Wieso sagt man, dass jeder ne Arbeit findet, der arbeiten will?
Ich war ja sehr lange der Meinung, dass das so ist, wie es oben steht. Aber auf 400€ Basis lohnt sich für mich nicht und in meinem Beruf findet sich hier in der Umgebung schon mal gar nichts.
Warum finde ich keine Arbeit? Ich bin ausgebildet, hochmotiviert und vor allem bin ich bereit jegliche Arbeits / egal wann auszuüben. Selbst die Arbeitsagentur ist am Ende der Vorschläge angelangt. Mein Erscheinungsbild ist zwar nicht perfekt, aber gepflegt, freundlich und zuvorkommend.
Umziehen ist nicht möglich, da mein Partner hier einen sehr guten Job hat.
Klasse, dass man in Deutschland immer alles versprochen bekommt, aber eine Berufsanfängerin schon nach der Ausbildung kaum ne Chance hat! (Abschluss ist übrigens gut!)
11 Antworten
So, jetzt beantworte ich deine Frage nochmal richtig, nachdem ich hier lauter Antworten kommentiert habe.
Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Aspekte, die beeinflussen, ob man Arbeit findet und vor allem, wie hoch sie entlohnt wird.
1. Angebot und Nachfrage Bereits vor der Ausbildungswahl sollte man sich informieren, ob denn überhaupt Arbeiter in dem bestimmten Feld gesucht werden, oder ob man es z.B. als dreihunderttausendster Friseur nicht eventuell schwer haben könnte, einen Job zu finden. Wie ich in einem Kommentar bereits geschrieben habe, regeln Angebot und Nachfrage auch den "Preis" deiner Arbeit. Wenn sich 20 Menschen um einen Arbeitsplatz streiten, wird der Arbeitgeber natürlich den Lohn so weit wie möglich nach unten hin ausreizen - schließlich bekommt dann derjenige den Job, der bereit ist, für das wenigste Geld zu arbeiten. Wenn du das nicht bist, müsstest du ihn schon mit anderen Dingen überzeugen, damit kämen wir zu Punkt 2:
2. Können Wenn du besonders gut bist (das heißt nicht einfach "gut", sondern vor allem: besser als die anderen 19 Kandidaten) hast du einen Vorteil auf deiner Seite, der dir sowohl den Job als auch ein höheres Gehalt sichern kann, da der Arbeitgeber damit rechnen kann, mit deinem zusätzlichen Können höhere Profite herauszuschlagen (welchen Grund hätte er sonst, dich zu einem höheren Preis einzustellen als einen anderen Arbeiter, der weniger verlangen würde?). Bleibt noch die Frage, wie du beweisen kannst, dass du besonders gut bist - entweder du hast deine Ausbildung besonders gut abgeschlossen, oder hast sehr viele Weiterbildungen gemacht, dich fachübergreifend engagiert oder überzeugst ihn von deinem Können in einem Praktikum. Letzteres müssen übrigens fast alle Berufsanfänger machen, die von der Universität kommen, also warum solltest du es als Ausgebildeter nicht auch als Berufseinstieg probieren?
3. Erscheinungsbild Dazu gehört nicht nur das Aussehen, sondern auch das Erscheinungsbild deiner Bewerbungen. Bist du sicher, dass diese gut genug sind? Bekommst du Einladungen zu Bewerbungsgesprächen oder werden sie generell ignoriert? Wenn letzteres zutrifft, dann könnten deine Probleme "leicht" mit einem Bewerbungscoaching behoben werden (da müsste sich ja in der Bekanntschaft schon irgendjemand finden lassen, der weiß, wie man professionell Bewerbungen schreibt). Wichtig ist, kurz gefasst, ein gepflegtes Äußeres deiner Bewerbung (schöner Ordner, keine zerknitterten Blätter), ein knackiger Brief, in dem du Interesse weckst, deinen Lebenslauf anzusehen und deine Stärken hervorhebst und ein lückenloser Lebenslauf mit einem gepflegten Foto. Piercings sind übrigens nicht wirklich vorteilhaft und in den meisten Branchen ein ziemliches KO-Kriterium, vor allem, wenn es um Berufe mit Kundenkontakt geht. Vielleicht kannst du dich ja doch durchringen, sie zu Vorstellungsgesprächen herauszunehmen, dann wirst du eventuell eine positivere Resonanz bekommen, und wenn du die Wahl zwischen Arbeit und Piercings hättest, würde die Arbeit ja sicher vorangehen.
Dass du keine Arbeit findest liegt nun wahrscheinlich an einer Mischung aus diesen drei Punkten. Piercings, gute, aber keine herausragenden Leistungen während der Ausbildung, höhere Lohnerwartungen als andere und zusätzlich noch Immobilität. An mindestens einem dieser Punkte musst du auf jeden Fall etwas ändern, sonst wird das wohl nichts, besser noch an zweien. Und natürlich steigt mit der Berufserfahrung auch das Gehalt, das du verlangen kannst, solltest du wirklich mit einem 400€-Job anfangen müssen.
Ach ja, und ich würde mich an deiner Stelle nicht allein auf Angebote der Arbeitsagentur verlassen - die schlagen meistens nur halbwegs passende Stellen vor, und gut bezahlt sind die meines Wissens auch nie. Lieber selbst suchen.
Soviel zur Theorie. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück, und nicht aufgeben. Du findest früher oder später sicher etwas.
Deutschland kann übrigens nichts dafür. Auch in anderen Ländern gibt es Arbeitslosigkeit und geringe Entlohnung, und da gibt es oft nichtmal ein soziales Netz, das dich auffängt.
Hmmm, ich überlege in Deiner Beschreibung nur, WARUM Du lange Zeit selbst der Überzeugung warst und nun Deine eigenen Argumente nicht mehr verstehst.
Ich bin ausgebildet, hochmotiviert und vor allem bin ich bereit jegliche Arbeits / egal wann auszuüben
Dazu gehört aber eben auch ein 400-€-Job. Und Bewerbungen, Bewerbungen, Bewerbungen... Oder Du schaust Dich weiter weg um. Mein Mann und ich leben gezwungener Maßen auch der Arbeit wegen schon seit Jahren sehr weit auseinander.
Na, solche Aussagen sind schon richtig. Denn: **Arbeit**** bekommt man immer, ob man aber dafür eine **Bezahlung**** erhält, und schon gar eine, die zum Leben ausreicht, ist eine ganz andere Frage.
Im Ernst: Solche Aussagen sind unverschämter Unsinn und ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich erfolglos um Arbeit bemühen bzw. sich für eine Entlohnung, die weit davon entfernt ist, um davon leben zu können, abrackern müssen. Solche Aussagen sind einfach nur dummdreist und ignorant.
Ergänzung noch: Solche Sprüche haben ihren Ursprung in den 1960er Jahren, als in Deutschland noch Vollbeschäftigung war und man sogar massenhaft Gastarbeiter aus dem Ausland anwerben musste, weil in Deutschland nicht genügend Arbeitskräfte vorhanden waren. - Diese Situation ist zwar schon seit Jahrzehnten nicht mehr so, und heute schon gar nicht mehr, aber diese Sprüche werden immer noch, in aller unverschämten Ignoranz, weitergeklopft, und das v. a. von Angehörigen der Wohlstandsgeneration (55+).
Aber auf 400€ Basis lohnt sich für mich nicht und in meinem Beruf findet sich hier in der Umgebung schon mal gar nichts.
Deshalb findest du Keinen Job ;) und wenn man will bekommt man auch arbeit, ich weiß ja nicht wo du wohnst, in nem Dorf ist es sicherlich aussichtlos das ist richtig aber die nächste stadt ist sicher nicht weit weg.
zieh es ruhig runter ich weiß das ich recht habe, ich habe in kürzester Zeit Jobs gefunden, im moment habe ich 3 jobs gleichzeitig. also erzähl mir nicht das man nix bekommt und unterbezahlt sind nicht alle
400€ lohnt sich vielleicht nicht, ist aber besser, als vom staat zu leben und durchaus ein anfang. auch im lebenslauf klingt es wesentlich besser.
du bist bereit, jegliche arbeit anzunehmen? auch putzen? was ist an deinem erscheiunungsbild nicht perfekt? das aussehen allein kann kein kriterium sein.
Wenn ich auf 400€ Basis arbeite, muss ich mich selbst versichern = weniger Geld als bisher. Ich könnte mit dem Geld kaum überleben und würde von des Staates Hände in die meines Partners wandern. Auch nicht so das Beste.
Aussehen: hab viele Piercings, was den meisten nicht passt, allerdings hab ich diese schon so lang und bisher immer Arbeit gehabt, dass ich irgendwo so an den Dingern hänge, dass ich sie eigentich nicht rausmachen möchte.
Ja, toller **Anfang********, 400 Euro, Taigafee. Und wie soll' s dann weitergehen? Immer schön die Mohrrübe vor der Nase, oder was? Und in ein halbes Jahr später bekommt man dann mehr, 2000 Euro, oder wie soll man deine Aussage verstehen?
Sag' mal: Sieh' dir doch mal dein Posting an: Voller Rechtschreib- und Tippfehler. Dich kann man höchstwahrscheinlich nur für ganz einfache Tätigkeiten einsetzen, nicht aber jemanden wie Chriaz. - Wobei man aber auch für einfache Tätigkeiten soviel Geld bekommen muss, dass man davon leben kann.
ok, bradley, dann bleib zu hause, wenn du das angemessen findest. wer für 400€ arbeitet, hat genügend zeit, sich nach einer anderen arbeit umzuschauen.
alles andere sind faule ausreden. und raus kommt ein frustrierter mensch, wie man bei dir unschwer erkennen kann.
Jaja, wenn man will, bekommt man Arbeit. Ich biete Dir hiermit an, bei mir täglich drei Stunden zum Putzen zu kommen, und Du erhältst dann von mir € 1,-- pro Stunde. Die Putzmittel und das Arbeitsgerät stellst natürlich du. Die Anfahrtskosten zahlst natürlich auch du. Und wenn nicht alles ganz nach meinen Vorstellungen ist, dann wird der Lohn natürlich halbiert.
Das nur, damit Du und ich beweisen können, wie Recht du doch hast.