Wieso war in der DDR FKK so weit verbreitet?
11 Antworten
Ob es stimmt weiß ich nicht, aber auch Badeanzüge waren in der DDR Mangel-Ware. Da kam die Fkk-Bewegung gerade recht. Selbst Honecker war überzeugter Nackt-Schwimmer. Allerdings hat er nur allein im Meer gebadet, sein Leibwächter musste auf seine Badehose aufpassen.
Meines Wissens war in der DDR auch das sogenannte schwache Geschlecht in der Politik sehr engagiert. Und wenn eine nackte Eva eine Rede schwingt, dann schwingt zumindest untenrum nix mit. Und was obenrum mitschwingt ist ja eher reizend, also unterstützend. ;)
Liebe Grüsse, Wilhelm.
das hat sich einfach wie eine Lawine entwickelt wie ich selbst beobachten konnte! Am Anfang in den 50er Jahren gab es nur 3 Zeltplätze an der Ostsee wo FKK erlaubt war. Das wurden durch den grossen Andrang immer mehr. Dann dehnte es sich auch auf das Binneland aus und so entstand bald eine Generation für die FKK normal war und vererbte es an die Kinder. Wie schon woanders geschrieben spielt auch eine Rolle das es die bürgerliche Doppelmoral nicht gab und Moderegeln spielten keine Rolle. Ich bin fest überzeugt wenn es die DDR noch 5 Jahre gegeben hätte hätte es bald ausgewiesene Textilstrände gegeben für die paar Menschen die noch zu prüde waren nackt zu sein!
Weil es auch ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung bedeutete. Dazu kam, dass es in der DDR nicht diesen Beauty/Mode/Schönheits/Diätenwahn gab, jeder war, wie er war. Somit ein wesentlich entspannterer Umgang mit dem eigenen Körper.
- Deutlich weniger Christen mit ihrer kruden Leibfeindlichkeit und "Sünde". Ostdeutschland hat die Gebiete mit der weltweit höchsten Dichte an Atheisten (stellenweise nur noch 8% Religiöse).
- Wenn Christen, dann liberalere evangelische Lutheraner, weniger konservative Katholiken. Generell war und ist Norden eher protestantisch und liberal, der Süden eher katholisch und konservativ.
- Ausdruck von Freiheit, in einem Staat, der sonst alles versucht hat zu reglementieren (übrigens auch die Nacktheit - nur eben ohne Erfolg).
- "Alle Bürger sind gleich" als Staatsmotto.
FKK gab es schon in den 20er Jahren. In der DDR wurden die Strände in FKK und nicht FKK geteilt. Es gab Campingplätze, wo nur FKK war. Wenn man schon vom Regime alles vorgeschrieben bekam, so konnte man hier Freiheit ausleben. Natürlich glaubten auch viele, daß dies eine Art Kultur sei. Das ist natürlich dummes Zeug gewesen. Die Sonne konnte nun endlich auf den ganzen Körper scheinen.
Der Mangel spielte für die FKK Bewegung keine bedeutende Rolle.
Eher war es ein Stück alternative Realität und gefühlte Freiheit. Es war eine der wenigen Nischen in denen der Staat nicht Fuß fassen konnte. Denn feurige Kampfreden gegen den allgegenwärtigen Imperialismus waren mit lustig hängendem Schniedel einfach nur skurril und unterblieben daher selbst von Seiten glühender Genossen.
Außerdem waren viele FKK Anhänger auch Camper und das Klima auf den Zeltplätzen war doch sehr kameradschaftlich. So das Urlaub doch oft Urlaub aus dem Alltag hieß.