Wieso wurde Westfranzien ein Königreich und Ostfranzien nicht?

4 Antworten

Die unterschiedliche Entwicklung von Westfranken und Ostfranken nach der Teilung des karolingischen Reiches war das Ergebnis einer Wechselwirkung von geografischen, politischen und kulturellen Faktoren. Westfranken entwickelte sich schneller zu einem stabilen Königreich, während Ostfranken zunächst in kleinere Königreiche zerfiel und später die Grundlage für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation bildete.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Westfranzien wurde ein Königreich (Frankreich), weil dort die Herrscher eine stabile Königslinie aufbauen konnten und die Krone stark war. In Ostfranzien (später das Heilige Römische Reich) gab es dagegen viele mächtige Adlige, und der König hatte weniger Kontrolle. Dort wählten die Adligen den König, wodurch es keine feste Königsdynastie gab. So war Westfranzien zentralisierter und konnte leichter ein starkes Königreich werden, während Ostfranzien eher ein lockeres Bündnis von Fürstentümern blieb.

Da gibt es verschiedene Gründe:

-in Westfranzien gab es nur Franken, in Ostfranzien verschiedene germanische Großstämme, deswegen eher ein Wahlkönigtum

-In Westfranzien gab es eine langfristige Dynastie (die Kapetinger), in Ostfranzien bzw. später Heiliges Römisches Reich mehrere innerhalb demselben Zeitraumes (bis 1328)

-Die Ostfranken (Otto der Große hat sich selbst als ein solcher gesehen) haben relativ schnell den Kaisertitel erhalten, welcher vom Prestige hören war als der Königstitel,

Das Ostfrankenreich wurde ein Königreich, das Heilige Römische Reich. Deren Könige trugen den Titel "römischer König" und wurden zusätzlich in Rom zum Kaiser gesalbt.