Woher kommt das dass hier so viele Worte "nicht richtig beugen" können?

6 Antworten

Es kann auch durchaus sein, dass hier der Dialekt durchscheint. Ich kann nur von mir aus sprechen. In meinem Dialekt (Bairisch) werden manche Konjugationsformen anders als im Standard nicht umgelautet. Z.B.: heißt es hier

Er bratt (mit kurzem a) a Hendl. statt Er brät ein Hendl.

Wenn man dann versucht, Standard zu sprechen, verhaspeltet man sich oft und es wird ein Er bratet ein Hendl. draus. Weil man mit brat- anfängt, dann merkt, das heißt im Standard anders, und versucht, es mit der Standardendung -et zu retten.

Falls es Dialekt sein sollte, hab ich aber ehrlich gesagt keine Ahnung, warum es beim Schreiben und Durchlesen nicht auffällt...

Hallo DERstobbel!

Ich vermute, dass sie die Konjugationsregel bei starken Verben mit Umlauten (bei der zweiten und dritten Person Singular) fälschlicherweise auf die zweite Person Plural übertragen, da diese in der Endung (-t) der Form der dritten Person Singular gleicht.

Ich backe, du bäckst, er bäckt, wir backen, ihr backt, sie backen

LG

gufrastella

Das ist eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Mir fällt das auch auf.

Ich vermute, dass gerade die zweite Person Plural viel zu selten verwendet wird, sodass ihr ein ähnliches Schicksal zukommt wie dem Genetiv: Eine Art Umschiffung -> Aus "das Haus des Lehrers" wird "dem Lehrer sein Haus".

Viele "schmieren" das nur so hin, habe ich das Gefühl. Denen shheint das einfach nicht wichtig zu sein.

Und mir macht da auch oft die Autokorrektur einen Strich durch die Rechnung. zB macht sie öfters aus "konnte" "könnte".

Eventuell Dialekt? Manche Dialekte haben andere Grammatikregeln als Hochdeutsch. Da sagte man zumindest früher im Ruhrgebiet mal „ich gehe im Bett“ statt „ins Bett“. So etwas gibt es auch in anderen Dialekten.