Wird Religion immer unwichtiger?

4 Antworten

In Bezug auf die "Christlichen" Landeskirchen ja, die nehmen an Bedeutung ab. Viele Freikirchen haben einen guten Zulauf, weil sie ein "gutes Programm" haben, aber mit echtem Glauben, hat es oft wenig zu tun, mehr mit religiöser Unterhaltung.

"würdet ihr ihm irgendwelche religiösen Dinge aufbinden?"

Da gibt es ein Grundsätzliches Problem. Eltern versuchen in der Regel immer ihre Überzeugungen an ihre Kinder weiterzugeben, egal ob religiöse, politische, Kulturelle oder, oder und. Ob die Kinder es später übernehmen, ist ein anderes Thema.

Heute, gibt es ja genug Ersatzreligionen. Nur ob die besser sind, wird sich zeigen.


ViolenceYT  03.02.2020, 02:43

Ob eine Religion gut ist, liegt klar im Auge des Betrachters.

Ja, ich denke auf jeden Fall immer und immer mehr den vorherigen Stellenwert in der Gesellschaft verliert. Woran das liegt kann ich ich nicht sicher sagen, aber Leute in unserem Alter können sich einfach nicht mehr dafür begeistern.

Ich bin Christin und wenn mich jemand fragt, ob ich an Gott glaube, antworte ich meistens mit „Ich glaube an Gott, aber nicht an die Kirche.“. Es mag ein umstrittenes Thema sein, aber ich finde es verwerflich, dass der Vatikan die Missbräuche von Kindern vertuscht hat, der Hass auf gleichgeschlechtliche Paare und die Unglaubwürdigkeit von Pfarrern.

Damit man mich nicht falsch versteht - ich bin keine Christin, die keinen Sex vor der Ehe, noch nie gelogen oder noch nie einen Gottesdienst verpasst hat und was die Bibel nicht noch so alles vorschreibt. Es gibt vieles, was für mich in der Theologie keinen Sinn ergibt und vieles, bei dem ich mir denk, dass das auf keinen Fall so passiert ist (Die sprechende Schlange oder Moses, der das Meer teilt.). Aber ich finde unheimlich viel Komfort darin, an einen Gott zu glauben, der immer das Beste in den Menschen sieht und vergibt. Und genau das ist es, was ich so wichtig finde.

Für mich hat Religion nichts Strenges, für mich ist es etwas Schönes. Es gibt so viele verschiedene Glaubensrichtungen und jede ist für mich in Ordnung. Jeder glaubt an das, was ihm Kraft gibt.

Puh, das war ziemlich lang, aber jetzt zu deiner eigentlichen Frage.
Ich wurde in einer Familie erzogen, die nicht gläubig ist. Wir wurden zwar alle getauft und hatten unsere Kommunion, aber wir wurden nie in die Kirche gedrängt. Es wurde uns auch freigestellt, ob wir uns firmen lassen wollen. Deswegen gehe ich auch kaum in die Kirche, wenn dann bete ich zuhause. Mein Vater ist aus der Kirche ausgetreten, was unsere Beziehung auf keinen Fall in irgendeiner Weise geschwächt hat. Genauso möchte ich es mit meinen Kindern machen. Ich werde sie taufen lassen und alles danach ist ihnen freigestellt. Sie können von mir aus auch Hinduisten, Muslime, Juden, Jehovas Zeugen oder Atheisten werden - ich werde sie immer lieben ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, denn ich werde mir niemals das Recht herausnehmen, einer Person zu sagen, an was sie zu glauben hat.

Ich hoffe mein Standpunkt ist halbwegs verständlich rübergekommen, wenn ich schreibe, verliere ich mich gerne und schreib dann ein komplettes WirrWarr.

Ich komme aus Brandenburg und in der DDR gab es früher schon keine Religionen usw.


okieh56  03.02.2020, 07:35

Gegeben hat es die unterschiedlichen Religionen auch in der DDR - auf dem Dorf mehr verbreitet als in der Stadt - aber sie hatten kaum Bedeutung. Sie wurden nicht gefördert, aber geduldet.

Weil mein Freund sich (seiner Oma zuliebe) konfirmieren lassen wollte und dazu das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis auswendig lernen musste, habe ich das mit ihm gepaukt - mit dem Ergebnis, dass ich beides als Atheist bis heute noch auswendig kann - im Gegensatz zu ihm.

In unserer Klasse war ein Pfarrerssohn, der uns allen leid tat, denn er war dadurch von fast allen Unternehmungen und gemeinsamen Treffen ausgeschlossen, denn war nie Pionier und durfte auch nicht in die FDJ. Ihm selbst gefiel das gar nicht.

Also ich spreche mal aus eigener Erfahrung. (Ich bin übrigens 15, Jahrgang 04). Ich hatte nie allzu großen Kontakt zu jeglichen Religionen. Ich war zwar in einem evgl. Kindergarten, aber über Gott und Jesus und all die anderen Geschichten habe ich wenig bis gar nichts gelernt. In der Grundschule hatte ich Religionsunterricht. Seit der 5. Klasse nun Ethik. Ich bin Atheist. Für mich ist das alles Unsinn. Religion, vorallem Gott ist meiner Ansicht nach bloß eine erfundene Erklärung für alle bisher wissenschaftlich unklärbaren Fragen. Wie entstand das Universum? Gott. Und die Erde? Na Gott natürlich. Ja und die Menschen? Auch Gott, ist doch klar. Völliger Stuß.

Um auf deine Frage zurück zu kommen: Nein, ich werde meinem Kind Kirchgänge ersparen (sie gefielen mir persönlich auch noch nie). Ich beziehe mich grundsätzlich immer auf die Wissenschaft und nicht auf die Religion. Ebenso möchte ich, dass mein Kind so aufwächst. Zumindest solange, bis es alt genug ist, ihm die Religionen vorzustellen und zu fragen, ob es daran glaubt.