Yamaha-Verstärker AX-530 schaltet bei Bass-lastigen Klängen aus (Canton CT80 Boxen)?

2 Antworten

Also wenn die Geräte fehlerfrei sind dürfte ein Impedanzproblem auszuschließen sein.

Welche Quelle ist wo am Verstärker angeschlossen? Ist an dieser evtl. eine Klangregelung aktiv?

Sind die Metallbrücken zwischen send/return gesteckt?

Wurde mal ein anderer Eingang des Verstärkers benutzt um einen Defekt an einem Eingang auszuschließen?

Sind beim Hören mit den Störungen extreme Klangregelungen eingestellt? Bass voll drin und/oder regelbare Loudness stark drin?

Das wäre erstmal zu klären bevor andere Faktoren in Erwägung gezogen werden können.

LG Thorsten

Hallo Trimmable1987,

Mein Yamaha-Verstärker schaltet sich bei bass-lastigen Liedern ab, sobald ein bestimmter Lautstärkepegel (etwas über Zimmerlautstärke) überschritten wird.

Welche Ursachen kann es geben, dass eine Schutzschaltung bei Bass-Impulsen einen Verstärker ausschaltet bzw. welche der in jedem guten Verstärker (der Yamaha AX-530 gehört mit Sicherheit dazu) vorhandenen Schutzschaltungen wird hier aktiv?

Bei starker Unterschreitung der minimalen Anschlussimpedanz könnte eine Strombegrenzung einsetzen, ein Ausschalten eher nicht bzw. erst nach längerem Betrieb und zu starker Erwärmung (Überhitzungsschutz).

Eine andere Schutzschaltung wird aktiv bei einem Kurzschluss in der Lautsprecherleitung, aber nicht bei stärkeren Bassimpulsen, ohne das der Amp voll ausgesteuert wird.

Gleichspannungsschutzschaltung:

Hier passt alles zusammen. Wenn eine Endstufe einen defekt aufweist, der dazu führt, dass dem Ausgangssignal eine Gleichspannung überlagert wird, schaltet diese Art von Schutzschaltung den Amp aus, um zu vermeiden, dass durch diese Gleichspannung ein großer Gleichstrom zu fließen beginnt, der die Membran des Tieftöners entweder nach vorn oder nach hinten, je nach Polarität dieser Gleichspannung, auslenkt. Nach hinten hätte zur Folge, dass der Schwingspulenträger gegen die hintere Polplatte stoßen kann, was ihn meistens dauerhaft verformt und den Lautsprecher ins Nirwana schickt.

Damit verbunden ist ein lautes Anschlaggeräusch. Wenn das bereits einmal passiert sein könnte, kann sich auch eine Wicklung der Schwingspule gelöst haben, was ab und zu bei etwas größerer Lautstärke zu einem starken Schnarr- und Kratzgeräusch führen kann.

Um einen Defekt der Lautsprecher auszuschließen, würde ich sie an einen anderen Verstärker anschließen und sie ähnlich belasten, wie du es tust, wenn sich dein Amp wegschaltet.

An deinen Amp ein anderes Lautsprecherpaar anzuschließen wäre keine gute Idee, denn im Falle von Gleichspannung auf dem Ausgang können sie ebenfalls sehr schnell beschädigt werden.

Ungefährlich testen kannst du deinen Amp mit einem ohmschen Lastwiderstand, der allerdings  sehr hoch belastbar sein muss. Für Tests dieser Art benutze ich eine Zusammenschaltung vieler Hochlastwiderstände, die auf einem großen Aluminium-Kühlkörper montiert sind und mit dem ich durch Umstecken von Brücken Lastwiderstände von 1, 2, 4, 6, 8, 16 Ohm einstellen kann.

Gleichzeitig beobachte ich mit einem Oszilloskop das Ausgangssignal, bei plötzlich auftretender Gleichspannung springt das Bild nach oben oder unten weg oder driftet langsam weg bei einem langsamen Anstieg der Gleichspannung.

Alles andere wie übertrieben aufgedrehte Klangregler, Loudness usw. kann nicht zum Abschalten führen, kann aber die Unsymmetrie der Endstufen-Funktion und damit die Gleichspannungsüberlagerung provozieren.

Ein Fehler in der Vorstufe kann dieses Abschalten auch nicht provozieren, denn die Verstärkerstufen sind nicht DC-gekoppelt sondern mit Kondensatoren vor einem Gleichspannungsanteil geschützt.

Ich würde bis auf weiteres die Loudness-Funktion nicht benutzen und ein Subsonic-Filter, falls vorhanden, aktivieren.

Interessant ist auch, dass bei einer angeschlossenen Box der Schwellenwert zum Knacken und zum weiteren Abschalten deutlich höher liegt

weil bei einem Lautsprecher nur der halbe Laststrom fließt

Aber der Verstärker muss ja in diesem Fall auch gegen einen höheren Widerstand der Boxen arbeiten, womit wir wieder beim Impedanzproblem liegen

Nein, jede Endstufe arbeitet für sich allein, damit hat sich die Betriebssituation für einen Kanal nicht verändert, der andere Kanal arbeitet jetzt nach deinem Verständnis gegen einen offenen Ausgang, das wäre ein unendlich großer Lastwiderstand....umgekehrt stimmt es, der Lastwiderstand und die erzeugte Ausgangsspannung der Endstufe bestimmen die Höhe des fließenden Stroms nach der Formel

Strom I (A) = Spannung U (V) / Widerstand R (Ohm)

Statt Widerstand kannst du auch Impedanz eintragen

Demnach führt ein ansteigender Widerstand zu einem geringeren Stromfluss, was die Endstufe entlastet und nicht belastet.

Bei Fragen bitte melden

Grüße, Dalko