Worum geht es in der Bergpredigt?
Wer kennt sie nicht? Matthäus Kapitel 5-7. Ist der Rat daraus heute noch aktuell?
9 Antworten
In der Bergpredigt zeigt Jesus auf, wie man wirklich auf ewig glücklich werden kann — ohne Geld oder Cleverness.
Jesus fasst hier in ca. 20 Minuten das zusammen, womit Philosophen weltweit ganze Bibliotheken gefüllt haben. Würde man sämtliche jemals gemachten philosophischen Aussprüche auf ihren wertvollen Gehalt zusammenschrumpfen, käme man auf die Bergpredigt des Christus.
Er sagt, dass man wirkliches Glück nur in Verbindung mit Gott erlangen kann.
Am bekanntesten aus der Bergpredigt ist wohl die Goldene Regel, die über das hinausgeht, was Konfuzius eingefordert hatte. Der sagte, dass man anderen nichts Schlechtes tun solle und blieb damit passiv. Jesus hingegen forderte aktives Handeln ein:
“Behandelt andere deshalb immer so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.“ (Matth. 7:12)
Ja! Ein Beispiel dafür aus Matthäus 5,39 ("die andere Backe hinhalten"):
Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.
Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.
Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.
Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.
In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt
An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.
Ist der Rat daraus heute noch aktuell?
Ich finde die Bibel aktuell. Die Bibel fordert Nächstenliebe, mehr Nächstenliebe würde der Welt sicher gut tun. Sich auch an die 10 Gebote zu halten, sorgt u.a. für einen guten Umgang mit seinen Mitmenschen. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.
Worum geht es in der Bergpredigt?
Wie wäre es mit selbst lesen? Hier findest Du die Kapitel 5, 6 und 7 aus dem Matthäusevangelium sogar mit Vergleichsmöglichkeit zwischen den verschiedenen Bibelübersetzungen auf bibleserver.com. Immerhin, wenn man selbst liest, hat man das beste Verständnis davon, aber nur, wenn man es so akzeptiert, wie es geschrieben steht, also ohne Berücksichtigung moderner Kirchenlehren.
Ist der Rat daraus heute noch aktuell?
Vielleicht sehen das manche nicht so. Ich sehe das eher so, dass man sich nicht unbedingt verstümmeln muss, nur weil einem ein Teil angeblich zu etwas falschem verleitet, denn es ist nicht ein Sinnesorgan oder anderes Körperteil, was einem zu etwas schlimmen verleitet, sondern die eigenen Gedanken. Ansonsten, was die in der Bergpredigt vermittelte Moral betrifft, so mag diese für manche zwar auch nicht mehr als aktuell angesehen werden, aber das spricht dann eher gegen deren niedere Moralvorstellungen, als gegen das, was Jesus gemäß der Klarheit der Bibel lehrte.
Wer kennt sie nicht?
Viele vermutlich. Manche haben sich noch nicht einmal eine Bibel angesehen, ganz zu schweigen davon, darin zu lesen.
Was würdest du als "Rat" bezeichnen wollen? Und was davon sollte nicht mehr aktuell sein? Der Mensch ist auch nach 2000 Jahren immer noch ein Mensch.