Wirft mich mein Ausbildungsbetrieb aus?
Ich mache die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (Ähnlich wie Erzieher nur Schwerpunkt Menschen mit Behinderungen) und bin im 2 Ausbildungsjahr. Die Ausbildung ist Praxisintegriert gestaltet also Wechsel zwischen Fachschule und Betrieb. Ich bin derzeit in einer Kindertagesstätte angestellt und betreue unteranderem im Rahmen des 2 Ausbildungsjahres ein Kind mit Verhaltesnaufälligkeiten. Das Berufsbild ist ein anderes wie die des Erziehers. Heilerziehungspfleger schauen auf den einzelnen und fördern diese intensiv und Erzieher fördern „alle Kinder“
Das sind zwei pädagogische Sichtweisen die nicht gut harmonieren.
Mit der Einrichtung besteht ein Ausbildungsvertrag mit Vergütung bis zum Ende des 3 Ausbildungsjahres. Die Probezeit habe ich im 1 Ausbildungsjahr bestanden.
Ich hatte letzte Woche Montag ein Gespräch mit Anleiterin, Kita Leitung. Ich seie Theoretisch super, nur praktisch müsste ich noch viel, viel mehr Besserung zeigen. Ich müsse die Schule komplett zurückstecken und mich nur noch auf das praktische konzentrieren (Ich soll Salopp gesagt eine billige Arbeitskraft sein und wie eine Fachkraft arbeiten) ich habe einen Veränderungswillen aufgezeigt, mich zu bessern. In meiner Ausbildung ist es eben so das viel praktisch umgesetzt und von der Fachschule benotet wird, da kann man sich nicht eben auf beides so leicht konzentrieren.
Mir wurde angedroht das die Kita Leitung den Träger (Personalabteilung) und die Fachschule anruft und erzählt wie angeblich schlecht ich doch wäre. Zu meiner Ausbildung gehören auch Praxis Besuche auch da wurde mir angedroht mit den Lehrer „ins Gespräch zu gehen“ Ebenfalls habe ich am Ende jedes Ausbildungsjahres ein sogenanntes Jahresabschlussgespräch wo mich der Betrieb bewerten muss mit Note. Ebenfalls werden dort Ziele für das kommende Ausbildungsjahr festgelegt. Jetzt bereits im November wurde mir angedroht mich schlecht zu bewerten (Obwohl das 2 Ausbildungsjahr gerade erst angefangen hat und ich im 1 Ausbildungsjahr eine 2,5 als Note bekommen habe)
Ich erinnerte ebenfalls daran das Ziele für das 2 Ausbildungsjahr festgelegte wurden, an der man sich an der Bewertung ebenfalls orientieren könne. „Dafür wäre keine Zeit mehr da“
Mir wurde durch die Blume gesagt, ich solle mir doch einen anderen Betrieb suchen, selber Wechseln in einen anderen Bereich diese Möglichkeit verneinte ich. Montag sagte mir die Leitung „Ich gebe dir eine Vereinbarung bis Ende der Woche und gebe dir Rückmeldung. 3 Möglichkeiten wurden mir aufgezeigt. Entweder, ich gebe dir noch eine Frist bis Ende Januar dich zu ändern. Ich selbst rufe die Fachschule an, oder aber du selbst redest mit der Schule über den Inhalt des Gesprächs.
Freitag bin ich auf die Leitung zugegangen und gefragt, was jetzt passiert. Sie sagte, sie sieht das ich mich verbessere dennoch soll ich jetzt kommende Woche (Weil ich da Schulwoche habe) mit den Lehrer reden wie die Situation ist und das der Betrieb mich Ende des 2 Ausbildungsjahres schlecht bewerten will.
4 Antworten
Einen Auszubildenden abseits der Probezeit kann man nur sehr schwer loswerden und schon gar nicht wegen noch unzureichender Leistung. Dazu ist man schließlich noch Auszubildender.
Für einen Rausschmiss müsstest du schon schwere personenbedingte Kündigungsgründe aufweisen, etwa Mehrfaches unentschuldigtes Fehlen oder grobes Fehlverhalten. Und selbst hier ist für eine ordentliche Kündigung noch eine vorherige Abmahnung notwendig.
An deiner Stelle würde ich mal mit der Schule darüber reden, was man dir auf Arbeit androht. Ggf. wäre wirklich ein Wechsel des Trägers sinnvoll, aber deshalb, weil dich dein Träger so behandelt.
Sprich mal mit einem Lehrer in der Schule. Die können oft schon guten Rat geben, die haben ja meist schon so einiges erlebt.
Mir (früher Dipl.Päd. und selber, da auch Bürokauffrau, Anleiterin in kaufmännischen Berufen) kommt es etwas komisch vor, was die da machen.. ein Azubi MUSS auch Schule machen und da gute Leistung bringen, deshalb heißt es ja 'duale Ausbildung'.
Klar ist Praxis wichtig, davon leben pädagogische Berufe— aber mit kommt es so vor (sorry wenn ich mich vertue) als dachten die, prima,Azubi ist billige Arbeitskraft.. und jetzt merken so, Ausbildung braucht eben Zeit.
'Mehr Praxis, Schule nicht wichtig'.. schlechte Benotung als Druckmittel .. Druckmittel 'wir impfen den Praxisbesuch'.. hallo?
Ganz ehrlich, gf. kann der Wechsel der Ausbildungsstelle auch ganz klar ein Schritt nach vorn sein
Siehst Du Dich selbst auch in der Praxis als "schlechte Arbeitskraft"? Was spiegeln die Kinder wider?
Habe den leichten Verdacht, dass der Betrieb andere Absichten hat, als Dich Gut durch die Ausbildung zu kriegen.
Ist es wirklich keine Option, den Betrieb zu wechseln? Würde ich Dir ggf. Raten.
Dann klingt das nach ner loswerde-Aktion. Rede mit der Schule, ob Du den Schulplatz trotz Betriebswechsel behalten kannst! Ich würde wechseln und mir nicht die Zukunft durch einen Betrieb ruinieren lassen.
wechsele zu einer anderern Einrichtung und gehe zu einem Anwalt für Arbeitsrecht, wenn sie Dir zu schlechte Zeugnisse ungerecht geben. Schreibe alles auf, was die sagen und tun, um später so ein Protokoll über die Schikanen zu haben. Beschwere Dich bei deiner Schule und der IHK oder der schulaufsicht.
Übrigens, da Anwalt teurer: als Azubi Mitglied in Gewerkschaft werden, Verdi oder GEW. Kostet nicht viel und sie beraten und vertreten ggf auch vor Gericht.
Ich kenn mittlerweile keine Erzi u.ä.mehr, die da nicht Mitglied sind.. grad private Träger versuchen oft seltsame Dinge bei ihren AN.
PS: und die beraten schon zu dieser Sache, checken dann auch Zeugnisse usw.
ja, danke. das ist sehr traurig, wie sich heute die AG so ausbeuterisch verhalten.https://justiz.de/service/formular/dateien/agI1.pdf Beratungshilfe kann ihm auch zustehen für den Anwalt. dann zahlt es der staat.
ja, oder mit Beratungshilfeschein zum Anwalt gehen bzw vom Amtsgericht vorab bewilligen lassen. https://justiz.de/service/formular/dateien/agI1.pdf
dann wechsele doch du den Ausbildungsbetrieb und rede Du sofort jetzt mit den Lehrern der Berufschule auch darüber.
Mit den Kindern habe ich keine Probleme, auch habe ich einen guten Kontakt zu diesen. Dies wird überhaupt nicht kritisiert. Es werden sich Kleinigkeiten genommen. selber sehe mich als sehr engagiert, die Einrichtung will aber das ich wie eine fertige Fachkraft arbeite und die Schule komplett zurückstecke. Leider gibt es keine IHK Instanz. Ich würde definitiv mit der Schule in Rücksprache gehen und erzählen. Ich habe aber Angst das ich jetzt den Schulplatz verliere und ja, leider sehr unangenehm alles. Ich habe auch den Eindruck die wollen mich loswerden, dennoch ein Ausbildungsvertrag wurde unterschrieben, die Probezeit bestanden. Also müssen sie mich fertig ausbilden. Es wurde ebenfalls gesagt „Wir bilden Leute aus um diese zu übernehmen. Mir wurde durch die Blume gesagt ich koste zu viel Zeit und Energie als das sich das für die Einrichtung lohnt“