Zu was würdet ihr mir raten? Benzin oder Diesel?

22 Antworten

Jede Antriebsart hat seine Vor- und Nachteile. Sportlicher ist der Benziner - er reagiert spontaner beim Gasgeben und Du kannst ihn viel höher drehen (das musst Du aber natürlich auch bereit sein zu tun wenn Du die Leistung haben willst! - auch unter dem Gesichtspunkt dann mehr Sprit zu verbrauchen) - Beim Diesel hingegen kannst Du schaltfauler fahren da er im unteren Drehzahlbereich ein sehr hohes Drehmoment hat - dieses hohe Drehmoment liegt aber über einen viel kürzeren Drehzahlbereich an als beim Benziner; Du kannst beim Benziner also länger im niedrigeren Gang bleiben und somit in einem niedrigenere - und stärkeren - Gang schon auf höhre Geschwindigkeit kommen. Also immer ca. einen Gang niedriger als im Diesel - das berücksichtigen Dieselfans meist nicht - sie vergleichen den 3. Gang mit dem 3. Gang und denken dann "boa der Diesel ist ja viiiiiel stärker" berücksichtigen aber nicht dass sie die Geschwindigkeit des 3. Ganges beim Benziner auch schon im 2. Gang erreichen könnten weil dieser viel höher drehen kann! und im 2. Gang hat er ja viel mehr Leistung als im dritten und steht somit einem Diesel im dritten nur noch sehr wenig nach. Insgesamt betrachtet: 150 PS sind 150 PS - die Leistung ist die gleiche - nur beim Diesel ist halt für kürzere Zeit ein höheres Drehmoment verfügbar, beim Benziner eben für längere Zeit ein niedrigeres. Der Verbrauch ist aber natürlich beim Diesel - besonders durch die daruas resultierenden niedrigeren Drehzahlen niedriger. Dafür ist der Diesel aber in der Anschaffung rund 2.000 Euro teurer und auch in Wartung und Steuern teurer.

Der Verkäufer hat nicht ganz unrecht. Ein Diesel entwickelt im unteren Drehzahlband ein gigantisches Drehmoment und lässt in der Beschleunigung "unten rum" deutlich PS-stärkere Benziner alt aussehen. Dafür sind bei der Endgeschwindigkeit pure Pferdestärken entscheidend. Ich habe selbst den direkten Vergleich zwischen einem Lexus IS220d XE2 (177PS 2.2l Turbodiesel) und einem BMW 325i E90 (218PS 2.5l Saugbenziner). An der Ampel ist der BMW gegen den Lexus ein trauriges Elend. Auf der Autobahn ab 160km/h im 6. Gang spürt man dann schon recht deutlich, was 40PS mehr bedeuten können. Trotzdem beides Dampfhämmer mit enormem Spaßfaktur von der Beschleunigung aus dem Stand bis zur Endgeschwindigkeit.

Beim Verbrauch hingegen ein Bild, das ganz klar für Diesel spricht, der macht halt nicht nur auf der Straße Spaß, sondern auch an der Tankstelle.

Trotzdem ist Diesel ein Vielfahrer-Fahrzeug. Und ist der Verbrauch noch so niedrig und der Sprit noch so günstig, die brutale Besteuerung (das ist ja das Konzept bei Diesel - Hohe Grundkosten durch hohe Steuer, dafür werden Vielfahrer sowie Fernfahrer, deren LKWs bauartbedingt eh nur sinnvoll mit Diesel angetrieben werden können, über steuerlich subventionierten Treibstoff ab einem gewissen Break-Even entlastet).

Wo du bei modernen Dieseln noch mehr Rechnung tragen musst, ist der Partikelfilter. Wenn du einen modernen Diesel nicht richtig warm fährst, kriegst du Probleme an allen Enden. Der Partikelfilter rußt zu und kann sich nicht mehr richtig regenerieren und das Öl verdünnt sich immer mehr, bis es irgendwann so dünn ist, dass der Ölfilter abreißen und der Motor beschädigt werden kann. Dann wirds teuer!

Der Witz beim Partikelfilter ist halt der: Die Rußpartikel werden ja immer nur aufgefangen. Irgendwann ist der Filter voll und muss gereinigt werden. Dass passiert normal automatisch während der Fahrt, denn der Filter wird ja durch die Abgase heiß und die Partikel verbrennen darin. Fährst du einen Diesel allerdings nie richtig warm, hängen irgendwann immer mehr Rußpartikel im Filter und der Motor verliert Leistung, die Motorkontrolleuchte geht an und du bist gezwungen, ein paar hundert Kilometer Autobahn zu fahren, nur um den Filter zu erhitzen und freizubrennen.

Zusätzlich kann die Motorelektronik Diesel in den Abgastrakt einspritzen, der im Filter verbrennt und ihn so aufheizt, damit die Partikel nachverbrennen. Nur wenige Hersteller (bekannt ist es mir nur vom Toyota D-CAT im Toyota Auris, Verso und Avensis und Lexus IS) haben eine extra Einspritzdüse im Abgaskrümmer dafür. Andere Hersteller neigen eher dazu, die Einspritzmenge zu erhöhen oder im Auslasstakt, bei geöffneten Auslassventilen, noch mal Diesel einzuspritzen. Nun besteht aber bei einem kalten Dieselmotor eh immer die Gefahr, dass etwas unverbrannter Diesel im Brennraum bleibt und an den Kolbenringen vorbei ins Öl läuft, und durch erhöhte Einspritzmengen wird das sicher nicht besser. Außerdem wird dem Diesel immer mehr Biodiesel beigemischt, das schlechter verdunstet, was bedeutet, einmal verdünntes Öl ist länger verdünnt, als beim guten alten reinen Erdöl-Diesel. Alles in allem führt das Ganze bei Wenigfahrern bzw. Kurzstreckenfahrern (wenn du einmal die Woche 100km fährst und die restlichen 6 Tage steht das Auto, ist das zwar auch "wenig" aber wenigstens Langstrecke) dazu, dass das Öl verdünnt wird und ein Motorschaden droht, obwohl der Motor technisch vollkommen intakt ist.

Fazit: Der Diesel kommt aufgrund des höheren Drehmoments gleich gut oder gar etwas besser aus dem Stand raus, der Benziner macht aufgrund seiner höheren Leistung bei hohen Geschwindigkeiten mehr Spaß, der Diesel verbraucht weniger, was sich aber erst ammortisieren muss, aber einen Diesel würdest du mit Kurzstreckenfahrten, auf denen er nie richtig warm wird, auf Dauer eher kaputt machen.

Bei Gebrauchten kommt noch zu Tragen: Diesel mit grüner Plakette? Sonst wird's schwierig, in viele Städte reinzukommen. Außerdem ist bei Gebrauchten eher der Gesamtzustand als nur ein Argument, der Motor, wichtig. Bei Neuwagen kannst du die Wahl eher nach deinem Fahrprofil treffen, leistungsmäßig geben die sich nichts, aber fährst du genug, damit sich der Diesel lohnt und vor allem damit er sich nicht im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode langweilt?


volker79  21.02.2014, 23:55

Erst korrekturlesen, dann posten.

Trotzdem ist Diesel ein Vielfahrer-Fahrzeug. Und ist der Verbrauch noch so niedrig und der Sprit noch so günstig, die brutale Besteuerung (das ist ja das Konzept bei Diesel - Hohe Grundkosten durch hohe Steuer, dafür werden Vielfahrer sowie Fernfahrer, deren LKWs bauartbedingt eh nur sinnvoll mit Diesel angetrieben werden können, über steuerlich subventionierten Treibstoff ab einem gewissen Break-Even entlastet).

Den Satz hätte man zuende führen müssen, hab ich aber aufgrund des langen Klammersatzes vergessen. Die brutele Besteuerung vermiest einem ein wenig die Laune ;-)

dass der Ölfilter abreißen und der Motor beschädigt werden kann.

Natürlich reißt der ÖlFILM durch verdünntes Öl ab, nicht der ÖlFILTER. Letzteres wäre schon etwas skurril und heftig-

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Mein vorletztes Auto war ein Benziner mit 116 PS. Dann ein TDI mit 109 PS. Der Diesel geht ab wie eine Rakete. Ich kann gar nicht schnell genug die Gänge schalten.

Wenn es sich um ein neueres Fahrzeug mit Russpartikelfilter handel würde ich immer eine TDI vorziehen. Mein Diesel kostet 130 Euro Steuern im Jahr. Der Benziner 245 Euro. Mein Diesel hat einen Verbrauch von 5 Liter auf 100 Km. Der Benziner brauchte 8 Liter. Bedenkt man den deutlich geringeren Preis bei Diesel spart man eine Menge an Geld. Natürlich war der Diesel nicht der schnellste auf der Autobahn. Aber mir reichen 160 oder 180 KmH dicke aus. Ein Diesel hat bei gleicher Motorgröße und mit Turbo einen besseren Drehmoment als der Benziner. Ich habe in meinem Fahrerleben viele Benziner besessen. Aber ich würde einen modernen Diesel jederzeit vorziehen.

Diesel lohnt sich unter dem finanziellen Aspekt heute schon fast gar nicht mehr. Denn einerseits ist der Unterschied zwischen den Preisen vom Sprit (Benzin zu Diesel) nicht mehr so gravierend wie noch vor 30 Jahren. Zum anderen ist die Kfz-Steuer für Diesel in den letzten Jahren ja extrem erhöht worden. Unterfinanziellem Aspekt lohnt sich ein Diesel meiner Meinung nach kaum noch.

P.S.: Willst Du finanziell sparen, lässt Du Dir einen Benziner auf Autogas umrüsten.


TrueTemper  20.02.2014, 20:56

Informier dich mal bitte...die Dieselsteuer wurde durch die CO2 Besteuerung seit 2009 enorm verringert. Mit Minderverbrauch und mindestens 10 cent Einsparung pro Liter lohnt sich ein modener Diesel heute umso mehr !!!

Selbst mit euro 2 eisntufung ist die Steuer noch vertretbar. Richtig teuer wird es erst bei 1980 er Fahrzeugen und davon sind einige schon Oldtimer mit H Zulassung

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tomgun  21.02.2014, 09:45
@TrueTemper

Genau so ist es. Ein moderner Diesel ist deutlich billiger in Steuer, Kraftstoffpreis und Verbrauch.

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Stylx86  06.11.2015, 20:45

Also den Benziner möcht ich sehen, der bei 400 km Autobahn tempo 150 km/h immer noch nur 5,5 Liter nimmt. Ab 120-130 saufen auch die neuen Modelle sich tot. Macht schon Spaß, 800 km für 40 Euro reine Spritkosten zu fahren, vor allem an der zapfsäule. ich fahr übrigens 30.000 km im Jahr, mitm Leon 1.9 TDI, gechippt 126 PS.

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Tach,

die Zeiten, als Dieselautos "Wanderdünen" waren sind vorbei.

was für dich vorteilhafter ist, muss du selber testen, indem du beide Varianten fährst.

Bei Kleinwagen und vor allem wenn die zumeist nur kurze Strecken fahren, nimmt man eher n Benziner.

Was für dich angenehmer zu fahren ist, musst du selbst wissen.

Einen Diesel kannste eher schaltfaul fahren.

Zügig unterwegs ist man auch mit dem Diesel.

Früher war die wirtschaftlichkeit DAS argument für n Diesel.

Da hat sich aber auch bei den Benzinern einiges getan.

Man muss bedenken, dass der Diesel in der Anschaffung etwas teuerer ist5 und die Kfz-Steuern sind auch höher.

Meistens rechnet sich n Dieselgegenüber dem Benziner ab 20000 Km pro Jahr.

Wobei dann wiederum beim Benziner die Möglichkeit romrt Gasanlage besteht.

Benziner + Gasanlage und n Diesel liegen bei den Anschaffungskosten ungefähr gleich.

Was genau für DICH das bessere Auto ist, kann dir so einfach keiner beantworten.

Man kann sicherlch nicht pauschal sagen nimm n Diesel, o.nimm n Benziner.

Ich würde sagen:

Halte dich an etablierte Markenware und da bleibste auch bei den Massen- bzw Volumenmodellen.

Rechnen und Kosten gegenüberstellen. Auch den Wertverlust und Preise für Wartung und Reparatur sollteste Berücksichtigen.

Und natürlich: Ausprobierten und probefahren.