Wieso sind die Deutschen die einzig Ehrlichen.?
Jeder versucht sein Land gut und Schön zu reden.... die Deutschen nicht...
Die Deutschen meinen: passt auf! Wir haben in der Vergangenheit große Scheissr gebaut! Bzw., unsere Vorfahren! Ja wir haben Juden, Behinderte und Roma verfolgt und getötet und dies und das mit dennen getan! Ja wir haben unschuldige Menschen getötet! Ja dies ist ein Teil der Deutschen Geschichte! Etc... und das wollen wir nie wieder wiederholen!
Türken z.b oder andere Länder verneinen immer etwas böses getan zu habeb wie z.B die Türken die den Genozid an Armeniern verneinen.... können die nicht einfach ehrlich sein?
4 Antworten
Grüß Dich MagnoliaKirsche
Du hast völlig Recht! Das macht das noch nachwirkende Trauma der Zweiten Weltkrieges durch die begangenen Verbrechen des Nazi-Regimes. Daher sind die Deutschen äußerst selbstkritisch und möchten nicht mehr, dass ähnliche Zustände wiederkommen (Motto: Nie wieder) Vielleicht liegt es auch daran, das viele in der Welt die Deutschen als das Volk der Dichter und Denker immer noch ansehen.
Das sollten wir auch nicht vergessen, das dies auch eine Verpflichtung ist aus guten aber auch aus traditionellen Gründen. Wir haben ein Fülle von Dichtern, Denkern, Philosophen und Literaten die das begründen und eine enorme Rolle spielten und immer noch spielen in der Geistesgeschichte Deutschlands aber auch in der Welt. Man bezieht sich immer wieder auf sie. Vielleicht liegt diese Lebensart auch in der Volksseele, im Sosein begründet. Und dennoch haben wir uns so furchtbar schuldig gemacht. Das wir aufgrund unserer Charaktereigenschaft daraus die richtigen Konsequenzen gezogen haben, wenn auch durch die Befreiung durch die Allierten, mag auch darin liegen und die müssen wir weiter fortführen. Heute düften wir es wohl sein, die den USA zeigen könnte, wie Demokratie funktioniert. Gerade jetzt wo Rechtsextreme und linke Geschichtsvergessene uns selbst in Versuchung führen.
Gerade die Aufarbeitung der Schuld und die Vorsicht vor totalitären Strukturen und manchmal auch sonst oft geschilderte übervorsichtige Zurückhaltung, wurde als German Angst im Ausland gewertet. Das liegt auch daran, dass wir eine Verfassung haben, die das 'Nie wieder' so gut wie unmöglich macht. Um diese Verfassung beneiden uns viele Länder. Da haben wir dem Parlamentarischen Rat unendlich viel zu verdanken.
Dazu kommt die Weltoffenheit, die auch eine Folge dieser Vorgänge und Prozesse ist und gerade mit und nach den 68er Jahren ausgebaut wurde (Willy Brandt: Wir wollen mehr Demokratie wagen). Aber Deutschland ist natürlich nicht fehlerfrei. Trotzdem: je nachdem wie man und wen man fragt, ergibt sich ein Ranking in 2023 von Deutschland als an erster bis siebter Stelle der beliebtesten Länder der Welt. Das kommt auch auf die Art und Weise des Fragens an.
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Kann ich (grob) so unterschreiben. Nur ist unsere Perspektive etwas anders.
Abgesehen von dem Nutzer „vonGizycki“ hat sich hier niemand Mühe gemacht, diese Frage inhaltlich zu beantworten. Statt Gedanken kommen den meisten Leuten offenbar nur Gefühle. Aber das ist hier leider normal bei den weltanschaulichen oder politischen Fragen. Ich bemühe mich um eine ausführliche inhaltliche Beantwortung dieser Frage.
Die deutsche Mentalitätseigenart der nationalen Selbstverachtung hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen:
1. Genetisch bedingte Mentalitätstendenzen: Nordeuropäer tendieren zu Individualismus, und Fair Play, verachten dabei Nepotismus und Kollektivismus. Die germanischen Stämme und Völker waren schon im Altertum ein Hort der Freiheit im Vergleich zu den durch Sklaverei, religiösen Wahn und Sektentum geprägten Kulturen der Mittelmeerwelt und des vorderen Orients. Mit Kollektivismus-Denken in Zusammenhang stehende Gene wie OPRM1, die 38% aller Ostasiaten, 30% aller Indios und auch noch ca. 17 – 27% aller Südländer haben, kommen in Nordeuropa nur zu 5% vor. Der deutsche Denker Hegel hat das in dem Satz zusammen gefaßt, nach welchem der germanische Geist der Freiheit ist. Das haben die Deutschen mit anderen germanischen Völkern wie z. B. den skandinavischen, gemeinsam.
2. Im Unterschied zu den anderen Germanen wurden die Deutschen aber im Laufe ihrer Geschichte mehrfach von Fremden unterwandert und unterworfen. Germanen haben auch andere Germanen niedergezwungen im Auftrag fremder Ideologien. So unterwarfen z. B. die Franken im frühen Mittelalter im Auftrag der südlichen Kirche germanische Völker wie die Sachsen und zwangen sie brutal zur Konvertierung zur Kirchenlehre. Mönche haben im Auftrag der römischen Kirche die Geschichte gefälscht und den noch naturverbundeneren Deutschen einreden wollen, alles Licht der Erde würde aus dem Süden kommen (die Ideologie des "ex oriente lux"), was sein heutiges Korrelat hat etwa in den Anmaßungen gewisser Südländer, sie hätten Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut. Die Deutschen sind für den Großteil ihrer Geschichte auf diesen Schwindel hereingefallen und erst im 19. Jh. haben Linguisten, Historiker und Anthropologen erkennen können, das in Wahrheit die südlichen Kulturen des Altertums selbst erst von indogermanischen Einwanderern aus dem Norden (also von Menschen desselben Schlages wie die Germanen / Deutschen) geschaffen bzw. geführt wurden. Doch diese Erkenntnis wird heute wiederum unterdrückt oder heruntergespielt (von Südländern teilweise gar geleugnet).
Später haben militaristische Staaten wie Frankreich (aus dem Westfrankenreich hervorgegangen) immer wieder kleinere deutsche Fürstentümer angegriffen und die Deutschen dort gedemütigt. In jüngerer Vergangenheit kommt seit dem späten 19. Jh. die britische Hetze gegen Deutschland hinzu und heute sind es vor allem US-Medien sowie Hollywood, welche Propaganda gegen Deutschland machen und bei den Deutschen selbst die Verachtung für das Eigene am Leben halten. Auch diverse Youtube-Influencer aus der englischsprachigen Welt beteiligen sich an diesem Mobbing der Deutschen bzw. des deutschen Ethnotypus. Auf Beispiele dafür sind wir wohl alle schon gestoßen. In den sterilen westlichen "politisch korrekten" Bildungskreisen gehört eine gewisse Verachtung für die angeblichen "barbarischen" Deutschen heute genauso zum "guten Ton" wie die politische korrekte Heuchelei etwa gegenüber Schwarzen, die man ostentativ, d. h. öffentlich, hochschätzt, obwohl man sie im Inneren oft gar nicht für voll nimmt.
3. Das deutsche Nationalgefühl an sich ist auch stets relativ schwach gewesen. Das hängt aber wiederum nicht damit zusammen, daß die Deutschen für ihr Volk erst 1871 zur staatlichen Form fanden (der italienische Nationalstaat ist gerade mal ein Jahrzehnt älter, doch im Unterschied zu den Deutschen haben die Italiener den typisch mediterranen Chauvinismus in ausgeprägter Form), sondern eben mit den Punkten a) und b). Nichtsdestotrotz mag das Fehlen eines eigenen Nationalstaates für Jahrhunderte die Schwierigkeit der Deutschen, eine eigene stolze Identität zu entwickeln, noch weiter verstärkt haben.
4. Die Deutschen sind eines der am meisten gebildeten und belesenen Völker. Ein Volk von Bücherwürmern und Theoretikern, die sich in der besten Zeit der Deutschen im 18. und 19. Jh. hin steigern konnten zu den bekannten Dichtern und Denkern. Durch das Studium der Literatur anderer Völker kennen sie diese aber vor allem durch das Wort der jeweiligen fremden Dichter und Schriftsteller. Das ist natürlich ein gewöhnlich idealisiertes Bild. Das eigene Volk aber erlebt auch der deutsche Bildungsbürger aus direkter Nähe bis in dessen niedersten Pöbel hinein. Dadurch entsteht gerade bei Büchervölkern wie den Deutschen eine Wahrnehmungsverzerrung zugunsten fremder Völker auf Kosten des eigenen. Dieser Zusammenhang ist hier noch einmal näher dargelegt:
https://www.youtube.com/watch?v=2sbgxItPGGk
Das wären die wesentlichen Gründe, die ich hier sehe. Ich empfehle in diesem Zusammenhang den lehrreichen Vortrag von Peter Börner über die Deutschen und ihr(en Mangel an) Nationalgefühl:
Finde ich aber gut dass mal ein Volk zeigt dass man auch einfach mal zu seinen Sünden und Verbrechen stehen kann.
Dir Wahrheit ist halt immer gut nur so kann man Fortschritte erzielen! Indem man sich Fehler eingesteht.
Weil die anderen Länder einen das eh immer nach werfen.
War mal in einem englischen Chat, dann wurde halt gefragt aus welchem Land wer kommt, meinte Deutschland und es wurden sofort Witze gemacht. Über halt WW2.
Abgesehen davon sind diese Taten zu schlimm, um sie gut zu reden.
Dein Beitrag ist seriös, konzentriert sich aber zu stark auf die NS-Zeit als vermeintliche Ursache des deutschen nationalen Neurotizismus, wenn wir dies hier einmal so nennen wollen. Tatsächlich liegen die Ursachen aber noch tiefer und sind wesentlich früher nachweisbar. So hat etwa Agricola (bürgerlicher Pawer, also Bauer, aber der Namen war ihm wohl „zu deutsch“) bereits 1530 erkannt:
Allein wir Deutschen haben auf andrer Leute und fremder Nation Wesen, Sitten und Geberde gegaffet, gleich als hätten unsere Alten und Vorfahren nie nichts gehandelt, geredet, gesetzt und ge-ordnet, das ihnen ehrlich und rühmlich nachzusagen wäre.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang den lehrreichen Vortrag von Peter Börner über die Deutschen und ihr(en scheinbar habituellen Mangel an) Nationalgefühl:
https://www.youtube.com/watch?v=eT3KzPfv0zY