Work und Travel extrem früh abbrechen?

6 Antworten

Du hattest ausreichend Zeit gehabt, Dich auf diese neue Situation zumindest mental vorzubereiten. So eine Zeit des working holiday entscheidet man schließlich nicht von heute auf morgen.

Wie bereits geschrieben wurde, komme doch erstmal an. Du bist nicht mehr im Hotel Mama. Du musst also selber denken, selber für Dich sorgen. Dazu kommt noch der ungewohnte Linksverkehr und die vielen fremden Menschen, die so ganz anders sind, als Deine Nachbarn daheim. Das ist eine gewaltige Umstellung und vielleicht auch ein Schock für Dich. Aber so ist das Leben. Und das ist ein neuer Abschnitt im Erwachsenwerden.

Also entdecke dieses faszinierende Land für Dich. Am Ende wirst Du nicht mehr weg wollen.

Erkunde doch erstmal die nähere Umgebung deines Hostels und schaue mal, wer da sonst noch so im Hostel ist. Viellicht findet sich da ein/e Weggefährte/Weggefährtin und Du bist nicht mehr so alleine, zumindest für den Anfang.

Die Alternative wäre zurückfliegen und sich ein Leben lang als Versager zu fühlen. Das ist sicherlich nicht, das was Du Dir so vorstellst.

Have fun down under and enjoy your time.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aufenthalt, Familie

Ich kann dir nicht sagen, ob etwas wieder verfliegt, über das du so extrem konkret schreibst „irgendwie glaub ich, das ist nix für mich“. Ich weiß nicht, was genau du überhaupt meinst.

Letztendlich ist es so oder so deine Entscheidung, aber falls es dir hilft, liste ich dir mal die drei Hauptgründe auf, weshalb ich mir an deiner Stelle jedenfalls eher ein Bein abhacken würde als abzubrechen:

  • Geld: ob es nun meine eigenen 3000 Euro alleine für den Flug wären, die mich die paar elenden Tage gekostet hätten und für die es mir viel zu schade wäre, oder ob es das Geld meiner Eltern wäre und ich weiß, dass meine Mutter mir bis zum Tod immer wieder vorhalten würde, dass ich damals das Geld zum Fenster herausgeschmissen hatte, so oder so wäre es für mich keine Option.
  • Scham: um die 20 herum möchte man ja meist gerne, dass Eltern und sonstige Verwandte und Lehrer und Kollegen einen nicht wie ein kleines Kind, sondern wie einen Erwachsenen behandeln; dann sollte man sich aber auch nicht wie ein Kind, sondern wie ein Erwachsener verhalten.
  • Was sonst tun? Für Studium ist es nun zu spät, für Ausbildung ist es zu spät, für ein freiwilliges Jahr ist es zu spät, und einfach nur zu Hause rumhocken steht nicht zur Debatte.

Ich würde dir ungern sagen, was du tun sollst, denn das musst du selbst entscheiden. Aber so eine Chance bekommst du nie wieder. Du kannst das Work and Travel Visum auch nur einmal beantragen. Mach nichts, was du später bereuen könntest.

So jung und abenteuerlich wird dein Leben wahrscheinlich nicht mehr sein, zumindest nicht in der Konstellation, wenn du dich einsam fühlst, suche dir vielleicht andere Backpacker, vielleicht auch Deutsche, mit denen du dich austauschen kannst. Viele kennen diese Momente, die du gerade fühlst. 

Du kannst natürlich einen vorzeitigen Abbruch einplanen, aber bis dahin würde ich schon empfehlen, ich sage das ganz vorsichtig, es wirklich ein paar Wochen auszuprobieren. Wenn du nach ein, zwei Monaten merkst, dass es nicht passt, kannst du immer noch zurückgehen, aber bis dahin würde ich sagen, lass dich auf das Abenteuer ein, überleg dir, woran es liegen könnte, dass du dich nicht wohl fühlst. Das kann ein spannender und wichtiger Prozess sein, auf dem Weg, erwachsen zu werden. Wenn es nicht ganz so schlimm ist, würde ich also erst mal raten, dabeizubleiben. Aber wenn es sehr schlimm werden sollte, solltest du dich auch nicht zwingen zu bleiben. Letztendlich ist es deine Entscheidung. Du musst einschätzen ob es das wirklich wert ist, diese Reise so früh zu beenden.  

Das ist nicht ungewöhnlich. Du bist alleine unterwegs, fremdes Land, neue Aufgaben, die Sprache - das kann schon echt scary sein, gerade am Anfang!

Mein Tip: Ignorier einfach mal, dass es schwierig und neu ist. Komm erstmal an und gib dir selber etwas Zeit. Ich vermute, dann wird das schon werden.

Ich verstehe dich gut! 🫂

Ich selbst habe zwar nie ein Work and Travel gemacht, allerdings arbeite ich Vollzeit in Australien. In meinen ersten Wochen ging es mir genauso wie dir. Der seltsame Akzent der Menschen, die ungewöhnlichen Holzhäuser und der Linksverkehr sind alles Sachen, die ich nie vorher gesehen hat.

Was mir geholfen hat, war, sich mit anderen Leuten darüber auszutauschen und deren Erfahrungen zu hören, weil sie vielleicht selbst schon mal in einer ähnlichen Situation waren. Hast du Kollegen oder andere Deutsche hier, mit denen du reden oder vielleicht mal die Stadt ansehen kannst?

Ich bin mir sicher, das Gefühl verschwindet bald und du wirst dich an deine neue Umgebung gewöhnen. Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit positiven Erlebnissen. ☺️