Wieso müssen / sollten Rettungskräfte ein Deskalationstraining absolvieren?

1 Antwort

Erst mal ist es ja Selbstschutz!!

Besser, du deeskalierst und bleibst unversehrt, als dass du nicht deeskalierst und angegriffen, bespuckt, mit Bier übergossen wirst oder so.

https://www.deutschlandfunk.de/silvester-angriffe-feuerwehr-rettungsdienste-100.html

Ich denke, es ist auch einfach ein Symptom einer Zeit, in der sich sehr viele Menschen aus sehr vielen verschiedenen Gründen unter Druck sehen: Geldmangel, Stress auf der Arbeit, Angst vor Krieg, persönliche Probleme, Stress durch weniger Möglichkeiten zum Ausruhen aufgrund von Geldmangel und ggf. familiären Verpflichtungen, Frust im Alltag usw.

Und dann kommt der Rettungswagen und darf einfach durchfahren, darf einen behindern, darf im Halteverbot stehen. Oder es kommen Rettungskräfte und sagen einem als Betroffenem oder Angehörigen, was man zu tun hat. Oder, wie im Artikel steht, man sieht die Retter einfach stellvertretend für eine Art "Staatsmacht", die einem diffus irgendwie das Leben schwer macht.

Ich denke, in den meisten Fällen wird einfach in der Gruppe der Frust an Stellvertretern abgeladen. Vielleicht hat man vor Rettern nicht so viel Angst/ Respekt wie vor der Polizei, die einen direkt festnehmen könnte.

Vermutlich würden die meisten Menschen das in nüchternen, entspannten Momenten nicht machen und haben es nicht so geplant, sondern es kam viel zusammen und dann hatte man einen Sündenbock.

Wie auch immer: Als Retter wäre es doch schön, wenn man Handlungsmöglichkeiten kennen würde und geübt hätten und sich nicht in dem Moment überlegen müsste, ob und wie man sich schützt bzw. allg. in der Situation reagiert.