Wurde Jesus wirklich am 25. Dezember geboren?

26 Antworten

Was das Jahr angeht, soll Herodes zu der Zeit noch gelebt haben, der um das zurück gerechnete Jahr 4. vor Christus gestorben sein soll. Was den Tag im Jahr angeht, da ist zumindest interessant, dass zu der Zeit Hirten auf dem Feld bei ihren Herden übernachteten. Und so viel anders waren damals die Jahreszeiten auch nicht, wie wir sie heute haben, denn auch sie waren deutlich über dem nördlichen Wendekreis. Es ist daher kaum anzunehmen, dass es wirklich im Winter gewesen sein soll.


Filterkaffee01  20.12.2022, 07:26

Selbst dann hat man dort einen sehr milden Winter im Dezember. Gestern bis +17 Grad und heute bis zu +18 Grad.
Liegt ja im Westjordanland in Palästina:

https://www.timeanddate.com/weather/palestine/bethlehem

Aber dennoch ganz genau wissen wir es ja nicht im welchen Monat Jesus geboren wurde. 💁🏻‍♂️

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HerrVonRibbeck  20.12.2022, 07:50
@Filterkaffee01

Also... in meiner Wohnumgebung sind sowohl Schafe als auch ihre Hirten samt Hunden draußen auf den Weiden und ich wohne nicht in einer Golfstromregion. Lediglich die neugeborenen Lämmer werden in die wärmeren Ställe verbracht, wenn es zu kalt ist.

Seit Jahr und Tag sind die Schafhirten mit ihren Herden auch bei Minusgraden auf den Weiden - noch nie gesehen?

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Filterkaffee01  20.12.2022, 07:59
@HerrVonRibbeck

Genau das meine ich. Ich finde bei diesem Thema wird viel zu viel rum spekuliert (keine Kritik an JTkirk2000🙏🙌)… einige Menschen gehen einfach davon aus dass dort die Geschehnisse genauso abgelaufen sind wie die es sich vorstellen, als ob sie selbst persönlich dabei waren. In Wirklichkeit gibt es sehr warme Dezember Monate in Bethlehem und nicht spricht gegen die Herde auf die Weide zu bringen, denn es spart Menge Arbeit um das Stallfutter zu den Schafen zu bringen. Damals waren die Stallvorräte begrenzt und man versuchte bei warmen Tagen die Schafe heraus zu führen anstatt an warmen Tagen die Wintervorräte zu verfüttern.

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Anhand der Beschreibungen duerfte er wohl eher im August geboren sein. Im Winter war es streng verboten, Schafe damit zu quaelen, auf eine (oft zugeschneite) Weide zu fuehren, bei der Kaelte. Auch sieht im im Winter weit schlechter die Sterne, als im August.

Schafe auf die Weide zu fuehren war aber an warmen Tagen ueblich. Die sind zwischen Galilaea und Elat zwischen Mai und Oktober und die Regenzeit mit oft vielen Ueberflutungen, auch von Weiden, beginnt Ende Dezember und endet im Maerz.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Haredischer (ultraorthodoxer) Jude

Nein. Da waren Hirten mit Schafen auf dem Feld. Also kann es nicht Winter gewesen sein. Es gibt auch noch andere Gründe, z.B. die Planetenkonstellationen.

Hallo Lilly,

der 25. Dezember kann nicht das richtige Datum für Jesu Geburt sein. Der Bibelbericht sagt, dass zur Zeit der Geburt Jesu nachts die Hirten auf den Feldern waren. In Palästina gilt diese Zeit als Regenzeit, in der sich die Herden in den Schafställen befinden und nicht im Freien.

Außerdem zeigt die Zeitrechnung der Bibel, dass Jesus etwa im Frühherbst geboren wurde und nicht im Winter! Warum aber dann ausgerechnet der 25. Dezember? Das liegt an dem eigentlichen Ursprung des Weihnachstfestes. Dazu wird in "Meyers Konversationslexikon" folgendes gesagt:

„Ursprünglich das heidnische Mittwinterfest (Julfest) . . ., welches . . . zu Ehren der Wiedergeburt der Sonne gefeiert wurde . . . Warum man . . . gerade den 25. Dec. dazu gewählt hat, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Nach einigen geschah es, weil dieser Tag im Alterthum als Tag der Sonnenwende angesehen wurde und daher bei den Römern Dies natalis invicti, Geburtstag der Unbesiegten (Sonne), hieß, eine Bezeichnung, die sich leicht auf Christus, das Licht der Welt, beziehen ließ“ (3. Aufl., Bd. 15, 1878).

In einem anderen Nachschlagewerk heißt es:

„Die römischen Saturnalien (ein Fest, das Saturn, dem Gott des Ackerbaus, gewidmet war und mit dem man die wiedererlangte Kraft der Sonne feierte) fanden ebenfalls zu dieser Zeit statt, und einige Weihnachtsbräuche wurzeln, wie man annimmt, in diesem alten heidnischen Fest“ (Encyclopedia Americana 1977, Bd. 6, S. 666).

Das sind einige der Gründe, warum ich kein Weihnachten feiere.

LG Philipp

Zum Geburtsjahr von Jesus:

Jesus ist unzweifelhaft die wichtigste Persönlichkeit der Geschichte, weshalb sogar die Berechnung der Jahre auf seine Geburt hin ausgerichtet wurde. Die christliche Zeitrechnung wurde erst im 10. Jahrhundert üblich. Christliche Autoren betrachteten die Geburt Christi als Mittelpunkt der Geschichte, daher zählten sie vor und nach Christi Geburt. Im 6. Jahrhundert hatte der römische Abt Dionysius Exiguus versucht, das Jahr der Geburt Christi errechnet durch eine Datenliste für Passahfeste auszurechnen. Die christliche Zeitrechnung beruht auf diesem errechneten Geburtsjahr.

Die Römer hatten auch ihre Zeitrechnung. Ihre Jahrzahlen begannen mit der „Gründung der Stadt Rom“, eingepasst in die christliche Zeitrechnung war es das Jahr 753 v.Chr. Weiter ist zu bedenken, dass die Juden, die Moslems, die Buddhisten und andere jeweils ihre eigenen Zeitrechnungen haben.

Bei der Abgleichung der verschiedenen Angaben hat sich herausgestellt, dass sich der römische Abt um einige Jahre verrechnet hat. Da die Jahrzahlen mit vor und nach Christus international eingeführt waren, beließ man die Jahrzahlen, wobei eingeräumt werden muss, dass das eingeführte Geburtsjahr nicht dem historischen Geburtsjahr von Jesus Christus entspricht, da er wahrscheinlich zwischen 7 und 4 v. Chr. geboren wurde (einige Autoren geben auch die Jahre 3 oder 2 v. Chr. an, was mit der Datierung des Todes von Herodes d. Großes zu tun hat, der noch lebte, als Jesus in Bethlehem zur Welt kam).

Zum Geburtstag von Jesus:

Üblicherweise behaupten Kritiker, Weihnachten sei heidnischen Ursprungs, weil die Römer am 25. Dezember ihr Sonnenfest feierten. Und dieses Fest sei dann um das Jahr 313 herum mit Kaiser Konstantins Hinwendung zum Christentum einfach christianisiert worden.

Auf der Webseite The Cripplegate zeigt der Kirchenhistoriker Nathan Busenitz allerdings: Kaiser Aurelius machte erst im Jahre 274 den Sonnenkult zu einem römischen Staatsfest.

Doch unabhängig davon kursierten schon mindestens 80 Jahre vorher in der Gemeinde zwei Daten, die als Geburtstag des Herrn vermutet wurden: Im Osten ging Clemens von Alexandria vom 6. Januar aus und im Westen meinte Hippolyt von Rom, es sei der 25. Dezember gewesen. Das Datum steht somit weder mit einem römischen Feiertag noch mit deren Christianisierung in Verbindung.

Hippolyt, der sowohl zu Aurelius’ als auch zu Konstantins Zeiten schon lange tot war, hatte andere theologische Gründe für seine Annahme: Er glaubte, dass der 25. März der erste Tag der Schöpfung gewesen sei. Aufgrund dessen spekulierte er, dass Jesus an diesem Tag auch in der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Er rechnete neun Monate hinzu, und, voilà, so kam er auf den 25. Dezember als Gedächtnistag der Geburt Jesu.

Zusammenfassung:

Jesus wurde wahrscheinlich zwischen 7 und 2 v. Christus geboren. Der genaue Geburtstag im Jahreskalender ist völlig unbekannt und kann nicht bestimmt werden.


II99II  19.12.2022, 18:51
Auf der Webseite The Cripplegate zeigt der Kirchenhistoriker Nathan Busenitz allerdings: Kaiser Aurelius machte erst im Jahre 274 den Sonnenkult zu einem römischen Staatsfest.

Ungeachtet dessen ist aber objektiv richtig, dass die meteorologische "Wintersonnenwende" in dieser Zeit stattfindet. Die zyklischen Jahreswechselzeiten waren schon seit der Steinzeit bekannt und logisch nachvollziehbar ist auch, dass der Winter eine durchaus bedrohliche Zeit für eine Agrargesellschaft dargestellt hat. Der Zeitpunkt des Wechsels war also mit großer Wahrscheinlichkeit ein wichtiger Grund zum Feiern, gerade in vor-christlichen und nicht-römischen Kulturen der Welt.

Während sich das Römische Reich durch Expansion stetig erweitert hat, ist es naheliegend das eine Homogenisierung und Inklusion unterschiedlicher Riten und Bräuche stattgefunden hat. Die Völker und Kulturen, welche akzeptieren und annehmen konnten das sie Römer sind, haben nicht mehr rebelliert gegen das Römische Reich.

Es ist mehr als naheliegend, dass hier eine Implementierung stattgefunden hat.

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