Wohnung vs. Pendeln - Vor- und Nachteile?
Vor Beginn meines Studiums im Oktober stellt sich mir die Frage, ob ich mich für meine Wunsch- Uni und meine Wunsch- Stadt entscheide oder eine naheliegende Uni zu meinem aktuellen Wohnort wähle und jeden Tag pendle.
Kann jemand hier aus Erfahrung sprechen, welche Vor- und Nachteile das Pendeln hat?
Ich wohne im Moment in einem kleinen Dorf noch bei meinen Eltern, ziemlich langweilig hier. Nächste Uni wäre mit dem Zug 1,5 Stunden und mit dem Auto 1 Stunde entfernt.
Meine Wunschuni 1,5 h mit dem Auto und 2,5 mit dem Zug.
6 Antworten
Lassen wir mal die Langeweile weg, wenn sie nicht vorhanden ist, sind die Lernziele eventuell in Gefahr. Stichwort: Party-Semester.
Aber zum rein praktischen Teil: Wenn sich Lerngruppen bilden, dann ist die Entfernung zu deiner Wohnung mehr als hinderlich. Daher ist es durchaus ratsam, in die Nähe der anderen Kommilitonen zu ziehen.
Wenn dann noch Vorlesungen ab 18 Uhr anfangen, ist der Heimweg beim Pendel alles andere als prickelnd, außerdem ist das verlorene Zeit, wenn man das Auto nutzt. Im Falle der Bahn kann anders sein, aber effizientes und sinnvolles Lernen in der Bahn ist so eine ganz spezielle Angelegenheit und hängt von einige Faktoren wie Umsteigen etc. ab.
Für mich persönlich wäre es nichts, jeden Tag so lange zu pendeln. Kannst Du nicht in der Stadt Deiner Wunsch-UNI ein kleines Zimmer/Appartement mieten?
Damit wärest Du auf der UNI die Du willst + hast kein langes Pendeln + bist in einer neuen Stadt die nicht so langweilig ist wie das kleine Dorf.
Der einzige Nachteil, der mir bei der eigenen Wohnung einfällt, sind die vermutlich ziemlich hohen Kosten einer Wohnung oder eines WG-Zimmers in den meisten Hochschulstädten.
Ansonsten ist Pendeln eine ziemlich üble Sache: Es verursacht Verkehr, kostet endlos Zeit und Nerven, die man sinnvoller an der Uni, beim Lernen, im Bett oder in geselliger Runde verbringen kann.
Und eine eigene Wohnung bedeutet Selbstständigkeit. Raus aus dem behüteten Elternhaus und selbst Verantwortung tragen, selbst die Freiheit genießen und anfangen, sein eigenes Leben zu gestalten!
Es spricht ja nichts dagegen, seine Eltern, mit denen man sich gut versteht, immer wieder mal zu besuchen. Aber du lernst ja auch eine Menge neuer Leute kennen, für die du auch Zeit brauchen wirst.
Auch deinen Eltern wird es nicht schaden, das Kind seine eigenen Wege gehen zu lassen. Es ist für die Eltern zwar auch ein schmerzhafter Prozess, aber notwendig, wenn die Kinder selbstständig werden sollen.
Was gibt's da noch zu überlegen?
Es gibt hier wohl 2 wichtige Aspekte:
- Zeit: Selbst wenn es nur die nächste Uni wird, bist Du täglich 3 Stunden nur damit beschäftigt, in die Uni zu kommen. Mir persönlich wäre die Zeit hierfür zu schade, zumal Du auch Zeit zum Lernen benötigst.
- Geld: Die Kosten für Zugticket oder Auto (Unterhalt und Benzin) sollten nicht unterschätzt werden. Je nach Stadt bekommst Du für das Geld ein WG-Zimmer und hast weniger Stress.
Außerdem verweise ich mal auf eine andere Antwort: Wenn ich mich jeden Morgen zum Zug quälen muss, überlege ich vielleicht dreimal, ob ich eine vermeintlich unwichtige Vorlesung überhaupt besuche.
Eine Stunde Pendeln (einfach, ohne Rückfahrt) sollte das maximum sein. Es bleibt Geld, Zeit und Nerven auf der Strecke und ist für die Umwelt belastend.
Besser wäre es, wenn auch nur temporär ein Zimmer in WG, Pension, Camping, Bed and Breakfast.
Ein Studienort in dem es weniger Wohnungsnot gibt ist da durchaus von Vorteil.