Woran liegt es, dass in Deutschland so viele Kinder/Jugendliche arbeitslos werden?

7 Antworten

Ich kenne einige, die nach der Hauptschule jahrelang gegammelt haben. Grund: Sie wohnen daheim, und ihr Taschengeld (oder später dann ausgezogen Hartz4) reicht für Netflix oder World of Warcraft.

Laut einem früheren Ausbildungskollegen, der bei der IHK tätig ist: "wir verlieren jährlich mehrere an WoW, LoL, oder Call of Duty".

Oft ist das ja auch schon die zweite Generation, die vom Umfeld die Zuschusstricks lernt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Tatsache ist, dass es im Moment mehr freie Lehrstellen gibt als Bewerber. Es will aber keiner im Handwerk oder in der Industrie arbeiten. Wir haben als Handwerksbetrieb die letzten fünf Jahre nicht mehr ausgebildet, da es keinen einzigen Bewerber gab.

Ich rede mal von Jugendlichen, die keine Ausbildung und keinen Job absolvieren, nach dem Besuch der allgemeinbildenden Schule durch den Tag gammeln, Sozialhilfe bzw. Grundsicherung beziehen oder sich von Arbeitsamt-Projekt zu Arbeitsamt-Projekt hangeln, ohne dass was dabei rumkommt und ohne dass ein Lerneffekt eintritt. Viele sind das nicht und die Zahl der Schulabbrecher ist aus meiner Sicht ebenso wenig besorgniserregend, aber es gibt sie und es ist durchaus ein Problem, dem man nur schwer Herr wird. Mal ein selbst gelesener und für gut befundener Buchtipp dazu: "Neukölln ist überall" von Heinz Buschkowsky.

Meine Beobachtung: Das sind meistens tatsächlich Jugendliche aus bildungsfernen Familien, in der die Maxime herrscht man werde ja vom Staat ausgehalten und Vater Staat lasse einen schon nicht verhungern und verdursten (von nix kommt nix) -----> oder sind es junge Leute mit sehr schlechten Noten oder gesundheitlichen Problemen, die durchs soziale Raster fallen.

Ich kannte Gleichaltrige (bin Jahrgang 1990), die etwa einen Unfall hatten und wegen der Folgen psychisch und physisch erstmal ausbildungsunfähig waren und es gab auch jemanden, der wegen Mobbing bzw. einer rechten Rufmordkampagne gegen ihn psychisch so schwach war, dass er nach dem Abschluss erstmal zwei Jahre brauchte, um wieder hoch zu kommen. Auch solche Leute werden dann öffentlich meist als eine Art Drückeberger oder Hartzer wahrgenommen, obwohl da was ganz anderes dahinter steckt - nur ist so was schambehaftet und man will nicht drüber reden.

Ähnlich ist es mit denjenigen, die erstmal nach dem Abitur eine Art "Sabbatjahr" einlegen und das als Umschreibung für ein Jahr "Ausspannen" anwenden bzw. vom Selbstfindungstrip in Kasachstan und ähnlichem Schmonzes sprechen. Die werden in der Allgemeinheit auch als arbeitslos wahrgenommen, wenngleich da meist keine Leistung bezogen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Zur Zeit haben Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss doch ziemlich gute Chancen. Und bei mittleren Abschluss oder gar Abitur reißen sich die Betriebe um die Absolventen.

Das liegt am System, das jegliche Kosten vermeidet, wenn es mit Maschinen zu erledigen gehen wuerde?

Da die Maximierung der Gewinne oben anstehen, hat sich alles andere zu unterwerfen.

Man kann es auch anders formulieren mit den Loehnen usw,. allerdings die Brisanz steht im ersten Satz und und es ist so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung