Wurde Alfred Tetzlaff als Kind arg unterdrückt, daß aus ihm zwingend so ein Miesepeter werden mußte?
Alfred Tetzlaff war der Griesgram und Grantelbart aus der TV-Serie "Ein Herz und eine Seele".
6 Antworten
Leider ist die Kinderzeit nicht so beleuchtet:
Alfred Tetzlaff (Ekel Alfred, * 10. April 1924 in Teplitz-Schönau)
stellt die Hauptfigur dar und ist ein reaktionärer Spießer. Sein chauvinistisches Auftreten, seine abfälligen Äußerungen über die SPD-Regierung, seinen Schwiegersohn, Ausländer, Gastarbeiter, Juden und vieles mehr zielen dabei auf die zeitgenössischen kleinbürgerlichen Stammtischpolitiker. Er selbst wiederum ist des Öfteren Ziel von Witzen aufgrund seiner geringen Körpergröße. Alfred arbeitet als kaufmännischer Angestellter in der Materialausgabe eines Unternehmens namens Blumenhagen & Söhne. Er liest gern die Bild-Zeitung und bezieht u. a. aus diesem Blatt auch sein angebliches Fachwissen um die Dinge in dieser Welt. Michael zufolge ist er Mitglied der CDU (Rosenmontagszug). Er ist Fan von Hertha BSC, da er in Groß-Berlin aufgewachsen ist und deswegen auch mit leichtem Berliner Akzent spricht. Er selbst will als Angehöriger der Wehrmacht in Polen, Frankreich (Paris), Italien und in Russland eingesetzt worden sein, zum Schluss im Range eines Obergefreiten. In der Folge Schlusswort erfährt man jedoch, dass er bei einer Versorgungskompanie in der Feldküche gedient hat. In den letzten Kriegstagen an der Ostfront erlitt er eine Verbrühung durch übergeschwappte Graupensuppe, sodass er das Ende des Krieges im Lazarett erlebte. In der Folge Selbstbedienung erzählt er vom Requirieren von Gütern in Polen, Italien, Frankreich und Russland.
Wiederkehrende Elemente in der Serie sind, dass Alfred durch passende Sprichwörter oder literarische Zitate glänzen will, die er aber allesamt falsch wiedergibt („Namen sind Schall und Qualm“, „Du oder ich, das ist hier die Frage“, „Wenn du in Paris bist, benimm dich wie ein Pariser“, „Hier stehe ich und weiß von nichts. Gott helfe mir. Amen“) sowie sein unüberlegtes Benutzen von Zahlen („Das haben die römischen Imperatoren schon vor tausend Jahren gemacht“, „Morgen ist ein Sonntag, wie es im Jahr Hunderte gibt“). Ebenso verwechselt er gelegentlich Namen von bekannten Personen aus dem öffentlichen Leben („Da passt der Podgorny schon auf“ – er meinte Friedrich Nowottny vom WDR). Ferner versucht er in der Folge Silberne Hochzeit mit seinen französischen Sprachkenntnissen zu glänzen. So definiert er ein „Filet poivre“ (Filet in Pfeffer) fälschlicherweise als „Filet pauvre“ (pauvre = arm; also Filet für arme Leute, demnach eine Boulette). In der Folge Frühjahrsputz behauptet er, Willy Brandt sei ein Spion von Erich Honecker, wohingegen der „Bandenchef aus der Ostzone“ Walter Ulbricht ein Spion von Gehlen gewesen sei, der die Berliner Mauer gebaut haben soll, um die DDR zu ruinieren.[2]
Ich fand diese Paralele mit dem "Führer" zum Ende des 1. WK genial.
(sodass er das Ende des Krieges im Lazarett erlebte.)
Zuerst existierte Alfred Tezlaff gar nicht (wie Anna Karenina oder Effi Briest nie existiert haben), sondern war eine fiktive Person, die von Heinz Schubert verkörpert wurde. Die Idee stammt von Wolfgang Menge nach britischem Vorbild. Somit: Von auf irgendeine Kindheit zu schließen halte ich für voreilig.
Du hast aber sicherlich inzwischen bemerkt, daß Alfred Tetzlaff eine fiktive Person war und nur eine Rolle spielte.....oder?
Seine Rolle hat nichts mit seinem wirklichen Charakter zu tun.
Das sollte nur eine Comedy sein;-D
Man muss keine schlechte Kindheit gehabt haben, um ein Miesepeter und Rechthaber zu werden.
V. a. muss man es nicht, um einen solchen als Schauspieler zu verkörpern.
Herrlich!