Wirtschaft abschaffen?

3 Antworten

Wenn sich jeder selbst versorgen muss, dann sinkt die Produktivität rapide und der Flächenbedarf steigt. Das wäre weder gut für die Umwelt und auch nicht für die Menschen.

Und dass dann Ausbeutung und Überarbeitung abnehmen, halte ich ebenfalls für sehr unwahrscheinlich. Es wird immer irgendeine Hierarchie entstehen, in der letztlich die einen mehr Macht haben als die anderen.


Tobyxwht 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 20:31

warum sollte die Produktivität sinken, wenn man darauf angewiesen ist? Wenn es keine Großkonzerne mehr gäbe, keine Milliardäre etc., dann würde es der Natur auf keinen Fall schaden - im Gegenteil. Bei einer extrem geschrumpften Weltbevölkerung wird es definitiv weniger Hierarchie geben.

Ansegisel  10.09.2024, 20:46
@Tobyxwht

Such dir mal ne Kleingartenparzelle und beobachte, was die Leute da so mit ihrem Boden anstellen. Das ist ineffizient, weil von Hand bearbeitet, und zum Teil haarsträubend umweltschädigend, was da an Pestiziden und Unkrautvernichtern eingesetzt wird. Da sind mir die Erzeugnisse staatlich regulierter Nahrungsmittelkonzerne tausendmal lieber.

Auch bei kleinen Gemeinschaften Hierarchien und Konzentrationen von Macht und ökonomischen Mitteln, das zeigt die Geschichte zur Genüge. Es ist keineswegs gesagt, dass dann gerechter wäre, als es heute ist. Kleine Gruppen neigen vielmehr zur sozialen Ungerechtigkeit, weil die Möglichkeiten, diesen zu entkommen oder ihnen etwas entgegenzusetzen, viel geringer sind. Deswegen gibt es z.B. bei Kirchen oder im Militär immer wieder Skandale: Es sind geschlossene Systeme mit großen internen Abhängigkeiten.

Tobyxwht 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 21:31
@Ansegisel

Kleingärten kann man mit dem was ich meine nicht wirklich vergleichen. Ich spreche vom wirklichen Leben, was auf Selbstversorgerei aufbaut. Leute die Kleingärten betreiben haben in der Regel ein Haus oder eine Wohnung und betreiben das nur als Hobby. Bei einer extrem kleinen Weltbevölkerung von < 1 Millionen ist das alles durchaus vorstellbar, wenn jeder in einem kleinen Dorf lebt. Aber heutzutage ist das natürlich leider völlig fern ab der Realität.

Ansegisel  10.09.2024, 21:43
@Tobyxwht

Eine Million Menschen gab's zuletzt in der Steinzeit. Das bedeutet den Verlust von 99,999% der heute lebenden Bevölkerung.

Und da es dann so wenig Menschen sind, leben die sehr wahrscheinlich auch vorindustriell. Das halte ich für nicht erstrebenswert. Allein, dass so kein Gesundheitssystem funktionieren kann, wäre für die dann noch lebenden Menschen eine Katastrophe.

peziell wenn du die Lebensmittelindustrie schließen würdest, würde es durch Hungersnöte zu Bevölkerungsrückgänge führen - die meisten könnten sich als Selbstversorger halt nicht versorgen


Tobyxwht 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 20:23

Ja, ich habe gesagt 'um seine Gemeinschaft kümmern'. Prinzipiell kann jeder (der nicht gerade körperlich oder geistig behindert ist) Selbstversorger werden bzw. es von anderen lernen. Ich denke auch, dass es eine weitaus sozialere Welt wäre, wo kaum jemand vernachlässigt wird.

suumcuique5786  10.09.2024, 20:57
@Tobyxwht

nein kann eben in einer deindustrialisierten welt nicht mehr jeder.

es fehlt dann simpel und einfach schon mal an einer ausreichenden Wasserversorgung und an urbarem Land

Nach den Kriegen und Plünderungen bleiben vielleicht ein paar Menschen übrig, vielleicht auch nicht.