Wieso muss man den Ofen eigentlich vorheizen bevor die Pizza reinkommt?
12 Antworten
Diese Pizzen werden an alle möglichen Menschen, mit allen möglichen Arten von Backöfen verkauft.
"Konzipiert" werden sie in Versuchsküchen.
Die Packungsangabe ist also ein Richtwert, bei dem möglichst alle Käufer das beste Ergebnis erzielen, weil in der Versuchsküche mit diesen Parametern das beste Ergebnis erzielt worden ist.
Wenn du die gleiche Pizza unter verschiedenen Bedingungen in unterschiedlichen Backöfen aufbackst, bekommst du Ergebisse die zwischen ungenießbar, perfekt bis hin zu verbrannt liegen würden.
Also gibts die Anleitung auf den Packungen, damit die Käufer das Produkt auch wieder kaufen werden.
Vielleicht, weil eine solche Frage von einem "nichtselbstkochenden" eher erwartet wird, als von jemandem mit Kocherfahrung.
Bei einer Person mit einschlägiger Kocherfahrung geht man normalerweise davon aus, dass sich ihm der Sinn des Vorheizens selbst erschließt, bzw. dass er ihn kennt.
Nein, da ich keine Fertiggerichte esse, bin ich nicht drauf gekommen. Ich dachte es hat irgendwas damit zu, dass die Pizza dann besser wird, und wollte wissen woran genau das liegt.
Denn auch in Youtubevideos zu Pizzen heißt es immer, den Ofen vorheizen.
Also, du hast einen Hefeteig (unten) der bei starker Hitze gebacken werden muss. (Deswegen auch am besten auf einem Blech, das du mit dem Ofen zusammen vorgeheizt hast)
Je langsamer ein Hefeteig backt, desto weniger geht er auf, weil sich die Kruste dann durch austrocknen bildet. Der Teig bleibt hell, bildet kein Röstaroma (die braunen Stellen schmecken anders/besser als die weißen stellen- stimmt?)
Durch die flüssigen/wässrigen Zutaten, die oben auf liegen, kann sich so eine "Matschschicht" bilden, weil durch den Käsebelag die Flüssigkeit nicht mehr nach oben verdunsten kann.
Da der Boden nach unten in der Regel (man backt ja nicht auf dem blanken Rost) abgedichtet ist, kann sich auch nach unten hin keine Kruste bilden, wenn du die Pizza kalt schiebst.
Das Ergebnis wäre ein matschiger Boden, mit einer ebenfalls matschigen Belagschicht.
Das gleiche passiert auch, wenn du zuviel wässrigen (frisches Gemüse z.B.) Belag hast und eine dicke Schicht Käse, und die Pizza deswegen zu lange backen müsstest. Das Gewicht des Belags trägt natürlich auch noch seinen Teil dazu bei, dass der teig nicht richtig aufgehen kann.
Bei unbelegtem Hefeteig, Fladenbrot, Hefezopf, Brot...gibt man deswegen "Schwaden", dann bleibt die Oberfläche feucht/elastisch und der Teig dehnt sich besser aus, als wenn sich sofort eine Kruste bilden würde.
Im Gegensatz zu einer Pizza haben unbelegte Teigstücke genügend Oberfläche um die Teigflüssigkeit verdunsten zu lassen/durch die Dampfbildung im Teig die Poren aufgehen zu lassen, sodass ein luftiges/lockeres Ergebnis entsteht und sich trotzdem eine knusprige Oberfläche bilden kann.
Weil die Konsistenz so besser ist. Sonst wird sie matschig. Bei Pizza gilt: Schnelle und hohe Hitze.
Ein echter Pizzaofen hat mindestens 400°C, ein Steinofen sogar mehr.
Muss man nicht, wenn es ein Gasbackofen ist. Gasbacköfen funktionieren mit einer offenen Flamme, die werden sofort heiß.
Nur bei Elektrobacköfen dauert das Aufheizen länger.
Wenn der Ofen zu lang braucht um richtig heiß zu werden, wird die Pizza sonst matschig.
Da die Leistung jedes Ofens anders ist, kann man die Zubereitungszeiten nicht miteinander vergleichen. Also mußt Du die Zeit finden, die Du auf die empfohlene Zeit draufrechnest wenn Du die Pizza gleich in den Ofen schiebst.
Ich kenne meinen Ofen und packe gedanklich 5 Minuten drauf, hat bisher immer wunderbar gepasst.
Schadet in Deinem Fall der Industriepizza überhaupt nicht. Was anderes wäre es beim Italiener, wenn er die Pizza reinschiebt während sein Steinofen sich noch aufwärmt.
Ich bereite meine eigenen Pizzen zu, wieso kommen eigentlich alle auf die Idee, dass ich die Fertigpizzen esse