Wird das Gehalt vom 13. Monat zum vertraglichen Jahresbrutto addiert oder von den anderen 12 Monatsgehältern abgezogen?


06.08.2024, 10:39

Welcher Vorteil hat eine stärkere Aufsplittung? Hätte man einen steuerlichen Vorteil?

7 Antworten

Dein Arbeitgeber rechnet dein Gehalt immer als Jahresgehalt.

Egal ob er dir verkauft, dass du 32.500€ als 30.000€ Jahresgehlt plus ein 13. Gehalt von 2.500€ bekommst oder ob du 32.500€ durch 13 Moante bekommst, am geplanten Gehalt ändert es nichts. Das wird immer All-in ausgewertet, sogar plus die Arbeitgeberzuschläge der Sozialabgaben, dann damit muss die Firma planen.

Es gibt Länder, wo Sonderzahlungen anders versteuert werden, in Deutschland ist das total egal da Jahresgehalt relevant. Ganz egal, ob das in 12, 12,5, 13, 14 oder noch mehr Teilen ausgezahlt wird.

Der einzige Vorteil ist, dass Mitarbeiter die nicht mit Geld umgehen können so zum Urlaub (Juni) und Weihnachten (November) etwas mehr bekommen und Geld für Urlaub bzw. Geschenke haben. Wer mit seinem Geld umgehen kann und selber Rücklagen bildet, dem bringt es nichts.

Im Gegenteil, wenn man kündigt ist es sogar von Nachteil, wenn Sonderzahlungen erst Ende des Jahres wie November/Dezember kommen, weil man diese dann ja ggf. nicht mehr erhält. Da ist es praktischer, lieber jeden Monat etwas mehr zu haben.

Ich selber habe mein Gehalt so verhandelt, dass ich es in 12 statt 13 Gehältern bekomme, weil sich am Jahresgehalt dadurch nichts ändert und mir das besser gefällt.

Wenn sich deine Gehaltsabsprache X auf das Jahr bezieht (ist bei „Jahresbrutto“ der Fall), ist das 13. Gehalt enthalten.

Du bekommst also zwölfmal X / 13 und zweimal X / 26 (ist der fehlende 13. Anteil)


Nilka 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 11:13

Welchen Sinn hat diese zusätzliche Aufspaltung? Mir fällt nur ein steuerlicher Vorteil ein, dass man bei geringerem Monatseinkommen (X/13 statt X/12) weniger Steuern zahlt. Oder nicht?

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Holzbiene2024  06.08.2024, 11:31
@Nilka
bei geringerem Monatseinkommen (X/13 statt X/12) weniger Steuern zahlt.

Egal, in wieviel Teile das Jahreseinkommen gesplittet wird, die Jahres-Steuer wird für die Gesamtsumme errechnet.

Tagelöhner können dem Finanzamt mit ihren Mini-Beträgen nicht entkommen.

Der Bruttobetrag eines Monats wird hochgerechnet auf das Jahr, die zu erwartende Jahressteuer errechnet und dann 1/12 als Teilbetrag an das Finanzamt abgeführt.

Manche Firmen berücksichtigen bei der Hochrechnung auch die bisherige Lohnzahlung seit Januar. Das sind Fachthemen der Lohnabrechnung, die von Programmen berücksichtigt werden (können).

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alterzapp  06.08.2024, 11:49
@Nilka

Nein, das bringt bei den Steuern gar nichts. Das kommt noch von der Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

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Holzbiene2024  06.08.2024, 11:51
@alterzapp
Das kommt noch von der Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Verallgemeinert formuliert: Von wechselnden Monatsbeträgen. Manche Berufe haben das, etwa durch Überstunden.

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Nilka 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 12:10
@alterzapp

Aber die waren on-top. Sprich, sie waren nicht Teil der Gehaltsverhandlung. Für mich sollte man v.a. über sein Grundgehalt verhandeln.

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Holzbiene2024  06.08.2024, 12:13
@Nilka

Ich habe bei Gehaltsverhandlungen über das Jahresgehalt gesprochen mit mtl. Zahlung 1/12. Ich brauche niemanden, der für mich Geld anspart, das kann ich selbst.

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alterzapp  06.08.2024, 13:50
@Nilka

Nein, deine Steuern werden übers ganze Jahr gerechnet. Wie gesagt, das kommt noch aus den Zeiten von Weihnachts- und Urlaubsgeld. Die Leute benötigen zu diesen Zeiten mehr Geld wegen Reisen und Geschenken. Deshalb haben das viele Firmen beibehalten und nur die Namen gestrichen.

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Welcher Vorteil hat eine stärkere Aufsplittung? Hätte man einen steuerlichen Vorteil?

Ja, man zahlt weniger Steuern. Ein 5000€ Bonus wird stärker versteuert als 2x 2500€. Sofern du eine Steuererklärung machst ist das egal aber wenn du keine machst ist kriegst du so mehr Geld.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass es sich bei dem 13. Gehalt um eine Bonuszahlung, ähnlich wie das Weihnachtsgeld, handelt.

Ist es auch. Vom Prinzip her ist das ja aber teil deines Gehaltes.

Ob du 35000€ in 12 Gehältern bekommst oder 13 oder 14 ist ja egal. Die summe bleibt ja diesselbe.

Der Ursprung des Weihnachtsgeldes war mal das es "on top" kam je nachdem wie es der Firma ging, also tatsächlich ein Geschenk mit dem man nicht gerechnet hat. Heutzutage ist die summe allerdings fest im Jahresgehalt mit eingeplant (was auch nicht zwigend etwas schlechtes ist).


Nilka 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 11:06

Zahlt man also weniger Steuern, weil man pro Monat nur 1/13 statt 1/12 verdient?

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Nilka 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 10:58

Das ist schon irgendwie schlecht oder? Man zahlt die Steuern nach dem Steuersatz des höheren Bruttos, erhält pro Monat aber nur ein 13tel des Gehalts.

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Kaen011  06.08.2024, 11:11
@Nilka

Steuermäßig (sofern du keine Steuererklärung machst) ist es am besten wenn du dein Gehalt in 12 teile bekommst.

Jede Bonuszahlung sorgt dafür das es höher versteuert wird.

Du Zahlst immer den Steuersatz der dem Jahresgehalt des Monats entspricht.

Das heißt verdienst du 5000€ im Monat, zahlst du jeden Monat 1223€ Steuern. ergibt 14680€ Steuern im Jahr.

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Verdienst du 4000€ im Monat, kriegst aber 12000€ Weihnachtsgeld (nur als extrembeispiel)

Zahlst du die ersten 11 Monate zusammen

9345€ steuern und im Dezember 6157€ Steuern, wären also 15502€ Steuern für das Jahr. Bei gleichem Jahresbrutto. Wenn du eine Steuererklärung machst, teilst du ihnen dein Jahresbrutto mit dann würdest du die 822€ zuviel bezahlte Steuern zurückkriegen

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Nilka 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 11:17
@Kaen011

Daher ergibt so ein Bonus keinen positiven Sinn für mich. Außer es ist wirklich on top zum Jahres-Grundgehalt.

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Kaen011  06.08.2024, 11:36
@Nilka

In einigen Firmen kann man sich auch aussuchen ob man einen Bonus haben möchte oder einfach mehr Brutto pro Monat.

Es gibt viele Leute die es schwer haben mit Geld umzugehen und selbst Geld für Urlaub oder Weihnachten zurückzulegen. Für die Menschen lohnt sich so ein Bonus damit sie eben trotzdem ein schönes Weihnachtsfest haben legt der AG sozusagen "zwangsmäßig" ein bisschen Geld zurück und zahlt es ihnen als Bonus aus.

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Die Zahlung des 13. Gehalts erfolgt zu gleichen Teilen im Juni bzw. November des Kalenderjahres. 

Bedeutet, das gibt es hälftig jeweils im Juni und November, also praktisch Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Das Jahreseinkommen wird in 13 monatlichen Teilbeträgen jeweils am Ende eines Kalendermonats fällig.

Was ich von diesem Satz halten soll, weiß ich allerdings nicht, da das Jahr nur 12 Monate hat.

Das bedeutet, das Jahresgehalt wird durch 13 geteilt.

Davon bekommst Du jeden Monat ein Dreizehntel und das 13. Monatsgehalt wird geteilt, so dass Du die Hälfte im Juni und die andere Hälfte im November mit dem jeweiligen Monatsgehalt ausbezahlt bekommst.