Hat es je einen König in der Geschichte der Monarchien gegeben, von dem man damals wußte oder heute weiß dass er homosexuell war?
4 Antworten
Ja, es gibt historische Berichte über Könige und Monarchen, von denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie homosexuell waren. Ein prominentes Beispiel ist König Ludwig II. von Bayern, der im 19. Jahrhundert regierte. Es wird angenommen, dass er homosexuell war, basierend auf seinen engen Beziehungen zu bestimmten männlichen Begleitern.
Ein weiteres Beispiel ist König Eduard II. von England, der im 14. Jahrhundert regierte. Es gibt historische Berichte über seine Beziehungen zu männlichen Favoriten, insbesondere zu Piers Gaveston und später zu Hugh Despenser. Diese Beziehungen waren damals kontrovers und führten zu politischen Konflikten.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Dokumentation und das Verständnis von Homosexualität in der Vergangenheit begrenzt waren. In einigen Fällen können die Berichte über die Homosexualität von Königen und Monarchen auf Vorurteilen, Gerüchten oder politischen Motiven basieren. Es ist oft schwierig, eindeutige Informationen zu finden, da viele Aspekte der Sexualität und der privaten Beziehungen von Monarchen in der Geschichte verdeckt wurden.
Selbstverständlich gab es diese. Bei vielen antiken Kulturen spielte die geschlechtliche Veranlagung keine Rolle https://www.geschichtsforum.de/thema/lustknaben-und-maedchen-in-der-antike.12109/ https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4derastie https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_im_antiken_Griechenland Da gibt es zwar Bilder, wie die berühmten in den Gräbern der Etrusker, doch gehörte es wohl zur Normalität, sodass es wenige wirklich aussagefähige Texte dazu gibt. Sexualität war eben auch damals etwas privates.
Bei den Augusti des Römischen Reiches gehört die Liebe des Augustus Hadrianus zu Antinoos zu den bekanntesten https://www.sueddeutsche.de/leben/hadrian-antinoos-tod-liebhaber-rom-homosexualitaet-1.5934082 https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/geliebter-und-gott/ Hadrianus ist meines Wissens im Römischen Reich der Einzige, der nach dem Tod seines männlichen Partners, diesen zum Gott erhob.
Im europäischen Mittelalter durfte Homosexualität nicht sichtbar ausgelebt werden. Es galt als Totsünde. Der einzige mir bekannte Fall eines Herrschers, der wohl bi war, ist König Edward II. von England, siehe dazu Artemisfairy. Seine extrem ehrgeizige und gleichzeitig vermutlich fanatisch religiöse Frau Isabella nutze diesen Umstand aus, um selbst zu regieren und ließ ihn beseitigen. Sie scheint zuvor schon ihre Schwestern ins Unglück gestürzt zu haben, als diese vorehelichen Kontakt hatten. Sehr spannend und fantasievoll beschrieben in den Doppelroman "Die unseligen Könige" und "Die Wölfin von Frankreich". Den Liebhaber ihres Mannes ließ Isabella festnehmen und vierteilen. Laut Roman brachte sie Edward II. um, indem sie ihn eigenhändig ein glühendes Eisen in den Anus schob und ihn pfählte. Das scheint jedoch die Fantasie des Autors Maurice Druon entsprungen zu sein, denn die Art, wie er wirklich starb wird in früheren Quellen meines Wissens nicht direkt genannt.
Tatsächlich war die Homosexualität Ludwigs II. von Bayern schon zu dessen Lebzeiten kein Geheimnis. Deshalb sind die jüngst aufgetauchten Briefe Ludwigs an den Marstallfourier Karl Hesselschwerdt auch nicht „die ersten konkreten Hinweise“ auf die gleichgeschlechtliche Veranlagung des Königs, wie da und dort behauptet wird.
Briefverkehr zu dieser Zeit wurde relativ gut archiviert.
100% kann man das zwar über keinen Monarchen sagen, aber anhand der Briefe wird man fündig.
Echt jetzt