Wo spiegelt sich im Buddhismus die Menschenwürde wider?

3 Antworten

Tatsächlich kennt der Buddhismus das Konzept der Menschenwürde seit fast 2500 Jahren vor unserem Grundgesetz. Die Begründung dazu ist, dass alle Menschen & auch Tiere Leid & Glück empfinden können. Daher verdienen sie auch alle eine heilsame Zuwendung. Zu dem macht das Karma keinen Unterschied davor, welchem empfindenden Wesen man gutes tut & welchem man schadet. Es ist also auch im eigenen Interesse absolut unsinnig Unterschiede zu machen.

Das ist sogar in der Formal enthalten, welche man zur spirituellen Aufnahme in das Buddhist sein auf spricht. Sozusagen einer Art Glaubensbekenntnis:

Ich nehme Zuflucht
zum Buddha
zum Dharma
und zur Sangha
bis ich den Zustand der Erleuchtung erreiche.
Möge ich durch Freigiebigkeit & andere heilsame Handlungen Buddhaschaft erlangen,
um allen empfindenden Wesen von Nutzen zu sein .
Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen
Von Experte Buddhismus bestätigt

Eine explizite Forderung und Formulierung nach Art des Artikel 1 unseres Grundgesetzes gibt es im Buddhismus nicht. 

Zum Verständnis, daß hierfür keine Notwendigkeit bestand, muß die Gesamtheit dieser Lehre gesehen werden – ich möchte hier nur einige wenige Punkte erwähnen:

  • Es gibt im Buddhismus keine „Menschen an sich“, sondern nur allgemein „Wesen“ (die in unterschiedlichen Existenzbereichen vorkommen – u. a. Tiere).
  • Allen Wesen ist gemeinsam, daß sie Wohl suchen und Leid verabscheuen.
  • Alle Wesen haben das Potential, zum endgültigen Heil zu gelangen.
  • Der Mensch kann sich in einer außerordentlich privilegierten Situation fühlen, denn „Wer sein Kamma in den unteren vier Welten verbraucht hat und im Menschen- oder Deva-Reich wiedergeboren wird, kann mit den wenigen Sandkörnern verglichen werden, die ich mit meinem Fingernagel aufnehme [...] verglichen mit dem Sand auf dieser großen Erde.
  • Das ist für uns natürlich kein Anlass zur Überheblichkeit, denn im Lauf des Samsara kommt es zur ständigen Veränderung, was letztendlich zur Ansicht der Ich-Du-Gleichwertigkeit führt. Jedem Wesen wird von uns so begegnet, wie wir selbst behandelt werden möchten.

Die praktische Umsetzung in unserer Realität ergibt sich aus dem Grad der persönlichen Verwirklichung des Einzelnen.

Mir ist nicht bekannt, dass im Buddhismus etwas Derartiges festgelegt ist.