Wieso wundern sich soviele, dass so wenige den Pflegeberuf machen wollen?
Ich habe eine Ausbildung im Pflegebereich gemacht und mein Beruf danach sofort gewechselt.
Das meiste was man macht: Man wäscht die Patienten, wischt denen den Hintern ab, Inkontinenz Material wechseln, Klogang und hat also viel mit Kot zu tun.
Klar das medizinische wie Medikamente verteilen, vorbereiten usw. macht man auch, aber eher weniger als das ekelige.
Dann kommt noch das Gehalt und die Arbeitszeiten, darüber muss man ich glaube nicht reden.
Dann noch die älteren Arbeitskollegen, bei denen man die unzufriedenheit ansieht und sixh das anhören muss.
Dann arbeitet man doch lieber im IT Bereich, was auch anspruchsvoll ist, aber man wenigstens ein Leben hat und sich nicht mit Kot usw. befassen muss.
Also wieso wundern sich soviele, dass der Beruf eher unatraktiv ist?
26 Stimmen
15 Antworten
Erstmal vorweg: wenn du mit Kot solche Probleme hast ok, dafür gibt es ja verschiedene Jobs wo jeder was passendes suchen kann.
Mich hat das beispielsweise wenig gestört.
Ja, es war keine Aufgabe die ich mochte im FSJ, aber mir war klar das gehört dazu und die leute brauchen eben diese Hilfe, also leoste ich sie.
Ich war im FSJ in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, in meiner Gruppe brauchten zwei Personen im Alltag Hilfe beim Toilettengang. Einer komplett gewickelt mit Wechsel im Liegen mit Lifter, der andere nur morgens Windel ab wenn er kam, tagsüber Begleitung zur Toilette da er sich nicht alleine ent- und wieder bekleiden konte, dazu Hilfe brauchte auf die Toilette zu kommen und nachmittags für Heimweg wieder Windel an, damit nichts unterwegs daneben geht. Trotzdem habe ich oft deutlich mehr Toilettengänge betreut und bei mehr Leuten beim Wickeln geholfen, weil immer Personalmangel war und da eben FSJler überall einspringen.
Der Personalmangel war es, der mir gezeigt hat nicht in die Richtung gehen zu wollen, zu wissen man könnte mehr leisten aber die Zeit und Ruhe ist nicht da. Dazu ständig Dinge im rechtlich kritischen Bereich zu machen, wie wickeln nur mit FSJlern, weil einfach keiner Zeit hatte und die hauptamtlichen das manchen von uns auch ohne Aufsicht zugetraut haben. Sowas belastet aber auch, gerade die Hauptamtlichen die falls mal was passiert Rede und Antwort stehen müssen.
Zudem wäre ich charakterlich auch niemand, der ewig immer wieder und wieder einfache Dinge zeigt und denen beibringt. Ein Jahr war ok, aber Jahrzehnte könnte ich das nicht.
Aber wie gesagt, Intimhygiene gehört eben zur Pflege wesentlich dazu. Ich fand es eher gewöhnungsbedürftig fremde Männer intim zu pflegen als damals junge Frau. Auch das überwindet man aber recht schnell.
Bei Babys macht man es ja auch, gehört auch zu dem eben dazu, aber da ist es weniger merkwürdig.
Für mich war Personalmangel also deutlich schlimmer als die körperliche Pflege.
aber bei Babys handelt es sich meist um die eigenen kinder
Nicht zwingend, ich habe meinen Neffen auch schon gewickelt oder das Kind einer Freundin. Auch in der Krippe, da es in der Frage ja um Jobs geht, wickeln die Erzieher fremde Kinder.
und der Kot riecht viel weniger intensiv
Solange sie nur Muttermilch trinken ja, ab da wo Beikost dazu kommt und insbesondere Fleisch oder Fisch nicht mehr. Das macht gefühlt zu einem Erwachsenen mit Schonkost keinen großen Unterschied.
Guten Tag,
ich kann deine Argumente zum Teil verstehen, ich habe selbst (nur) 11 Monate im Rahmen eines FSJ auf Station gearbeitet, und habe mich dann auch bewusst gegen die Pflege entschieden, die Gründe, die Du genannt hast, haben da natürlich auch eine Rolle gespielt.
Allerdings vermisse ich auch die Zeit, denn ich hatte sehr nette Kollegen, die Patienten waren auch sehr dankbar und man hatte immer wieder nette Gespräche.
Dann kommt dazu, dass jeder Beruf irgendwelche Schadenseiten hat, für manche ist IT der Horror oder sie haben kein Nerv stundenlang, nach einem falsch gesteckten Kabel, ein falsch gesetzten Haken zu suchen.
Die Bezahlung kann sicherlich besser sein, aber man muss auch sagen das man von diesem Geld gut leben kann.
Mfg elias
Ohne die Pflegemenschen wären wir fett am Arsch. Je mehr es tun desto besser ist es für jeden.
Jetzt sind es aber zu wenig leute also auch mehr probleme wie personalmangel was zu langen arbeutszeiten führt.
Uch weiß nicht ob Pflege das Richtige für mich ust aber vorstellen kNn ich es mir.
Haben wir nicht genug geklatscht?
Warme Worte kannst du noch welche bekommen, aber Geld und Anerkennung sind schon aus.
Das mit Pflege eben auch die körperlicht Pflege gemeint ist, sollte allen beteiligten klar sein. Wenn sie es selber könnten, wärst du arbeitslos.
Du musst den Job nicht machen wenn du nicht willst, die Berufswahl steht jedem frei.
Edit: Nach nochmaligem durchlesen klingt das zwar alles etwas hart (selbst schuld) aber so ist es nicht gemeint. Ich möchte nicht in der Pflege arbeiten, da würde ich wohl Probleme mit Arbeitgeber und Patienten bekommen.
Aber ich will auch keine warmen Worte hier lassen, das ihr wichtig seid und so weiter.
Davon habt ihr sicher schon zuviel und gemerkt das es eben auch nichts weiter ändert.
Tätigkeiten die mir keinen Spaß bereiten, schlechte Arbeitszeiten, schlechtes Gehalt.
Und genau deshalb:
RESPEKT an die, die das machen. Das sind wichtige Jobs.
Wenn alle Jobs wegfallen würden, würde man das Fehlen meiner Tätigkeite mitunter als letztes bemerken.
Hintern abschwischen kann jeder. Kenne niemanden, der das geil findet. Außer man ist cringe
Sorry aber was denkst du warum es Pflegeberufe gibt? Wenn die Menschen noch alles selbst machen könnten, wären sie nicht in Pflege du Genie.
Ich gebe dir recht, aber bei Babys handelt es sich meist um die eigenen kinder und der Kot riecht viel weniger intensiv.