Woran Scheitern die Meisten Beziehungen?

14 Antworten

Ich könnte hier extrem lange schreiben, aber ich versuche es kurz zu halten. Sorry, wenn es zu lang wird. 😅. Wer zu faul ist, braucht nicht anfangen zu lesen. 😉

Zunächst unterscheide ich zwischen Beziehungen, die lange halten, und solchen, die überwiegend erfüllend sind und lange halten.

Damit Beziehungen lange halten, braucht es relativ wenig. Es genügt, wenn eine Person sich unterordnet und alles mitmacht, was die andere erwartet. Doch glücklich sind diese Beziehungen in der Regel nicht.

Die meisten Ehen funktionieren oft so: Einer ist von dem anderen emotional oder finanziell abhängig. Auch Gewohnheit spielt eine Rolle. Manche wollen bestimmte Dinge, die sie gemeinsam aufgebaut haben, nicht aufgeben, auch wenn sie wissen, dass die Beziehung sie nicht erfüllt.

Beziehungen, die lange und glücklich halten, sind sehr selten. Das hängt von jedem Einzelnen ab. Viel hat das mit Persönlichkeitsentwicklung und Bewusstsein zu tun. Ich bin überzeugt, dass, wenn man sich spirituell nicht weiterbildet oder informiert, man irgendwann in einer Sackgasse endet. Denn Liebe an sich ist keine materielle Angelegenheit, ebenso wenig wie Emotionen.

Ohne dieses Wissen endet es, wie in den meisten Partnerschaften oder Ehen, in einer Art Chaos, weil man nie gelernt hat, Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen. Oder es fehlt das Verständnis dafür, wie Emotionen entstehen und wie man selbst "tickt". Ein Psychiater wird das in bestimmten Therapien niemals beibringen können. Psychologisches Wissen kann etwas Klarheit schaffen, zum Beispiel darüber, wie man kommuniziert. Vor allem die Erkenntnis, dass man oft aus der Kindheit konditioniert ist und viele Verletzungen in die Beziehung projiziert, kann hilfreich sein.

Aber irgendwann muss man tiefer graben. Spiritualität ist einfach eine Erweiterung des Bewusstseins. Man lernt, gewisse Dinge zu beherrschen und auf einer tiefen Ebene sich selbst zu verstehen. Zum Beispiel lässt man sich weniger von Gefühlen kontrollieren oder beeindrucken. Es wird schwieriger, sich manipulieren zu lassen.

Man sollte verstehen, dass man seine Beziehungen und sein eigenes Leben nicht voneinander trennen kann. Das heißt, wenn man selbst viele Probleme hat – im Beruf, finanziell usw. –, bringt man diese Probleme in die Beziehung mit.

Ich kann also nur sagen: „Wie im Inneren, so im Äußeren“. Je mehr man sich bewusst macht, wie man selbst ist und sich von den inneren Ängsten und Unsicherheiten (Konditionierungen) befreit, desto freier und friedvoller sind die Beziehungen. Dann spielt es auch keine Rolle, ob man sich trennt oder nicht. Wenn man in diesem Bewusstsein ist, ist man auch frei von der Abhängigkeit von anderen. Man ist nicht mehr zusammen, weil man den anderen braucht. Es geht dann um viel mehr.

Es wird dann wie eine gemeinsame Reise, auf der man zusammen gewisse Dinge lernt und erfährt. Irgendwann kann es vielleicht sein, dass man den anderen nicht mehr braucht und zu neuen Ufern aufbricht.

Beziehungen waren eigentlich nie dazu gedacht, dass man auf eine zwanghafte Art und Weise für immer und ewig zusammenbleibt. Man kann sich dafür entscheiden, aber man muss nicht.

Die meisten Trennungen entstehen nur deshalb, weil man sich vieles nicht bewusst macht. Oft sind es unnötige Dramen und Konflikte, Verletzungen, die mit der Partnerschaft an sich nichts zu tun haben. Eifersucht ist zum Beispiel nur ein Zeichen dafür, dass man denkt, nicht gut genug zu sein, und vieles mehr. Wenn jemand uns verlässt, denken wir sofort, wir seien nicht gut genug oder hätten keinen Wert. Doch in Wahrheit ist vieles davon eine Illusion…

Liebe Grüße, 

Sandy


Kevinom  08.08.2024, 17:49
aber ich versuche es kurz zu halten. 
3
Sandy200  08.08.2024, 20:18
@Kevinom

Wer nicht lesen will, dann lässt man es einfach. Das Thema ist nun mal komplex. Es war nicht möglich wie man sieht es kurz zu halten.. Dummheit und Faulheit schützt vor Strafe nicht. Wer die Beziehungen auf eine gewissen positiven Stufe bringen möchte muss lernen und sich informieren.

Es ist schon lustig, wie viele schnelle Lösungen wollen. Damit kommt man aber nicht weit 🤦🏻‍♀️

0

Ich glaube, es gibt sehr viele Gründe, warum Beziehungen scheitern. Es treffen schließlich unterschiedliche Persönlichkeiten mit ebenso unterschiedlichem Background aufeinander und in jeder Beziehung entwickelt sich eine eigene Dynamik, die sich nicht so leicht verallgemeinern lässt.

Ich versuche trotzdem mal die Gründe aufzuzählen, die mir im Moment einfallen.

Beziehungen, die in jungen oder sehr jungen Jahren eingegangen werden, scheitern oft an der Unerfahrenheit beider Beteiligten. Es braucht auch bei Beziehungen Übung, dazu Selbstreflexion und die Kenntnis über sich selbst und welche Persönlichkeit zu einem passt.

Man verändert sich auch im Laufe der Zeit, besonders in jungen Jahren aber auch im Laufe seines gesamten Lebens. Es entwickeln sich unterschiedliche Interessen, Vorstellungen; Lebensentwürfe, ect. und irgendwann passen diese nicht mehr zusammen.

Dann liegt es oft auch an überromantisierten Vorstellungen. Man hat ein Idealbild eines Partners, das der Realität nicht standhalten kann.

Ein Denkfehler ist meines Erachtens auch, zu erwarten, dass der Partner für das eigene Glück verantwortlich wäre. Daraus resultieren Wünsche, die unerfüllt bleiben und dem Partner zur Last gelegt werden.

Auch die höhere Lebenserwartung spielt eine Rolle. Beziehungen dauern länger als früher und erschöpfen sich.

Ebenso die fehlende materielle Abhängigkeit, die früher zwei Partner aneinander gebunden hat, tut das Ihrige. Man kann sich selbst ernähren und trennt sich deshalb leichter.

Das wären jetzt so die Gründe die mir auf die Schnelle so eingefallen sind.

Ich bin zwar erst 4 Jahre mit meinem Partner zusmamen, jedoch habe ich schon bei vielen Beziehungen beobachtet, dass es an Kommunikation mangelt.

Aber viele geben auch leichter eine Beziehung auf, als daran zu arbeiten. Was ich persönlich sehr schade finde.

Jedoch gibt es aber auch viele, die die Beziehung beenden, sobald sie eine Chance auf ein "Upgrade" sehen. Dabei achten sie meist garnicht auf das, was ihr Partner ihnen bietet oder was diese andere Person im Ganzen zu bieten hat. Ihnen fehlt in ihrer Beziehung (in ihren Augen) vielleicht ein Stück und finden genau das bei einer anderen Person wieder. Dabei achten sie aber nur auf das fehlende Stück in ihren Augen und nicht auf die Ganzen anderen Sachen, somit werden sie in der neuen Beziehung auch nicht glücklich und springen somit von Beziehung in Beziehung einfach weiter ohne wirklich einen Plan zu haben was sie wirklich wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wal wieder eine gute Frage hier! Und nicht einfach zu beantworten. Folgende Gründe kommen mir in den Sinn, die zum Gelingen von Beziehungen führen können: 1. Wichtiger als dauernde Harmonie scheint mir die Fähigkeit, fair miteinander streiten zu können. 2. Genügend Zeit und Engagement in die Beziehung zu investieren. 3. Einander genügend Freiraum lassen und einander nicht besitzen zu wollen. Kontrollwahn ist oft der Anfang vom Ende. 4. Gegenseitige Offenheit bzw. nichts hinter dem Rücken des Partners tun. 5. Vertrauen und Verlässlichkeit. 6. Beziehung auf Augenhöhe und einvernehmliche Aufteilung von Familien- und Hausarbeit. 7. Immer wieder neu etwas wagen und Spaß haben zusammen. Die Experimentierfreude nicht mit dem Alltagstrott verlernen. 8. Sich Hilfe holen, wenn man‘s mal nicht mehr zusammen auf die Reihe kriegt.

Und doch gibt es kein Rezept dafür. Wenn ich auf unsere eigene Beziehung schaue, sind es aber im wesentlichen diese Punkte. 32 Jahre hat es bisher funktioniert :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mangelende, "unsaubere" oder schlicht nicht vorhandene Kommunikation.

Viele erwarten, dass der Partner subtile Hinweise auf Anhieb versteht, oder im besten Fall Gedanken lesen kann.