Zucker?

7 Antworten

Nein, das kann man so nicht generell sagen.

Alles was man ganz eindeutig nachweisen kann ist, dass die Einnahme von Zucker den Blutzucker erhöht.

Was dann passieren wird, hängt von so vielen Faktoren ab, allen voran natürlich ist auch die Erkrankung Diabetes ein wesentlicher Faktor dabei, wenn es um die Einnahme von Zucker geht. Zucker kann bei einer vorliegenden Diabetes-Erkrankung eine Katastrophe auslösen. Diabetes-Patienten benötigen dafür Insulin. Geben Diabetes-Patienten aber zuviel Insulin, dann stürzt der Blutzucker plötzlich unter Normalwert ab. Dann benötigt der Diabetes-Patient sogar Zucker, um wieder auf Normalwerte zu kommen.

Ein anderes Beispiel sind Leistungssportler, auch die benötigen Zucker, den sie nicht in Fett, sondern in der Muskulatur speichern.

Wenn aber zu wenig Muskulatur vorhanden ist, bleibt dem Organsimus praktisch keine andere Wahl, als den Energieüberschuss in Fett zu speichern. Und ein dauerhaft zu hoher Blutzucker ist dann sogar gesundheitsschädlich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nicht Zucker, sondern Fett ist die Ursache für Übergewicht

Eine Kalorienrestriktion wird bei fettreichen Ernährungen benötigt, um das ganze Fett zu kompensieren, weil man sonst zunehmen würde. Man kann durch fettreiche Ernährungen wie Low Carb oder Ketogen zwar abnehmen, indem man seine Kalorien reduziert, aber eine fettreiche Ernährung verstärkt die Insulinresistenz, steigert die Cholesterinspiegel und verursacht Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Man kann auch ohne eine Kalorienrestriktion abnehmen, indem man sich sehr fettarm ernährt, um kein neues Fett einzulagern, und sich bewegt, um den Stoffwechsel anzukurbeln, damit die Mitochondrien effektiv Fett verbrennen. Zucker wird nicht in Fett umgewandelt, außer bei einem Kalorienüberschuss, oder wenn die Fettproduktion in der Leber durch eine Insulinresistenz oder Fettleber gefördert wird. Der einzige Zucker, der tatsächlich zu Triglyceriden in der Leber umgewandelt wird, ist isolierte Fruktose (z.B. hunderte Gramm Fruchtzuckerpulver).

Saturated fat intake and insulin resistance in men with coronary artery disease. The Stanford Coronary Risk Intervention Project Investigators and Staff
1991: Die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren hängt positiv mit dem BMI zusammen, die Aufnahme von Kohlenhydraten negativ. Eine attraktive Erklärung für diese Beobachtung ist, dass Nahrungsfett effizienter in Körperfett umgewandelt wird als Kohlenhydrate: Nahrungsfett kann mit einem metabolischen Energieaufwand von 3% der aufgenommenen Fettkalorien im Fettgewebe gespeichert werden, während der metabolische Energieaufwand für die Speicherung von Kohlenhydraten in Fett 23% der aufgenommenen Kohlenhydratkalorien erfordert. Darüber hinaus können die gesättigten Fettsäuren, unabhängig davon, ob sie uns dick machen, zur Entwicklung einer Insulinresistenz und deren klinischen Folgen beitragen. (Da die Umwandlung kleiner Zuckermoleküle in lange Fettsäuren aufwendig ist und Energie verschwendet, verbrennt der Körper Kohlenhydrate und lagert primär Nahrungsfette ein.)

Regulation of endogenous fat and carbohydrate metabolism in relation to exercise intensity and duration
1993: Die Energiebereitstellung ist abhängig von der Intensität der körperlichen Belastung. Bei niedriger körperlicher Belastung (z.B. Gehen) verbrennt man mehr Fett und weniger Zucker. Bei hoher körperlicher Belastung (z.B. Sport) verbrennt man mehr Zucker und weniger Fett.

A low-fat diet and/or strenuous exercise alters the IGF axis in vivo and reduces prostate tumor cell growth in vitro
2003: Die eine Gruppe hat sich normal ernährt und täglich 1 Stunde intensiv Sport gemacht. Die andere Gruppe hat sich vegan ernährt und nur leichte Bewegung gehabt, wie Spazierengehen. Nach 14 Jahren war die Gruppe mit der starken körperlichen Betätigung immer noch übergewichtig und die vegane Gruppe hat ein ideales Körpergewicht erreicht.

Dietary trans fatty acids and composition of human atheromatous plaques
2004: Die Fettsäuren aus den Ölen findet man sowohl im atherosklerotischen Plaque als auch im Fettgewebe wieder. Öle fördern somit Übergewicht, schädigen die Gefäße und fördern die Entwicklung einer Atherosklerose.

A two-year randomized weight loss trial comparing a vegan diet to a more moderate low-fat diet
2007: Vegane Ernährung gegen das National Cholesterol Education Program (NCEP), eine Ernährung im Bezug auf Gewichtsverlust: Die vegane Ernährung gewinnt.

Effects of 7 days on an ad libitum low-fat vegan diet: the McDougall Program cohort
2014: Veganer, die sich fettarm und kohlenhydratreich ernährten und so viel Kalorien essen durften wie sie wollten, nahmen ab.

Obesity Energetics: Body Weight Regulation and the Effects of Diet Composition
2017: Meta-Analyse von 32 isokalorischen Metabolic Ward Studien: "'Calories in, Calories out' ist wissenschaftlicher Unsinn." Gewichtsveränderungen gehen mit einem Ungleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und -verbrauch einher. Diese Tatsache wird oft fälschlicherweise so interpretiert, dass Fettleibigkeit durch Völlerei und Faulheit verursacht wird, sodass man den Menschen einfach rät, weniger zu essen und sich mehr zu bewegen. Allerdings sind jedoch verschiedene Komponenten des Energiehaushalts dynamisch miteinander verbunden, und der Gewichtsabnahme wird durch gegenläufige physiologische Prozesse entgegengewirkt. Unsere Meta-Analyse ergab, dass sowohl der Energieverbrauch als auch der Fettverlust bei fettarmen Ernährungen größer waren. (Je weniger Fett, bei gleicher Kalorienanzahl, desto mehr nimmt man ab.)

Wird Zucker in Fett umgewandelt? De-novo-Lipogenese (Neubildung von Fettsäuren):

Glycogen storage capacity and de novo lipogenesis during massive carbohydrate overfeeding in man
1988: Es wurde überprüft wie Kohlenhydrate bei einer Überfütterung verwertet werden. Die Glykogenspeicher der 3 männlichen Probanden wurden geleert bevor die 7-tägige Kohlenhydratüberfütterung begann. Grobe Zahlen aus der GrafikTag 1: Von 700 g Kohlenhydraten wurden 400 g verbrannt. Tag 2: Von 800 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 100 g in Fett umgewandelt. Tag 3: Von 850 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 200 g in Fett umgewandelt. Tag 4: Von 850 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 250 g in Fett umgewandelt. Tag 5: Von 900 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 450 g in Fett umgewandelt. Tag 6: Von 900 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 450 g in Fett umgewandelt. Tag 7: Von 1000 g Kohlenhydraten wurden 500 g verbrannt und 500 g in Fett umgewandelt. Es werden erst einmal die Glykogenspeicher vergrößert, bevor Kohlenhydrate in Fett umgewandelt werden.

De novo lipogenesis during controlled overfeeding with sucrose or glucose in lean and obese women
2001: 8 schlanke und 5 übergewichtige Frauen erhielten Mahlzeiten die ihren Kalorien-Tagesbedarf deckten und bekamen 50% zusätzliche Kalorien in Form von 27,3% Zucker (Saccharose oder Glukose) und 22,7% Fett (Öle oder Butter). Während der 4-tägigen Überfütterung erhielten die Probanden 1398g Kohlenhydrate, verbrannten 1280g, was zu einer Kohlenhydratbilanz von 115g führte. Die Fettproduktion durch die De-novo-Lipogenese betrug nur 4g. Die Fettzufuhr während dieses Zeitraums betrug 512g, von denen 233g verbrannt wurden, so dass alle Probanden eine Fettbilanz von 278g aufwiesen. "Die De-novo-Lipogenese trägt nicht wesentlich zur Gesamtfettbilanz bei." (Auch nach einem Kalorienüberschuss trägt Zucker kaum zur Gewichtszunahme bei. Etwa 90-97% der im Körper gespeicherten Fette sind auf die Fettsäuren aus der Nahrung zurückzuführen.)

Nicht Zucker, sondern Fett (und Cholesterin) ist die Ursache für Diabetes und Fettleber. Eine fettreiche Ernährung führt zu einer Insulinresistenz und Fettleber, was wiederum die De-novo-Lipogenese in der Leber fördert, sodass vermehrt Zucker in Fett umgewandelt wird. Eine von den über 40 Studien:

Pathogenese des metabolischen Syndroms: Die Bedeutung der ektopen Fettablagerung in Leber und Skelettmuskulatur
2005: Fett verursacht Metabolisches Syndrom. Abbildung 1: Durch die mitochondriale Dysfunktion in der Skelettmuskulatur von Nachkommen von Typ-2-Diabetikern ist die Fettsäuren-Oxidationskapazität eingeschränkt. Vermehrt anfallende Fettsäurenmetaboliten führen zum Auftreten der Insulinresistenz und einer in der Folge verminderten Glukoseaufnahme (1). Auch aus dem Fettgewebe freigesetzte Fettsäuren und Zytokine begünstigen die Insulinresistenz der Skelettmuskulatur (2). Kompensatorisch kommt es zu einer vermehrten Insulinausschüttung aus den β-Zellen des Pankreas (3). Die Hyperinsulinämie fördert jedoch in der Leber die De-novo-Lipogenese, obwohl die Glukoseproduktion der Leber selbst durch die erhöhten Insulinspiegel nicht mehr unterdrückt werden kann («gemischte hepatische Insulinresistenz» [4]). Auch vermehrt aus dem Fettgewebe freigesetzte Fettsäuren und Zytokine fördern die Entstehung einer Fettleber und die hepatische Insulinresistenz (5). Schliesslich werden auch die pankreatischen β-Zellen durch die erhöhten zirkulierenden Fettsäuren geschädigt («Lipotoxizität» [6]), und bei nachlassender Insulinsekretion kommt es zum Auftreten eines manifesten Diabetes.

Woher ich das weiß:Hobby

PachamamaSquaw  29.09.2024, 09:04
Man kann durch fettreiche Ernährungen wie Low Carb ….

Eine Low-Carb- Ernährung ist

👉NICHT unbedingt fettreich❗️

Bei Low-Carb ist man nicht in Ketose!

Der einzige Zucker, der tatsächlich zu Triglyceriden in der Leber umgewandelt wird, ist isolierte Fruktose (z.B. hunderte Gramm Fruchtzuckerpulver).

Falsch❗️

https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/schluesselprotein-wandelt-ueberfluessige-glukose-in-fett-um/

„Gerade nicht benötigte Glucose wird in der Leber und den Muskelzellen als Glykogen gespeichert. Sind die Speicher gefüllt, wird überschüssige Glucose in Fett umgewandelt und in den Fettdepots im Körper gespeichert.“

https://www.purecaps.net/blog/glukosestoffwechsel-der-motor-fuer-unseren-koerper#:~:text=Gerade%20nicht%20ben%C3%B6tigte%20Glucose%20wird,den%20Fettdepots%20im%20K%C3%B6rper%20gespeichert.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallo qwerlll, 👋

Stimmt es das Zucker als Fett im Körper bleibt?

nein + ja.

Info:

Aus allen Kohlenhydraten wird im Darm

einkettiger Zucker = Glukose = Traubenzucker.

Nein:

Wenn du nicht zuviel Zucker, bzw. nicht zuviele

Kohlenhydrate isst/trinkst, verwandelt sich die

Glukose nicht in Fett, sondern wird als Energie

verbraucht/verbrannt. Auch das Gehirn 🧠

braucht viel Glukose, um funktionieren zu können.

Ja:

Wenn du aber zuviel Zucker, bzw. zuviele

Kohlenhydrate isst/trinkst, verwandelt sich die

Glukose in Fett und wird in die Fettpolster

eingelagert.

Btw:

Dasselbe passiert also auch, wenn du zuviele

Kohlenhydrate (Brot, Reis, Kartoffeln, Nudeln,

usw… ) isst. Denn:

Aus ALLEN Kohlenhydraten (außer Ballaststoffen)

wird 👉Glukose = Traubenzucker

100 g Kohlenhydrate = 100 g Glukose!

~~~~~~~

LG 🙋🏻‍♀️🪶

~~ Tägliches berechnen ALLER Kohlenhydrate ~~

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Diabetes Typ1 (LADA) seit 2006 ~ Insulinpumpe + rtCGM 🩸

Kalorienüberschuss bleibt als Fetteinlagerung im Körper. Völlig egal von welchem Makronährstoff.

Hi, qwerlll. 😊

Nein, das wirkt sich nur auf den vorhandenen Blutzucker aus.

Es kann zu einer Gewichtsabnahme kommen, und dann ist das natürlich, nicht gänzlich, Fett.

Mit lieben Grüßen, Renate. 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gebe gerne Tipps in allen Bereichen.