Woher weiß man, dass man bereit ist Mutter zu werden?
Diese Frage stelle ich mir nun schon eine Weile und ich kann sie für mich nicht beantworten.
Ich bin 30 geworden, habe einen guten Job, eine langjährige Beziehung und wohne in einem Haus, das uns gehört. Anders als bei anderen Frauen war in Kinder zu haben nie "mein Traum". Ich bin nicht unbedingt ein mütterlicher Typ und kriege keine Herzchen in die Augen, sobald ich Kinder sehe.
Mein Partner hingegen wollte immer Kinder. Anfangs war ich davon nicht so angetan aber mit den Jahren fand ich die Vorstellung ganz schön. Meine Familie steht mir sehr nahe und in gewisser Weise sehne ich mich nach etwas "Bedeutsamen" im Leben.
In der Theorie klingt das alles ganz gut aber wenn es darum geht tatsächlich schwanger zu werden. Steigt die Panik in mir auf. Ich habe Angst vor den körperlichen Beschwerden und vor Hormonen, die verrückt spielen. Ich bin grundsätzlich ein nachdenklicher und besorgter Typ und habe Angst, dass das noch schlimmer wird. Ich habe Angst vor den Schmerzen der Geburt, vor der Schlaflosigkeit als Mutter. Davor als Partnerin und Mutter nicht gut genug zu sein und mit den Veränderungen meines Körpers nicht klar zu kommen. Und und und...
Ich frage mich, ob mir diese Sorgen signalisieren, dass ich nicht bereit bin? Oder ob das einfach dazu gehört? Wie gesagt, bin ich über 30 und möchte diese Entscheidung nicht ewig aufschieben. Woher weiß ich, dass ich bereit bin oder es doch ganz lassen sollte?
16 Antworten
Diese Ängste und Sorgen sind total normal, die hatte ich auch, obwohl ich einen starken Kinderwunsch hatte. Wenn der da ist kann man vielleicht nur leichter darüber hinwegblicken.
Es ist nicht schlimm, keine Kinder zu wollen. Wenn man aber mit dem Gedanken spielt, sich aber nicht sicher ist, wird man immer Gründe und Unsicherheiten finden, warum es jetzt gerade nicht passt. Die Angst wird dir keiner komplett nehmen können. Und wie bei vielem im Leben wirst du es auf dich zukommen lassen müssen, wenn du dich dafür entscheidest. Wenn du grundlegend denkst, der Schritt sei der richtige für dich, würde ich dich dazu ermutigen, ihn zu gehen. 🙂
Das ist auch sehr vernünftig. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, du gleichzeitig offen dafür bist, dich aber nicht bereit fühlst, lass dir von deinem Partner Sicherheit geben. Wie gesagt, die Entscheidung betrifft euch ja beide, egal wie sie ausfällt.
Mei. Was heißt bereit?
Ich wollte aufgrund meiner Erfahrungen in der Jugend niemals nicht Kinder. Ich hätte beide Beine und Arme verwettet, dass ich auch keine bekommen werde.
Kleine Kinder und Babys waren mir ein gräul ich konnte damit null Komma Null was damit anfangen.
Dann trat mein Mann in mein Leben. Einer, der wie ein Fels hinter mir stand und immer noch steht. Ich vom Bauch raus wusste egal was kommt, WIR schaffen das.
Ich ließ es darauf ankommen. Kind 1 war geboren und das Jahr drauf das zweite.
Eine Mutter wächst mit ihrem Kind ;-) und was ich als Mutter nicht wusste oder mir unsicher war, wusste dann eben mein Mann. Der als Vater genauso wichtig im Leben eines Kindes ist wie die Mutter.
Das schlimme am Elterndasein ist NICHT die mal unaufgeraumte Wohnung, dass man mit dem Kind Mittagsschläfchen hält und den Haushalt Haushalt sein lässt oder dass die Figur auf sich warten lässt oder auch mal Wochen im Jogginganzug sondern die Menschen im Umfeld, die haushohe Ansprüche an die Mutter, Eltern und das Kind stellen.
Diejenigen, die zur tür reinplatzen, einem um die Ohren schlagen was man doch alles falsch macht um dann wieder zur Tür rauszudampfen und einen als hilfloses unsicheres Wesen zurück lassen.
Keine schlaflose Nacht oder 10 Kilo zuviel sind so schlimm wie mütter, die sich gegenseitig aufgeiern, was alles sein muss.
Das haben mir leider schon einige Freundinnen berichtet. Wie viele Leute sich ungefragt einmischen und einem ein schlechtes Gefühl geben wollen.... Das ist echt furchtbar.
Schön zu hören, dass Frauen ähnlich ticken und nicht darauf "ausgelegt sind" Mutter zu sein. Ich hatte manchmal schon den Eindruck mit mir stimmt was nicht.
Das Problem an dem ganzen ist auch, dass dieses "Frau macht Kind + Haushalt"-System aus einer Zeit stammt als Frauen/Mütter nicht gearbeitet haben.
Die lästernden "Super"-Mamis haben auch das gleich Problem und sind auch regelmässig fix und fertig. Aber die packen es halt nicht, wenn jemand diesen Stress nicht mitmacht.
die mal unaufgeraumte Wohnung, dass man mit dem Kind Mittagsschläfchen hält und den Haushalt Haushalt sein lässt oder dass die Figur auf sich warten lässt oder auch mal Wochen im Jogginganzug
genau so wird, kann und darf es mal sein.
Weißt du, es ist auch nicht wichtig was wir sagen oder meinen. Wichtig ist nur, wie du und dein Mann die Kinder wuppen.
Dass ihr euch gegenseitig vertrauen könnt und du weißt, dass er, egal wie anstrengend manches auch sein mag, er hinter dir steht.
Sieh dich nicht als Einzelkämpferin oder dass du die perfekte Mutter oder auch Frau sein musst. Ihr seid ein Team. Und wenn das eine stabile Basis hat(und so macht es ja den Anschein) dann schafft ihr das gemeinsam.
Ich hab mich oft gefühlt wie der letzte honk. Wir hatten weder Eltern noch Schwiegereltern zur Unterstützung.
Wir waren und sind ein tolles Team und wenn ich mal wieder nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht, hatte ich einen wunderbaren Hausarzt, der mir die Birne wieder gerade bog und so manche Illusion (aka Vorstellungen der Gesellschaft wie mütter sein müssen) auf den Boden gebracht;-)
Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen Eltern, die sich kümmern, ihnen geben was sie brauchen (aber eben nicht immer was sie wollen - später;-)) und das Kind erziehen. Mit regeln, Grenzen und Liebe und Fürsorge
Und das gemeinsam an einem Strang.
Mein Partner ist bei der Sache wesentlich gelassener als ich. Er ist generell jemand, der Dinge auf sich zu kommen lässt und Lösungen findet, wenn es soweit ist. Ich bin ein absoluter Grübler und wälze jede Sorge in meinem Kopf hin- und her. Wir haben eine tolle Beziehung. Eine Familie zu haben ist für ihn das Größte und er hat mir jeder Zeit signalisiert, alles dafür zu geben.
Ich bekomme mit 30 so langsam aber sicher "Torschusspanik". Was ist wenn die Beziehung nicht hält? Ich finde ja niemanden mehr und muss alleine bleiben. Wenn wir uns trennen, brauch ich eine Wohnung, aber liebe doch unser Haus so sehr. Er will mal mit Kollegen was trinken gehen. Und ich denk mir, was ist wenn wir ein Kind haben? Bin ich dann dauernd alleine? Dabei macht er das ja schon jetzt nicht andauernd und die Situation wäre eine ganz andere. Irgendwie spielt mein Kopf gerade verrückt...
Schon mal über eine Therapie nachgedacht? So ganz im Ernst ohne Kindergedanken?
Das totdenken schadet dir auf Dauer. Egal ob mit oder ohne Kinder
Er will mal mit Kollegen was trinken gehen. Und ich denk mir, was ist wenn wir ein Kind haben? Bin ich dann dauernd alleine?
Nein, du gehst dann dafür die Woche drauf mit den Kolleginnen was trinken.
Das sind Bedenken, die jeder vor jeder Veränderung hat.
Es stellt sich eher die Frage, wie lange kann ich mein Leben noch ohne Kinder haben? Wann ist es eigentlich zu spät für diese Entscheidung, nicht mehr nur für meine Leben zuständig zu sein.
Leider wird darüber wenig gesprochen. In meinem Umfeld sind Kinder immer nur mit Freude verbunden, keiner spricht über die andere Seite und dann bekommt man schnell das Gefühl, es liegt an einem selbst.
Die Freude überwiegt auch, wenn man eigene Kinder hat.
Auch wenn ich in den Urlaub fahre, dann habe ich vorher noch einiges zu erledigen, eine anstrengende Anfahrt .... Trotzdem kann ich den Urlaub dann genießen.
Bei der Entscheidung kann dir leider gar keiner helfen.
Du bist diejenige, die mit der Entscheidung leben muss.
Es ist gut, dass du diese Frage ernst nimmst. Sie hat einen gewaltigen Einfluss auf dein Zukünftiges Leben.
Lass dir Zeit. Wenn du noch Zweifel hast, die deinen Wunsch überwiegen, solltest du nichts überstürzen. Sonst bist du am ende womöglich unnötig frustriert. Du hast jedes Recht, dir für die Entscheidung so viel zeit zu nehmen, wie du brauchst. Ihr solltet aber beide ehrlich zueinander sein, damit eure unterschiedlichen Erwartungen nicht eurer Beziehung schaden.
Wer solche Gedanken hat dürfte wirklich nicht dafür reif sein. Das wirkt alles so negativ. Ich habe Freunde die das Kind haben aufgeschoben haben weil sie wirtschaftlich erstmal besser dastehen wollten und dann hat es nicht mehr geklappt. Der Freund verlor dann vor ein paar Jahren viel zu früh seine Frau, jetzt ist er Mitte 60 und quasi alleine, glücklich ist er damit nicht.
Wenn dein LG immer Kinder wollte und es sich für dich aber falsch anfühlt kanns sein,dass er sich irgwann von dir trennt. Das passiert oft so, muss nur die "Richtige" für ihn im Leben auftauchen.
Ich habe auch Freunde gehabt wo es Kinder trotzdem gab obwohl einer das nicht wollte. Auch diese Ehe ist gescheitert.
Was ich sagen will, sprich mit deinem Partner darüber,wie du dich bei dem Gedanken fühlst und wie wichtig ihm Kinder sind. Das ist schließlich eine Lebensentscheidung die man nur gemeinsam lösen kann
Dass ich Dinge oft negativ sehe und mich auf Sorgen konzentriere, ist leider eine meiner Schwächen. Mein Partner sagt auch immer, ich soll mich mehr auf Positives konzentrieren und mir nicht selbst das Leben schwer machen. Aber manche Angewohnheiten sind schwer abzulegen.
Ich war lange der Ansicht keine Kinder zu wollen. Das hat sich aber geändert. Der Gedanke daran fühlt sich für mich aber noch so "neu" an. Vielleicht brauche ich einfach Zeit mich darauf einzulassen und muss mich intensiv mit dem Thema beschäftigen.
Als ich Vater wurde haben wir es einfach "wissen wollen". Meine Frau nahm lange die Pille so dachten wir das kann vll. dauern bis das klappt. Denkste. Es hat sofort geklappt und so wars richtig. Alles. Heute sind wir fast 50 J. bekannt und fast 40 J. verheiratet. Unser Sohn lebt mit seiner LG zusammen,sie ein ein Stück jünger als er, also wird es noch etwas dauern bis die Zwei sich für Kinder entscheiden wollen. Ich hoffe ich krieg das noch mit....
Vielen Dank für deine Antwort. Ich finde es auch völlig in Ordnung keine Kinder zu wollen. Für mich war es sehr lange keine Option. Aber bin ich mir wirklich sicher, welche zu wollen? Das kann ich schwer beantworten. In manchen Momenten finde ich den Gedanken wunderbar, in anderen holt mich die Panik ein. Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der viel zweifelt und nachdenkt. Bei dieser Entscheidung geht es aber nicht nur um mich, daher will ich sie nicht leichtfertig treffen.