Wieso kann man sich nicht aus einer Lawine befreien?
- Was sollte man tun wenn man verschüttet wurde?
- Was hätte man im Augenblick, wo die Lawine entstand tun können?
Gibt es da Ideen von erfahrenen Skifahrern?
7 Antworten
Hab mal gelesen, dass man eine Art Airbag auf dem Rücken haben sollte, der sich bei Aufbrall öffnet, um so mehr Bewegungsfreit zu bekommen und von Suchtrupps leichter erkannt wird, Optisch und auch bei der Suche mit dem Stab.
Ich bin zwar kein erfahrener Skifahrer, möchte aber trotzdem antworten.
Du bist gerade von tonnen harten, kalten und nassem Schnee begraben worden. Bist vielleicht verletzt und weist nicht wo oben und unten ist. Es dürfte auf gut Glück sehr schwer sein sich selbst auszubuddeln. Zumal der Luftvorrat auch begrenzt ist.
Was sollte man tun? Hoffen und Beten
Was hätte man tun können? Keine Ahnung. Versuchen wegzufahren. Versuchen zum Rand zu fahren? Auch wenn es dazu recht spektakuläre Videos gibt, halte ich das für sehr aussichtslos.
Vorbeugend kannst du sicherlich etwas tun. Nutze nur freigegebene Pisten. Trage einen Lawinentracker (Suchgerät) bei dir.
Wenn du bereits verschüttet wurdest kannst du nicht mehr sehr viel tun. Der Schnee wird extrem stark komprimiert wodurch du keine Chance hast dich iergendwie zu bewegen. z.B. kühlen Verschüttete sehr schnell aus da ihnen teilweise der Raum zum zittern fehlt! Ich wurde mal bis zum Brustkorb verschüttet (Kopf frei und Hände frei), jedoch wäre ich hier ohne Hilfe von Außen nicht mehr selbstständig raus gekommen.
Ein Lawiniwnabgang kann sehr unterschiedlich sein. Somit gibt es Varianten wie Fluchtversuch (z.B. aus einer Rinne ausqueren bevor man erfasst wird) bis hin zu kompletter Hilflosigkeit wenn ein größeres Schneebrett unter deinen Füßen losgeht.
Von Staublawinen oder Nassschneelawinen müssen wir hier erst gar nicht sprechen da die Überlebenschance gleich gegen 0 geht.
Wenn man schon in einer Lawine steckt, ist es zu spät, um sich vor dem zu retten, was dann eben passiert.
Das Allerwichtigste in diesem Zusammenhang ist, dass man
(1.) bei schlechten Bedingungen sich nicht in Gebiete mit Lawinengefahr begibt
(2.) nicht allein abseits von Pisten unterwegs ist
(3.) für den Notfall z.B. ein Suchgerät mitführt
Da würde ich eben empfehlen, Schitouren immer in Gruppen (darin auch erfahrene Leute) zu unternehmen.
Selbst befreien: i.A. gar nicht....selbst "wegfahren" klappt meist nicht. Ich kenne in 30 Jahren Schitourengehen nur ganz ganz wenige Erzählungen, wo das gelungen ist.
Der Lawine per Flucht entkommen ist wirklich die Ausnahme. Habe es selber 1x geschafft, jedoch wahrscheinlich mehr durch Glück als sonst was. 3x habe ich es nicht geschafft! :-/ Glücklicherweise immer erfahrene Leute um mich die recht flott handeln.
> 3x habe ich es nicht geschafft
Also auf diese Erfahrung möchte ich lieber verzichten...pass doch auf ;-)
Ja, ist auch nicht empfehlenswert. Zweimal selber verschuldet und enmal hat ein Tourengeher in einer sehr steilen rinne über uns eine abgetreten. Habe zwar durch die Bergrettung selber viel gesehen, aber als es mich das erste Mal selber erwischte war ich doch sehr über diese Gewalt und meine Hilflosigkeit überrascht.
> (2.) nicht allein abseits von Pisten unterwegs ist
Bei Schitouren nicht möglich. Hilft also nur die Gefahr möglichst zu erkennen oder bei ungünstigen Bedingungen nicht zu gehen.