Würdet ihr euch ärgern bzgl. Kindesunterhalt?

Repwf  19.07.2024, 11:45

Warum hast du keinen Kontakt zum Kind?

smallfast1983 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 11:49

Kind ist mittlerweile Teenager, wollte erst zu mir , dann zur mutter und hat jeweils vom einem zum anderen mal den kontakt abgebrochen, je nachdem wer nützlicher war

7 Antworten

Hier sind ja im Grunde zwei Dinge die zusammen laufen. Einmal der zu zahlende Unterhalt, der anhand deines unterhaltsrechtlichen Einkommens nicht gerade niedrig ist und auf der anderen Seite das Kind, welches deiner Meinung nach nicht genug Elan an den Weg legt und womöglich genau wie die Mutter (gehe ich jetzt mal einfach davon aus) sich auf Kosten Anderer ein nettes Leben macht, anstatt sich auf die Schule zu fokussieren. Ach ja , dann wäre da noch der fehlende Kontakt. Quasi: ich bekommen was für mein Geld.

Nun stelle dir einmal vor, du wärst mit der Kindsmutter noch zusammen. Was hättest du dann unterm Strich? Bei über 4000 EUR müsstest du dich dann noch mehr einschränken, weil ihre Lebensphilosophie womöglich die Gleiche wäre und du der Alleinverdiener.

Natürlich besteht auch das Gegenseitigkeitsprinzip, welches aber ohnehin erst ab der Volljährigkeit wirklich zum Tragen kommt. Da kannst du ganz klar vom Kind verlangen seine Ausbildung zügig und fleißig zu durchlaufen, solltest du dann noch unterhaltspflichtig sein. Aber sieh es mal positiv: du bist wahrscheinlich schneller mit dem Unterhalt durch, wenn das Kind kein Abi macht, da es denkt, es müsse sich jetzt nicht wirklich bemühen und Bürgergeld wäre auch ne gute Sache.

Und du darfst auch nicht vergessen: es ist auch dein Kind und es war deine Entscheidung diese Frau zur Mutter deines Kindes zu machen. Auch wenn du es vielleicht nicht willentlich gemacht hast, aber das Risiko dass sie schwanger werden könnte, war dir ja wohl hoffentlich bewusst.

Natürlich ist der fehlende Kontakt zum Kind ärgerlich und natürlich würde man sich wünschen positiv auf das Kind einwirken zu können. Und klar nervt es, wenn man sieht, dass da ein kleiner Egoist groß gezogen wird, der sich die Rosinen rauspickt und sicherlich auch mit Muttis Einfluss einen dann fallen lässt, wenn man "ausgedient" hat.

Deine emotionale Sichtweise ist also nachzuvollziehen!

Nur du musst dir klar machen, dass du es jetzt eh nicht mehr ändern kannst und du eines schönen Tages frei von Unterhaltsverpflichtungen bist. Es bringt nichts sich zu ärgern und über ein "was wäre wenn" und "man nimmt mich aus" nachzudenken.

Denn das Kind hätte dich ähnlich viel gekostet, würde es bei dir leben und wäre vielleicht auch nicht zum Superstreber mutiert welcher nach dem Abi sich auf das Medizinstudium stürzt. Ich denke, du verstehst was ich meine.

Das man das Thema "Umgang mit dem Kind" irgendwann abhakt, ist verständlich. Denn was bringt es genau einen Teenie zu drängen Kontakt zu pflegen, wenn der sich mit Händen und Füßen wehrt? Da muss man sich ggf. nur den Vorwurf gefallen lassen, nicht schon viel früher die Weichen für den geregelten Umgang gestellt zu haben und dieses "heute wohne ich hier und morgen wohne ich da" unterbunden zu haben.

Gerade Väter geben da schnell auf und lassen sich zum Zahlesel degradieren, weil die Mütter nicht selten am längeren Hebel sitzen, oft die Jugendämter auf ihrer Seite haben und man ja schon wegen des Kindeswohles nicht den Dauerstreit provozieren will. Wie es bei euch im Einzelnen gelaufen ist, kann ich nicht beurteilen. Auch die "Schuldfrage" ist nichts, was hier geklärt werden kann oder sollte.

Ich kann dir nur empfehlen, das Geld eben als das zu sehen was es ist: es ist dafür da den Bedarf des Kindes zu decken.

Und es bringt wenig sich über verpasste Chancen oder "faule" Kinder zu ärgern. Das kann man wie gesagt am Ende auch positiv sehen... Du hast offensichtlich eh keinen Einfluss mehr und damit ist das Thema auch schon durch!

Und ab der Volljährigkeit des Kindes wird es dann auch einen Tick "günstiger", da das Kindergeld dann voll angerechnet wird. Und wenn es eine Ausbildung beginnt, wo es eine Ausbildungsvergütung bekommt, bist du auch irgendwann raus!

Nur was du trotz allem machen solltest: fordere Zeugniskopien ab. Und wenn die dir nur am Ende sagen, dass du schneller "durch" bist als befürchtet.

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliche Erfahrung, Recherche + frei zugängliche Quellen

ntechde  19.07.2024, 13:11

Besser kann man's nicht sagen! Bin selbst "Zahlpapa" gewesen und heute haben wir das denkbar beste Verhältnis!

Kessie1  19.07.2024, 13:29
@ntechde

So was ist immer schön zu hören, dass es am Ende dann doch noch zu einem guten Verhältnis gekommen ist. Klappt leider nicht bei allen. Oft ist die Entfremdung einfach zu massiv.

ntechde  19.07.2024, 13:43
@Kessie1

Vielleicht hatte ich einfach Glück. Die Mutter hat alle Register gezogen, damit die Jungs nicht zu mir ziehen durften. Und genau deshalb kamen (und kommen) sie immer wieder gern. Jetzt sind sie groß und ich bin stolz und glücklich, was die beiden (mehr oder weniger allein) aus sich gemacht haben!

Kessie1  19.07.2024, 13:58
@ntechde

Da hast du echt Glück gehabt! Die Tochter eines Freundes wurde systematisch von der Mutter aufgehetzt. Kontakt=null. Zumindest ist für ihn das Zahlen zu Ende ;-).

Da kann man schon verstehen, wenn Väter die sich wirklich kümmern wollen und gegen Wände rennen irgendwann nur noch denke "ich kriege nichts für mein Geld".

Ich wäre ja auch ein großer Fan davon, dass bei Anerkennung der Vaterschaft bei unehelich geborenen Kindern automatisch das gemeinsame Sorgerecht zugestanden wird. Vielleicht sollte ich mal eine Petition einreichen ;-).

ntechde  19.07.2024, 14:15
@Kessie1

Ich vermute, es ist kein vornehmlich rechtliches Problem. Aber in den Köpfen der Jugendämter spukt wohl immer noch der sonderbare Begriff einer "treudeutschen Mutter" herum, weshalb Väter dabei fast grundsätzlich den kürzeren ziehen.

Es ist, wie es ist und man kann nicht für jeden Fall ein einzelnes Gesetz verlangen - zumal wenn die "Durchführenden" oft voreingenommen sind

Kessie1  19.07.2024, 14:28
@ntechde

Das sehe ich genauso! Deswegen wäre ich auch absolut dafür, dass das Jugendamt mehr Männer beschäftigt, Mitarbeiter besser geschult werden, nichts mehr mit Unterhaltsberechnungen zu tun hat aufgrund mangelnder rechtlicher Kenntnisse, bei Elterngesprächen grundsätzlich eine neutrale Person und ein Psychiater anwesend ist, es eine klarere Gesetzgebung gibt usw.

OK, wahrscheinlich nicht durchführbar, aber das wären so meine Ideen.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Richter! Auch hier fehlt oftmals die Unvoreingenommenheit.

Auch mehr Angebote für eine Konfliktberatung zwischen Eltern die nicht auf freiwilliger Basis beruht müsste her. Dieses Gezanke um die Kinder finde ich unerträglich! Wobei oftmals Mütter eher negativ auffallen als Väter.

ntechde  19.07.2024, 14:33
@Kessie1

Deine Gedanken sind ganz sicher gut und richtig!

Andererseits habe ich mich bewusst auf kein Gezanke eingelassen, wissend, das am Ende meine Kids die Zeche zahlen müssen. Ich habe der Mutter ihren Willen gelassen in der Überzeugung, dass meine Zeit kommt. Und sie kam ja auch 😎😎😎

Kessie1  19.07.2024, 14:40
@ntechde

Wie gesagt, da bist du genau richtig mit gefahren und hattest am Ende Glück. Ich erinnere mich immer an einen Fall aus einem Väterforum, wo ein langjähriges Mitglied dort der nur seine Rechte einforderte und bei der Mutter und den Behörden ständig nur Gegenwind bekam, sich am Ende umgebracht hat. Das hat mich damals zu tiefst erschüttert! Obwohl ich ihn gar nicht kannte. Aber seine Beiträge ließen auf einen guten Menschen schließen, dem seine Kinder über alles gingen und er hat nie ein schlechtes Wort über die Mutter verloren.

Und als Mutter kenne ich eben auch beide Seiten, also allein erziehend und nicht zahlender Kindsvater und "Stiefmutter" wo man mit bezahlt hat über die Jahre und es null Kontakt gab.

ntechde  19.07.2024, 14:41
@Kessie1

Wenn ich solche Dinge höre, denke ich auch: Ich hab einfach Glück gehabt!

Aber man muss doch auch mal gewinnen können!

Vielen Dank und schönes Wochenende!

smallfast1983 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 12:37

Vielen Dank für dein Kommentar

mir gnings da wahrscheinlich weniger ums Geld, sondern mehr ums Kindeswohl: um das würd ich mich bemühen, indem ich das Sorgerecht beantragen würde.


smallfast1983 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 11:49

das thema ist durch.

LouPing  19.07.2024, 11:51
@smallfast1983

Warum hast du dich denn bis dato nie um das Sorgerecht gekümmert?

Um als leiblicher Elternteil das Sorgerecht nicht zu bekommen oder entzogen zu bekommen muss schon einiges passiert sein.

smallfast1983 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 11:53
@LouPing

es geht hier nich ums sorgerecht ?! es geht um den wunsch des kindes . selbst ämter konnten mit dem kind nicht zusammenarbeiten

LouPing  19.07.2024, 12:16
@smallfast1983

Kinder spiegeln ein instabiles soziales Umfeld wieder.

Meine Frau und ich - wir waren vier Jahre lang Pflegeeltern eines Kindes, dessen fehlende Sozialisierung während des ersten Lebensjahres macht es ihm bis heute unmöglich ein normales / eigenständiges Leben zu führen.

Wir hatten über vier Jahre lang die Möglichkeit den Bub bestmöglich zu fördern und Weichen zu stellen - seine Prägung aber hat während der ersten zwölf Monate in dem asozialen Umfeld zu viel zerstört.

Als Vater hast du Rechte, Umgang mit deinem Kind zu pflegen und an der Erziehung mitzuwirken.

Du bist als Vater/Erzeuger mindestens bis zur Volljährigkeit unterhaltspflichtig. Wenn du meinst, dass du nur als zahlender Erzeuger, nicht aber als Vater gesehen wirst und du stärker in alle erzieherischen Belange deines Kindes involviert werden möchtest, dann lass dich anwaltlich entsprechend über Möglichkeiten beraten. Gut wäre natürlich die Kommunikation mit der Mutter. Darauf würde ich drängen.

Der Wunsch des Kindes nach mehr Kontakt mit dir sollte auch eine Rolle bei deinen weiteren Schritten spielen.

Der Unterhalt kommt trotzdem auch deinem Kind zugute. Du wirfst das Geld nicht in den Gulli. Daran kannst du nichts drehen.

Für euer Familienverhältnis wäre ein Familienberater oder ähnliches hilfreich. Von den Finanzen her scheint es eigentlich allen gut zu gehen. Sehe da keinen direkten Grund zum ärgern. Heut zu Tage braucht man auch nicht mehr für alles eine gute Qualifikation, dein Kind kann auch mit den Grundlagen gute Jobs und Beschäftigungen finden. Wichtig wäre nur, dass das Kind die Möglichkeit hat, selbst mit zu entscheiden. Wenn allerdings die Mutter das Kind durch Nachlässigkeit beeinträchtigt, sollte das vielleicht auch geklärt werden.


smallfast1983 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 11:54

habe ich probiert, die Mutter lehnte das ab.

smallfast1983Erstellervor 3 Minuten

Kind ist mittlerweile Teenager, wollte erst zu mir , dann zur mutter und hat jeweils vom einem zum anderen mal den kontakt abgebrochen, je nachdem wer nützlicher war

Okay, also ein völlig normaler Teenager und ein Vater der die gleichen „Probleme“ hat die du auch hättest wenn ihr zusammen wohnen würdet ;-)