses Training des Körpergedächtnisses ("muscle memory") auch von solcher Bedeutung - unter Stress kann man nicht erwarten, klar zu denken.
Außerdem muss der Stil dir liegen - wenn du etwa eine zurückhaltende Person bist, einen sehr aggressiven Stil lernst und dann im Ernstfall dann Hemmungen hast, die Technik voll durchzuziehen - dann hast du wohl Pech gehabt.
Achte also weniger auf Versprechen und Prädikate wie "militärische SV", sondern schaue in Probetrainings, welcher Stil dir liegt - und bleibe dann dabei.
Viel Erfolg. :-)