Womit hab ich das verdient?
Mir geht es objektiv betrachtet ziemlich gut und ich mache mir ständig Vorwürfe deswegen, obwohl ich daran nicht schuld bin. Also so Sachen wie z.B., dass ich in einem reichen Land lebe, keine armen Eltern habe, intelligent und gesund bin usw.
Wieso mache ich mir Vorwürfe, während das anderen Menschen egal zu sein scheint und sie diese Vorteile einfach "ausnutzen"? Wieso schaffe ich es nicht, zumindest etwas egoistisch zu sein?
4 Antworten
Durch Redewendungen wie "verdient" suggerierst du dir schon selber dass es da einen Zusammenhang gibt - andere mögen das als Karma zu bezeichnen.
Warum machst du dir Vorwürfe für etwas womit du nichts zu tun hast? Das hat nicht smit Egoismus zu tun sich diese nicht zu machen.
Kein Mensch kann allein so viel unternehmen um die Welt besser zu machen.
Ich bin ein Fan von Veränderung des Umfelds - ich investiere meine Energie lieber in Gespräche mit Menschen über wichtige Themen und in mich selber. Danach kommt anderer politischer Aktivismus.
Aber wenn das jeder denkt und deswegen nichts tut, wird die Welt nicht besser werden.
Kann es sein dass du meinen Text nicht richtig gelesen hast? Nirgendwo war die Rede von "nichts tun".
Klang schon irgendwie so, als meintest du, man solle das aufgeben, weil es eh nichts wird.
Ich glaube nicht dass das so missverständlich geschrieben ist. Sicher dass du da nicht etwas reinprojezierst?
Auch wenn man sich Veränderung im großen Stil wünscht ist es sinnvoll im Kleinen angefangen.
Ich habe in meiner Jugend nicht aufgehört überallhin veganes Essen mitzubringen, im Endeffekt sind nach und nach sehr viele Freund:innen vegan oder vegetarisch geworden. Viele Menschen habe ich zu Vorträgen, Diskussionen und Aktionen mitgenommen oder ihnen andere Leute vorgestellt - genauso wie es auch mit mir gemacht wurde.
Das ist auch schon Veränderung, nur eben von unten. Mir sind persönliche Gespräche und Paradigmenwechsel sehr wichtig, damit Leute ein fundamentales Verständnis entwickeln können warum Veränderung wichtig ist.
Und dass das funktioniert sehe ich oft genug wenn ich zurückschaue und schaue wie Leute sich entwickelt haben - auch durch meinen Einfluss.
Wenn man sich selbst vorausbegabt und für alles Übel der Welt verantwortlich macht und alles ändern will macht man sich selbst soweit kaputt dass man entweder gar nichts mehr machen kann oder genauso dazu beiträgt. Das finde ich persönlich nicht sinnvoll.
Ich habe in meiner Jugend nicht aufgehört überallhin veganes Essen mitzubringen, im Endeffekt sind nach und nach sehr viele Freund:innen vegan oder vegetarisch geworden.
Ob das so sinnvoll ist, wage ich mal zu bezweifeln. Wir sind Allesfresser - unser Körper ist daran gewöhnt, sich zumindest ab und zu von Fleisch zu ernähren.
Ich esse aber inzwischen auch weniger Fleisch, weil zu viel auch ungesund ist. Ganz darauf verzichten werde ich aber nicht.
Viele Menschen habe ich zu Vorträgen, Diskussionen und Aktionen mitgenommen oder ihnen andere Leute vorgestellt - genauso wie es auch mit mir gemacht wurde.
Ich bevorzuge, dass Menschen alle nötigen Informationen haben, um sich selbst zu entscheiden, statt sie dazu zu überreden, irgendetwas zu tun.
Ich habe das Gefühl du missverstehst mich absichtlich, von daher beende ich das hier.
Ich habe dich schon verstanden, aber deine Vorgehensweise ist nicht wirklich dafür geeignet, für mehr Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen, worum es mir aber gerade geht. Von daher weiß ich nicht so recht, was ich damit anfangen soll.
Wahrscheinlich bist du zu Gutherzig, bzw. Sehr mitfühlend gegenüber den jenigen denen es schlechter als dir geht. Grundsätzlich keine falsche Einstellung da es selten ist heutzutage, das sich wohlhabendere Menschen an ärmere Menschen denken da unsere westliche Gesellschaft ziemlich materialistisch und oberflächlich ist. Naja irgendwo geht es uns schon unverdient gut! Aber wie auch alle anderen Menschen auf dieser Welt konntest du dir deine Familie und Geburtsland nicht aussuchen! Wenn dir soviel daran liegt könntest du ja mal in ein ärmeres Land Reisen und ein verarmtes Dorf besuchen und den Menschen dort helfen, klingt zwar jetzt etwas verrückt aber wäre doch eventuell eine Maßnahme das du wieder deinen Seelenfrieden bekommst und Die Welt ein Stückchen besser gemacht hast! Leider ist unsere Welt negativ und ungerecht genug!
Wenn dir soviel daran liegt könntest du ja mal in ein ärmeres Land Reisen und ein verarmtes Dorf besuchen und den Menschen dort helfen
- Wie genau soll ich denen denn helfen? Nur durch meine Anwesenheit? Menschen gibt es dort genug und ich muss ja auch versorgt werden.
- Wer soll das bezahlen?
- Macht es nicht mehr Sinn, reich zu werden und dann das Geld zu spenden?
Du kannst auch das Geld gerne spenden. Aber es gibt sogenannte Hilfseinsätze in dem du dort hinfährst und vielleicht materiell hilfst oder den Leuten moralisch beistehst, ein bekannter von mir ist mal nach Bulgarien in ein armes Dorf gereist mit paar seiner Freunde und die haben gemeinsam die örtliche Grundschule restauriert, da diese total marode und heruntergekommen war.
Du fragst dich, warum es dir besser gehen darf als anderen. Das zeigt, dass du ein mitfühlender Mensch bist, der es nicht als selbstverständlich betrachtet, in Sicherheit und Wohlstand aufwachsen zu dürfen.
Warum es dir so schwer fällt, egoistisch deine Vorteile zu genießen und für dich zu nutzen, kann ich nur vermuten.
Vielleicht hast du einen großen Gerechtigkeitssinn, der dir die ungleiche Verteilung ständig vor Augen führt. Vielleicht siehst du diejenigen, denen es schlechter geht, als gleichwertige, gleichberechtigte Menschen an, denen deiner Meinung nach das gleiche Glück zusteht wie dir.
Es ist mMn besser so eine mitfühlende Einstellung zu haben wie du als einfach egoistisch seine Vorteile zu nutzen.
Vielleicht ist in dir ein großer Gönner und Menschenfreund, der sein Glück gerne mit anderen teilen möchte...denn geteiltest Glück ist doppeltes Glück.
Geht mir genauso
Ich denke es ist einfach mein Drang nach Gerechtigkeit, da ich es hasse wenn etwas unfair oder unehrlich ist
Bei dir könnte es aber auch ein anderer Grund sein, wie Gutherzigkeit oder ähnliches
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht genug unternehme, um die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen. Oder so in der Art.
Mir geht es schon so gut und trotzdem soll ich alles tun, um noch reicher zu werden.