Wieso Kunst/Musik/Sport-Unterricht BENOTET an schulen?

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In den genannten Unterrichtsfächern sollte es nicht nur ums Können gehen! Speziell in diesen Stunden soll das Sozialverhalten "geschult" werden und die Benotung sollte auch anhand von Verhaltensweisen der Schüler bewertet werden. Also ob ein Schüler beispielsweise beim Sport die benutzten Sportgeräte mit abbaut oder direkt in die Umkleine abhaut, um sich zu verdrücken. Eigentlich sollte ein sportlicher Schüler, der aber kein sozialverhalten hat und sich nichts sagen lässt keine besser note bekommen, als ein Schüler, der zwar unsportlich ist und mal nicht über den Bock kommt, aber ein gutes Sozialverhalten hat und gerne mithilft.


Sajonara  27.10.2010, 21:29

da spricht der Teacher oder Soz-Päd, oder? Alles ein bisschen sehr affirmativ und durch die Soziale Brille betrachtet, na? Wer bewertet denn das soziale Verhalten, die Lehrer ja , sind diese automatisch dafür kompetent, ..?

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tennisannik  28.10.2010, 21:39
@Sajonara

willst du ehrlich wissen, wer geantwortet hat?:D Ein Schüler aus der 11. Klasse Gym ;)

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tennisannik  28.10.2010, 21:41
@Sajonara

kompetent...nein viele lehrer sind nicht kompetent und die benotung ist häufig unfair! Allgemein sollte es aber nicht nur ums können gehen! Ob das jetzt vom Lehrer umgesetzt wird oder nicht, ist im Enddefekt seine Sache!

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Interessante Frage. Ich wäre zwar auch dafür, dass diese Fächer als Neigungsfach zur Wahl angeboten werden sollten, aber eine gewisse "Grundbildung" wäre auch hier für alle sinnvoll. Im Kunstunterricht trainiert man auch die richtige Handhabung von Schere, Messer, Papier, Linealen, also die Motorik der Hände, die für alle anderen Fächer und später auch für viele Berufe sinnvoll ist. Im Sportunterricht steht Teamgeist ganz vorne aber auch den eigenen Körper und dessen Grenzen erforschen können. Viele Kinder hätten ohne den Schulsport gar keine körperliche Bewegung. Zu Musik - na ja außer eine gewisse Allgemeinbildung in diesem Bereich fällt mir dazu nichts ein, unterrichte allerdings Musik nicht. Bei uns in der Schule hat jedes Kind die Chance ein Instrument zu erlernen - freiwillig. Talente werden oft erst später entdeckt. Kinder sollten sich ausprobieren können. Natürlich wäre es ideal, wenn dies ohne Noten geschehen würde. Aber mal ganz ehrlich - meiner Erfahrung nach führen sich Kinder und Jugendliche in Fächern ohne Benotung auf wie die Hillbillies im Urlaub. Viele fragen sich dann, wozu sie überhaupt etwas machen sollen, wenn es keine Noten dafür gibt. Traurige Sache aber die Realität.

Sehr ansprechender Ansatz, schön das es noch Menschen gibt die ähnlich denken! Warum diese und auch andere Fächer benoten? Doch meist nur, um "Selektions-Kriterien" zu erzeugen und zu erstellen, wie später im "Berufsleben". Menschen abrichten und einpassen in soziale, ihnen oft äussere Strukturen, sie bewerten und messen und sich dann schein-heilig wundern, das kaum jemand mehr klare Gedanken fassen kann , ..?

Sehe ich ähnlich, Sport ist Ansichtssache und sollte angemessen trainiert, denen vorbehalten bleiben, die sich dafür interessieren, ähnlich wie Musik und Kunst. Wer sportlich ist, wird weiter machen, wer nicht kann halt anders seine Zeit benützen und sollte bestimmt nicht, wie hier von jemand angedeutet, "im sozialen Dienst" beim Aufräumen, benotet werden durch die "Oberlehrer".

In weiß aus Schul-Erfahrungen in Frankreich das dort unterschieden wird zwischen Schülern, die gerne "Spielsportarten" machen und anderen, die gerne "turnen". Dort wird kaum jemand gewzungen, am Boden oder am Reck zu turnen, wer dafür kein Interesse aufbringt!

Aber in Deutschland lebt immer noch dieser Korps, Kadaver- und Zwangsgeist, man muss "dienen" beim Militär wie in der Schule.

Denn nicht "für das Leben", sondern "für die Schule und den Staat", der ein gesteigertes "Verwertungsinteresse" am Menschen hat, für den lernen und leben wir?


tennisannik  28.10.2010, 21:51

das mag ja teilweise stimmen, aber dies könnte man auf jeden Bereich im Leben beziehen! Wenn du dich immer darauf beziehen würdest, könntest du dich nur selbstständig machen, denn in einer Firma "dienst" und arbeitest du für deinen Chef. Als Arbeitsloser lebst du vom Staat und bist somit abhängig. Ist das eine bessere Lösung? Und selbst selbstständig machen könntest du dich nicht, weil du ja meistens für den Staat arbeitest. Man kann natürlich immer davon ausgehen, dass der Staat uns "verwerten" und gebrauchen will. Dies ist doch aber logisch, denn du bekommst auch was dafür! Wir leben in einem Sozialstaat und ich bin stolz darauf! Bürger in Deutschland haben häufig ein sehr gutes Leben im Vergleich zu anderen Ländern! Außerdem gibt es auch einige Kinder, denen Sport und Musik Spaß macht. Das Sozialverhalten, welches bei diesen Fächern gelernt wird, kann man täglich und immer gebrauchen. Das Leben ist ein Geben und Nehmen!

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Sajonara  28.10.2010, 22:22
@tennisannik

Besonders aber ein "Nehmen", von denen die gezwungen werden, zu geben!

Gut gesagt, aber Sie scheinen nicht/kaum zu erkennen, das der ominöse "Staat" eigentlich für die sorgen sollte (und die "Wirtschaft" ebenso) die in ihm leben und alles einigermaßen gerecht aufteilen und nicht die Stärkeren, Größeren und Mächtigeren nur bevorzugen, was faktisch gemacht wird.

Basis-Demokratie würde bedeuten, die Menschen zu befragen, was denn ihr Wille ist als bewußte Lebe-wesen und nicht nur als Roboter, als polierte Rädchen im Getriebe der Verwertungskette.

Natürlich ist es selbst-bestimmter "freiberuflich" zu arbeiten, dabei kann man sich bisweilen sogar die Kunden aussuchen, oder hat so eine Profil, das nur ganz bestimmte zu einem kommen. aber das ist und bleibt die Ausnahme.

So lange Menschen nicht an allem was um sie herum geschieht, in friedfertiger, bewusster und teilnehmender Mitsprache mit-entscheiden dürfen, bleiben die meisten ein Herr von Entrechteten und Ausgelieferten.

Sicher geht es uns hier rein "materiell" besehen zumeist "gut", aber auf wessen Kosten? Woher wurden die Ressourcen mit Waffengewalt geholt, um hier in Europa ein "schönes Leben" zu inszenieren? Aus Afrika, Indien und Südamerika. Der spanische König hatte seine imperiale Armada damals losgesandt, um Gold zu besorgen, das Kolumbus die "Welt" entdecken wollte, kam ihm gerade recht, etc.

Wir leben hier und eigentlich nur wenige Menschen der Oberschicht in Saus und Braus, und trotzdem sollen alle weiter schuften, für ein "gutes Leben" und noch mehr "Wohlstand", aber ist der nicht inzwischen sogar erreicht das man sogar im eigenen Land davon etwas abgeben könnte?

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Eine ältere Frage, ich antworte trotzdem.

Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt, aber letztendlich kommt man zu dem Ergebnis, dass das in den meisten Fächern so ist. Ob Mathe, Sprachen oder Kunst: es gibt immer Leute, die es besser oder schlechter können. Wo der eine für lernt wie sonstwas und gerade so auf die 4 kommt, da schafft der andere ganz ohne Mühe eine 1.

Bei uns zumindest war es dabei aber immer so, dass die Umsetzung innerhalb der eigenen Möglichkeiten bewertet wurde. Auch Leute, die sonst nichts zum Beispiel mit Kunst am Hut hatten, konnten auf eine 1 kommen - wenn sie sich angestrengt haben. Aber so ist es doch eigentlich in jedem Fach und jeder hat woanders seine Stärken. Wenn jemand nichts kann, aber auch nichts dagegen tut, sind schlechte Noten gerechtfertigt.

An einer allgemeinbildenden Schule wird es so eine alle Bereiche umfassende Bildung auch immer geben, denn es sollen ja alle Bereiche gefordert und gefördert werden. Dass es aber sogar für das Abi diese gewissen Pflichtkurse hat, finde ich auch nicht gut, da sollte man sich seine Wahl freier zusammenbasteln können.

Viele Grüße

Es gibt in diesen Fächern auch Dinge zu lernen und zu leisten, die nichts mit Talent zu tun haben.

So werden im Musikunterricht auch theoretische Fakten vermittelt bzw. im Kunstunterricht bestimmte Techniken gelehrt.

Wer scheiße singt, muss dazu stehen -- ich denke, die meisten Menschen wissen diese Zensuren extra einzuordnen und bewerten einen Bewerber nicht nach Musik und Sport.


Sajonara  27.10.2010, 21:43

Zensuren = Zensur!

Ihre Argumentation dazu ist faszinierend, besonders die angeführten "Argumente"

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mik91 
Beitragsersteller
 27.10.2010, 22:05
@Sajonara

Muss hier Sajonara zustimmen. Note ist Note. Und dazu stehen ändert an dieser nichts, sie steht auf dem Zeugnis. Besonders bitter wenn' man dann zb. auf dem Abiturzeugnis dann noch evtl. den Schnitt mit einer solchen "Note" runterzieht. Zumindest hier in Thüringen MUSSTE man entweder Sport und Kunst oder Musik weitermachen. Und es kann doch nich sein das der eine mit solchen Noten seinen Durchschnitt ganz einfach "pushen" kann und in anderen Fächern "pennt" - während andere büffeln und sich über jeden Punkt freuen ...

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