Zu hohe Temperatur beim Cinebench mit Wasserkühlung?
Ich habe einen Ryzen 7 3700X. Eine AIO hab ich eigentlich nur aus optischen Gründen gekauft, aber Ich hab eben eine. Jetzt hat mich die Performance doch mal interessiert und ich hab einen Cinebench Test gemacht.
Im Multicore komme Ich auf 11356 Punkte. Soweit so gut. In HWInfo hab ich aber gesehen, dass die Temperatur dabei ca. bei 76 Grad liegt. Wassertemp. liegt bei 42 Grad.
Auch wenn ich die Lüfter und die AIO manuell auf 100% setzte komme ich mit der Temperatur eig. nicht runter. Verbaut ist eine iCUE H150i Elite Capellix.
Sind solche Werte normal und wieso komme ich mit der Temperatur nicht runter? Ein Freund hat einen Ryzen 7 5700X mit einem Endorfy Tower Kühler. Bei ihm geht die Temperatur nicht mal über 60 grad bei voller Auslastung im Multicore Test.
2 Antworten
Eine AIO ist keine Garantie für ein kühles System. Man will zwar glauben eine Kühlung mit Wasser wäre stärker, aber da gibt es mehrere Faktoren die da zusammenspielen.
Wichtig ist der Radiator und dessen Möglichkeit die Wärme des Wassers erstmal aufzunehmen und auch an die Umgebungsluft abgeben zu können. Um die Abgabe an die Umgebung zu verstärken braucht es Lüfter die ausreichend Frischluft durch die Kühlrippen drücken, dadurch wird die Abwärme abtransportiert.
Liefern die Lüfter zu wenig Druck kommt weniger Luft durch die Kühlrippen und entsprechend sinkt die Kühlwirkung. Ebenso wichtig ist die Ansaugung der Frischluft, je wärmer diese ist, desto geringer ist die Aufnahmefähigkeit dieser Luft von zusätzlicher Energie (Wärme).
Abhängig davon wie der Radiator verbaut ist kann es da deutliche Unterschiede in der Kühlleistung ergeben, weiter ist es aber auch der allgemeine Airflow im Gehäuse der maßgeblich zu einem kühleren System beiträgt.
Das ein starker Tower-Kühler ordentliche Werte liefert ist nicht weiter verwunderlich, diese Form der Kühlung ist nachwievor eine sehr starke und auch bei aktuellen Hitzköpfen weiterhin eine gute Wahl. Man muss nicht immer alles unter Wasser setzen um eine starke Kühlung zu erhalten, insbesondere bei AIO-Kühllösungen ist da etwas Vorsicht geboten da es bei diesen Kühlern meist mehr um die Optik geht.
Um eine vergleichbar starke Kühlwirkung zu erreichen die ein starker Tower-Kühler hat legt man für eine AIO weit mehr Geld auf den Tisch. Ein NH-D15 von Noctua bspw. ist mit einer der stärksten Tower-Kühler und den gibt´s für um die 100€, auf meinem i7 13700k arbeitet der hervorragend und hält die CPU auch unter Last im angenehmen Temperaturbereich deutlich unter 70C°. Zuvor hatte ich einen Ryzen 7 1800X und auch auf diesem den NH-D15, auch da war die Kühlung hervorragend.
Was aber die Kühlleistung in deinem Fall betrifft muss man da obendrauf bedenken das ein Benchmark der CPU diese auch maximal auslastet, bedeutet jeder Kern läuft am Limit. Das ist ein Zustand den die CPU nur in äußerst seltenen Fällen im regulären Betrieb erreicht. Im Gaming-Betrieb sollte die CPU nicht einmal in die Nähe der Leistungsgrenze peaken, so betrachtet gilt es also auch unbedingt das Lastszenario zu berücksichtigen.
Wenn deine CPU allerdings bei Ausreizung während eines Benchmarks um die ~75C° bleibt, dann ist das ein hervorragender Wert an dem man nicht groß arbeiten muss. Entscheidend ist letztlich die Temperatur in dem Lastbereich, der für das System üblich ist. In diesem Bereich wird deine Temperatur wohl bei einem ähnlichem Niveau liegen, dann allerdings mit nicht zu 100% ausgelasteten Lüftern.
Sind solche Werte normal und wieso komme ich mit der Temperatur nicht runter?
Abhängig davon wie das gesamte Kühlkonzept deines Systems aussieht würde ich an erster Stelle den allgemeinen Airflow im Gehäuse checken und da ggf. nachsteuern. Auch wäre interessant wie der Radiator verbaut ist, also ob die Lüfter darauf nach Innen pusten, oder von Innen ansaugen. In beiden Fällen muss der Airflow aber einwandfrei sitzen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es den Radiator als Push-/Pull zu betreiben. Dafür braucht es eine Reihe Lüfter die Luft in den Radiator drückt und auf der anderen Seite eine Reihe Lüfter welche die Luft ansaugen. Dadurch erzielt man einen höheren Luftdurchsatz und somit eine höhere Kühlwirkung. Dabei baut man also Lüfter auf die Ober-/ und Unterseite des Radiators die allesamt in die selbe Richtung arbeiten.
Der 3700x braucht mehr Strom, es kommt extrem auf den chip selbst an wie hoch die höchste gemessene Temperatur ist-das kann bei nem anderem 3700x auch ganz anders ausschauen UND eine Wasserkühlung ist schlecht für den prozessor, luftkühler haben ne größere Kontaktfläche und decken somit die ecken besser ab in denen die DIE´s nunmal leider positioniert sind.
Wasserkühlerkühlflächen sind aber rund und haben manchmal sogar noch Schraublöcher drunter. Bei guten Luftkühlern gehen die heatpipes durch die ganze Fläche und sie sind quadratisch. es ist offensichtlich, dass das vorteile bringt, wenn der heißeste Punkt des Prozessors ganz in der Ecke sitzt.
Selbst dort wo der Kühler schon überlappt, und garkeinen Kontakt mehr hat, kühlt er immernoch ein bisschen, weil er die Wärme von der Kante abzieht.
Wie kommst du darauf, dass Luft Kühler eine größere Kontaktflächen haben und Wasserkühlungen somit schlecht für den Prozessor sind? Ob AIO oder Towerkühler, die Kühlfläche deckt mehr als den ganzen Prozessor ab, wo soll es da Unterschiede geben?