Würdet ihr einen täglichen Weg von 160 km für einen Ausbildungsplatz in Kauf nehmen oder einen Platz im Internat wählen?
Angenommen man erhält aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung über die Rehaabteilung der Arbeitsagentur die Möglichkeit in eine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk (Elektroniker) zu machen (inkl. Unterbringung im Internat und Verpflegung) würdet ihr das Wohnen im Internat wählen oder täglich pendeln (ca. 80 km pro Fahrt)?
Dafür spräche ja, dass man in Kontakt mit Gleichaltrigen kommt - der bisher nicht so wirklich gegeben war.
Das Ergebnis basiert auf 67 Abstimmungen
28 Antworten
Pendeln mag ganz witzig sein, sofern das Wetter gut ist und man angenehme Straßenverhältnisse hat - aber sonst ist es nicht sehr angenehm und bringt zudem viele Gefahren mit sich wenn es erstmal frostet oder schneit; im Winter hat man dann ja zudem nahezu nichts mehr vom Tag, wenn man so weit pendelt: Man fährt los, wenn es finster ist und kommt im Dusterigen auch wieder heim, das spricht auch nicht für Lebensqualität.
80 Kilometer sind bei schlechten (winterlichen) Straßenverhältnissen auch mal durchaus eine Strecke für zwei oder drei Stunden - auch das macht sicher wenig Sinn. Dann steht man noch mitten in der Nacht auf, schläft weniger und riskiert dadurch noch gesundheitliche Probleme - das sollte einem keine Ausbildungsstelle wert sein. Nein, bei aller Liebe!
Selbst wenn es sich auch am Ende finanziell nichts schenken sollte (das Internat wird ja auch nicht kostenlos sein), würde die Lösung mit dem Internat dem Alltag mehr Gelassenheit schenken. Nicht mal wegen dem Kontakt zu anderen, sondern einfach weil man sich die auf der Straße verbrachte Zeit und Risiken wie Glatteis, Nebel, Starkregen, Schnee und Frost spart.
Ach so, okay - dann spricht ja auch noch mehr für die Unterbringung im Internat.
Wenn es dort menschlich nicht harmonieren sollte, bestünde ja immer noch die Möglichkeit zum Pendeln oder einem Zimmer in der nächsten Umgebung.
Das Pendeln dauert sicher auch morgens und abends ne Stunde mit etwas Glück und das schlaucht mitunter mehr als die acht Stunden Ausbildungsarbeit
Hallo,
Internat hat ja mehrere Vorteile:
- die sinnlose Fahrzeit fällt weg
- man ist näher an der Ausbildungsstätte und kann deren Umfeld (evtl. spätere Arbeitsstelle) kennenlernen
- man kommt den anderen AZUBI näher und kann gemeinsam mehr unternehmen
- man bekommt auch bei Ausbildungsfragen eher Hilfe
- und auch wichtig! man ist weg von zu Hause und muss mit vielen Fragen des Lebens das erste Mal allein klarkommen!! Das hilft auch zum Selbständig werden!
Grüße aus Leipzig
Auf jeden Fall würde ich das Internat wählen!
Dort bist du aufgehoben und kannst dich aufs Lernen konzentrieren. Kontakt ist auch wichtig, du sollst ja nicht als Eremit leben.
Stell dir die Anstrengung dieser Fahrerei vor, verbunden mit den Kosten für Auto und dazu noch Lebenshaltung. Wer verpflegt dich?
Kommt auch stark darauf an wie sich die 80km gestalten. Ist es eine schöne ausgebaute Strecke ohne viel Stau, auch im Berufsverkehr ohne viel Stau? Evtl. sogar eine höhere Geschwindigkeit erlaubt oder sogar komplett freigegeben? Dann vielleicht! Nur stellt sich die Frage ob dann Fahrtkosten übernommen werden und das eigene Auto vom Zustand her gut genug ist um dem Auto eine solche Fahrt zuzumuten.
Für mich ist es kostenlos, weil die Rehaabteilung des Arbeitsamtes und damit der Steuerzahler die Kosten trägt. -> körperliche Beeinträchtigung