wo steht in bibel geschrieben dass menschen kein menschliches fleisch essen dürfen?

5 Antworten

"Du sollst nicht töten" steht nicht in der Bibel. Aber da steht, du sollst nicht morden. Das ist ein Unterschied.

Ich denke Mal, wenn ein Mensch gestorben ist, und es droht den Überlebenden der Hungertot, dann ist das Essen einer Leiche erlaubt.

Beispiel das Flugzeugunglück von 50 Jahren in Südamerika. Ohne diese Aktionen die Toten zu essen hätte da niemand überlebt.

Das eigene Überleben steht biblisch an höchster Stelle, bei denen man fast alle Gesetze brechen darf. Nur für Götzendienst gibt's keine Vergebung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin Charedi = orthodoxer Jude.

Finsterladen  24.07.2024, 15:21

Dass das eigene Überleben in der Bibel an höchster Stelle steht, ist völliger Quatsch

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Charedi  24.07.2024, 15:35
@Finsterladen

Für den Menschen hat ist das eigene Überleben absolute Priorität.

Ich bevorzuge es, den Tanach im Original zu lesen, also auf hebräisch, ggf von Raschi und Hirsch kommentiert. So bin ich ideal durch verdeutschter Irrlehren und Upgrades von Nichtjuden geschützt.

Andere Leute machten ein Upgrade des Tanach, mit neuen Lehren und meinen dann, das steht nicht in der heiligen Schrift.

Was ist deine Ausrede?

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TBMMQLJP  24.07.2024, 16:02
@Charedi

Ich als Christ sehe, dass eigene Überleben nicht als oberste Priorität an, vor allem nicht wenn es auf Kosten eines Anderen geschieht. Diese Meinung kommt hauptsächlich aus den neutestamentlichen Schriften, ich denke man kann sie aber auch mit dem Alten Testament und damit den jüdischen Schriften begründen. Die Bibelstelle die ich hier anführe stammt aus der deutschen Übersetzung des Alten Testaments der christlichen Bibel, da ich mit den orginal jüdischen Schriften nicht vertraut bin. Ich denke aber es sollte kein Problem sein die entsprechende Stelle in der hebräischen Torah zu finden.

Ich beziehe mich hier auf 3.Buch Mose 19,18: "Du sollst nicht Rache üben noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Ich bin der HERR."

Wenn man seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst, leitet sich daraus zumindest ab, dass man das Überleben einer anderen Person als genau so hohe Priorität ansehen sollte, wie sein eigenes Überleben.

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Was sagt die Bibel über Kannibalismus?
Ein spannendes Thema, das auf den ersten Blick kurioser erscheint, als es tatsächlich ist.

Zunächst ist es wichtig, zwischen verschiedenen Formen des Kannibalismus zu unterscheiden: Worum handelt es sich, um sexuellen, rituellen, magischen, kulturellen oder Notfall-Kannibalismus? Darüber hinaus sollte man klären, ob der Kannibalismus passiv oder aktiv praktiziert wird. Historisch hat sich Kannibalismus in vielen Facetten gezeigt, über die man sowohl in historischen Texten als auch in den Heiligen Schriften nachlesen kann.

Warum sollten sich Christen überhaupt mit Kannibalismus / Anthropophagie beschäftigen müßen? 

Nun ja, die Antwort ist so subtil, das man sie gerne übersieht. Stichwort: "Onychophagie".

Vereinfacht ausgedrückt: Ist es als Christ erlaubt Fingernägel zu knabbern und zu kauen, oder hat Gott was dagegen? Dazu gehört natürlich auch der Nagelwall und seine Bereiche.

Hier befindet man sich nämlich im Bereich des Autokannibalismus und dieser dürfte laut Bibel verboten sein und erklärt, warum früher die Kinder für Fingernägel Knabbern Schimpfe oder gar die Rute bekommen haben.
1.Korinther 3,16-17

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wer den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören. Denn Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr.

Ein ziemlich eindeutiger Vers, der vereinfacht ausdrückt, das es verboten ist seinem Körper Schaden zuzufügen. Die Begründung findet man im Römer 14,7
Römer 14,7

Denn wir gehören nicht uns selbst, ganz gleich, ob wir leben oder sterben.

Damit ist es eindeutig, das Autokannibalismus schon mal verboten ist. Gleiches gilt somit auch für sexuellen Kannibalismus als Variante eines Fetisches und natürlich auch kultureller Kannibalismus. Denn dadurch schaden wir den Tempel eines anderen der im 1.Korinther 3,16-17 beschrieben wird. Es spielt auch keine Rolle ob "aktiv" als jemand der einen anderen Menschen lebendig verspeist (oder Teile von ihm) oder "passiv" als jemand der einen bereits verstorbenen verspeist oder Teile von ihm. Ausgenommen ist hier der klassisch-rituelle Vampirismus (Hämophagie), da dieser in einer anderen Kategorie und Kontext steht.

Bleiben übrig "ritueller" und "notfalls" Kannibalismus.

Das Thema Blut spielt eine gesonderte Rolle, wo zwischen gekochten Blut und frischen Blut unterschieden wird. Auch ob es im Kontext der Nahrungsaufnahme (Speisegebote) handelt oder um "Ritus".
3.Mose 3,17

Als ewige Satzung gelte bei euren Generationen überall, wo ihr wohnt: Ihr dürft weder Fett noch Blut genießen.

Als Begründung kann Apostelgeschichte 15,20 dienen, wo angedeutet wird, das Blut (Lebenselixier) für Götzendienst und Unzucht missbraucht wurde und somit unrein ist. Daher ist dies das einzige Speisegebot, das auch heute noch für Christen gilt und über Römer 6,14 steht. Dies bezieht sich auf frisches (warmes Blut), die gekochte Blutwurst müße somit nicht betroffen sein. Da man für Götzendienst stets frisches Blut nutzte. Blut ist in frischer Form heilig und gehört Gott.
 
Das Einzige, was Kannibalismus legitimiert, ist der "Notfall" aus Hunger um zu Überleben. Hier gilt dann 1.Korinther 3,16-17

Als Beispiel könnte hier Klagelieder 4,10 genannt werden, wo liebevolle Mütter aus Hunger ihre Kinder kochten und verspeisten.

Klagelieder 4,10
Die Hände liebender Frauen / kochten die eigenen Kinder. Sie dienten ihnen als Speise / beim Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes.

Jeremia 19,9
Ich gebe ihnen das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter zu essen; einer wird das Fleisch des andern verzehren in der Not und Bedrängnis, mit der ihre Feinde und alle, die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen.

2.Könige 6,28-29
Dann fragte er sie: Was fehlt dir? Sie sagte: Diese Frau hat von mir verlangt: Gib deinen Sohn her, damit wir ihn heute aufessen! Meinen Sohn werden wir dann morgen verzehren. So haben wir meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am nächsten Tag zu ihr sagte: Gib jetzt deinen Sohn her, damit wir ihn verzehren, hatte sie ihren Sohn versteckt.

Fazit: Kannibalismus ist nur in einer "absoluten Notlage" erlaubt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

So explizit steht das nirgendwo. Im Gegenteil, Jesus sagt sogar "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben".

Selbst im Strafgesetz ist das nicht klar verboten, da wird dann § 168 StGB (Störung der Totenruhe) herausgeholt. Es würde das ja Pietätsempfinden der Angehörigen stören.

Vielleicht auch besser so, die Organspende ist auch eine Form von Einverleibung.
Dafür kann man Jesus auch als Protagonisten sehen, hat er doch seinen ganzen Leib für uns hingegeben.

Die Bibel verbietet den Verzehr von Menschenfleisch nicht ausdrücklich, betont jedoch die Heiligkeit des Lebens und verbietet den Verzehr von Blut (Genesis 9,3-4; Levitikus 7,26-27; 19,26). Schreckliche Geschichten wie in 2. Könige 6,28-29 und Klagelieder 4,10 verdeutlichen die moralische Verwerflichkeit des Kannibalismus.

Woher ich das weiß:Recherche

Im alten Testament gab es Speisevorschriften, diese wurden aber durch das Wirken Jesu aufgehoben. Und Paulus schrieb: Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird” (1. Timotheus 4, 4-5). In diesem Sinne: Guten Appetit!


Charedi  24.07.2024, 15:14

Für Juden gelten die Kaschruth-Gesetze ewig. Also, nicht für alle Menschen aufgehoben.

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Asilida  24.07.2024, 15:26
@Charedi

Das ist Auslegungssache. Wenn man unterstellt dass das Heilsversprechen für alle Menschen gilt, gilt es natürlich auch für jene die nicht an den Heilsbringer glauben. Sogar für mich als Agnostiker.

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TBMMQLJP  24.07.2024, 15:38
@Charedi

Kommt ganz darauf an wie man es sieht.

Aus christlicher Sicht sind die Speisegesetze aufgehoben. Jesus ist aus christlicher Sicht Gott, damit sind seine Worte bindend. Jesus hebt diese Gesetze im Neuen Testament für die Juden auf, alle anderen Völker hatten diese Gesetze ja nie.

Geht man davon aus, dass Jesus nicht Gott ist, sind die Gesetze für niemanden aufgehoben. Allerdings gilt das gesamte Gesetz in diesem Fall nur für Juden.

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Charedi  24.07.2024, 15:43
@Asilida

In der g'ttgegebenen Torah an Israel bzw Juden steht bgl der Dauer der Mitzwa, das die Mitzwa für Israel bzw Juden ewig gilt. Das bestätigen sogar Raschi und Hirsch.

Und du meinst, das "ewig" wäre eine Auslegungssache?

Das ist interessant, vor allem weil du damit aussagst, wir traditionellen Juden liegen seit unserer Existenz alle falsch und nur du liegst richtig.

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Asilida  24.07.2024, 16:05
@Charedi

Also als Agnostiker liege ich weder falsch noch richtig. Ich konkuriere mit keiner Religion, ich versuche diese nur zu betrachten. Du, als gläubiger Jude, hast über die Schriften Wissen, an dem ich nicht im Mindesten verfüge. Was ich aber weiß, ist dass die drei großen monotheistischen Religionen jünger sind als die Menschheit an sich. Somit halte ich sie für menschengemacht.

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Charedi  24.07.2024, 16:09
@Asilida

Aha, Agnostiker, dann entschuldige bitte meine Wortwahl.

Ich war auch rund 50 Jahre lang Agnostiker, daher verstehe ich dich ein wenig.

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Asilida  24.07.2024, 16:19
@Charedi

Alles gut, es gibt nichts zu entschuldigen, du warst doch sachlich und höflich.

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