Wieso sind englischsprachige Bücher in Deutschland so viel günstiger?
Ich dachte immer ein Preis setzt sich durch die Nachfrage zusammen. Doch nehme ich an das englischsprachige Bücher weniger gekauft werden am deutschsprachige in Deutschland. Warum ist das so? Ich habe mal ein konkretes Beispiel. American Psycho bei Thalia auf Englisch 9€ und auf Deutsch 14€. Ich bestelle dann gerne die englischen Bücher weil es auf diese oft nochmal extra Rabatt gibt. Was meinst du?
4 Antworten
Es gibt innerhalb von Deutschland eine Buchpreisbindung. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Buchpreisbindung
In Deutschland gibt es die Buchpreisbindung, das macht Bestseller tendenziell sicherlich teurer. Der englischsprachige Markt ist außerdem viel größer.
Bei ins Deutsche übersetzte englische Bücher kommt auch noch der Aufwand für die Übersetzung und erneute Auflage hinzu. Außerdem ist bei Büchern eben auch die Ausstattung zu berücksichtigen, gebunden oder Taschenbuchausgabe, Papierqualität etc.
Eine gewisse Preisspanne gibt es immer - vom Umfang und Qualität "ähnliche" Romane können sich durchaus um 5 Euro unterscheiden.
Die Auflagenhöhe ist meist wesentlich höher als die der deutschen Ausgabe, was die Grundkosten reduziert - und dann wäre da noch der Wechselkurs, da Pfund hat ja eine noch stärkere Talfahrt gemacht als der Euro.
Nur weil sie in riesigen Stückzahlen gedruckt werden. Sie unterliegen genau so der Buchpreisbindung, aber wegen der hohen Stückzahlen gelangen sie schon mal mit niedrigeren Preisen auf den Markt.
Ziemlich. Sie gilt auch für Importbücher. Preisbindung bedeutet letztlich auch nur, dass der Preis im Buchhandel überall derselbe ist, nicht dass er nicht "sehr tief" sein darf.
Da liegst Du falsch. Der englische Sprachraum wird von den USA dominiert und dort gibt es keine Buchpreisbindung; damit gibt es sie ebensowenig in (z.B.) Großbritannien, Australien oder Kanada - sonst wären die dort ansässigen Verlage nicht konkurrenzfähig gegenüber den us-amerikanischen Verlagen. Ergo kann jeder Importeur seine Preise für diese Bücher selbst frei festlegen.
Bei ebooks kommt noch ein zweiter Aspekt dazu - dass nämlich (insbesondere im Belletristik-Bereich) die Verlage dem elektronischen Publizieren weitaus positiver gegenüber stehen als es die Verlage hierzulande tun. Das heißt, sie geben die Vorteile (keine Lagerkosten, kein Vertrieb, keine Entsorgung nicht abverkaufter Restbestände etc) weitaus vollständiger an die Kunden weiter, als es deutsche Verlage tun. Darum sind ebook-Ausgaben dort oft um die Hälfte (teilweise sogar um bis zu zwei Drittel!) günstiger als die gedruckten Titel.
...englischsprachige Bücher in Deutschland...
Also bezieht sich die Buchpreisbindung in meiner Antwort auch nur auf Deutschland, bzw. den deutschsprachigen Raum und auf gedruckte Bücher, nicht auf eBooks, die unter "Publikationen", nicht unter "Bücher" subsumiert werden. Dass Buchhändler in angelsächsischen Ländern anderen Marktgegebenheiten ausgesetzt sind, liegt in der Natur der Dinge, bzw. des jeweiligen Marktes.
In Deinem ersten Kommentar hast Du aber von Importbüchern gesprochen, Und für diese gilt auch in Deutschland keine Buchpreisbindung, wenn es im Ursprungsmarkt keine gibt. Glaub mir, als Bibliothekar an einer Uni-Bibliothek, der mit Erwerbung solcher Bücher befasst ist, weiß ich, wovon ich rede.
Sicher, dass Importbücher von außerhalb der EU auch der Buchpreisbindung unterliegen?