Wieso ist zurzeit so viel hass auf Transgender Menschen?


18.03.2023, 17:09

BTW! Ich meine nicht nur in Deutschland, sondern einfach zurzeit in generell.

8 Antworten

Menschen möchten kategoriesieren. Das machen sie um Gefahren einschätzen zu können um somit besser zu überleben. Nun möchte er ganz einfach denken können um ein einfaches Leben zu haben. Die meisten Menschen können nämlich nicht viel denken bzw möchten das nicht. Nun wissen sie nicht wie sie mit Transsexuellen umgehen sollen und können nicht denken, also sind sie überfordert und bekommen Angst. Nun kann man sich damit auseinander setzen und darüber reden aber die meisten sind primitiv bzw machen aus ihrer Angst eine Wut und somit hass und ablehnung. Leider kann man das nicht ändern denn so wie du dich "anders" fühlst und einzigartig bist, möchten manche mit ihrer Meinung auch einzigartig sein und somit gegen lgbtq einstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte PmMeYourCactus bestätigt

Trans Personen werden ermordet und verprügelt, weil sie trans sind:

Der tödliche Angriff auf Malte C. in Münster, der brutale Angriff auf ein trans Mädchen in Herne, Faustschläge in Bremen: Es wird zunehmend gefährlich für trans Menschen ...

Innerhalb eines Jahres erleben 10% der trans Personen einen körperlichen oder sexuellen Angriff:

Laut einer Umfrage hat jede zehnte trans Person in Deutschland innerhalb eines Jahres körperliche oder sexuelle Angriffe erlitten. Aus Transfeindlichkeit. Eine extrem hohe Zahl.

Es wird gezielt Stimmung gegen Transgender gemacht. Anti-Transgender sind gut organisiert und finanzstark. Und bestehen oft aus christlich-fundamentalistischen und rechten Gruppen:

Hinter dem Protest steckt ein breites, internationales Netzwerk aus christlich-fundamentalistischen und rechten Gruppierungen: radikal und finanziell bestens ausgestattet.

ZB Demo für Alle:

Um ihre Ziele zu erreichen, behauptet zum Beispiel Demo für Alle in einem Video, wissenschaftlich sei belegt, dass sich Transsexualität überträgt.

https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-13-02-2022/angriffe-auf-transpersonen-woher-kommt-der-hass.html

Die bibeltreuen Christen der Faithful Word Baptist Church (USA) sind sehr aktiv gegen LGBT und fordern unter anderem die Todesstrafe:

The Southern Poverty Law Center (SPLC) listed Faithful Word Baptist Church as an anti-gay hate group, citing its pastor's "extremely radical stance" that homosexuals should be judged and executed according to the Law of Moses.

https://en.wikipedia.org/wiki/Faithful_Word_Baptist_Church

Es gibt sie auch in Deutschland:

Beim Eröffnungsgottesdienst der Baptistenkirche am 5. März in Pforzheim erneuerte er via Internet zugeschaltet seine Hetze trotz eines inzwischen rechtskräftig gewordenen Strafbefehls wegen Beleidigung, Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten: Queere Menschen seien "wandelnder Müll der Gesellschaft", "schmutzige Tiere" und "Hunde", "pädophil" und Vergewaltiger*innen. Sie müssten umgebracht werden – auch zur Bekämpfung von HIV.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=44988


Svensson70  18.03.2023, 18:26

So schlimm diese Übergriffe sind, aber warum erwähnst du nicht auch durch wen diese erfolgt sind?

Der tödliche Angriff auf Malte C. in Münster

Ausgeführt von einem russischem Staatsbürger tschetschenischer Herkunft.

https://www.wn.de/muenster/malte-c-csd-attacke-anklage-prozess-landgericht-2622855

der brutale Angriff auf ein trans Mädchen in Herne

durch drei 12 bis 13 Jahre alte Jungen

https://www.rtl.de/cms/transgender-hass-in-herne-jess-15-von-kindern-fast-totgepruegelt-weil-sie-als-maedchen-lebt-4952339.html

Faustschläge in Bremen

durch zehn 12- bis 14jährige

https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/angriff-auf-transfrau-in-bremen-tatverdaechtige-sind-12-und-13-18313706.html

Aber wenigstens sind wir uns einig, dass derartige Gewalt zu verurteilen ist.

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Mayahuel  18.03.2023, 19:08
@Svensson70

Gibt auch Erwachsene:

Kaltenborn, die im städtischen Bürgerservice arbeitet, war am 13. Februar 2023 gegen 13.30 Uhr aus einer Gruppe junger männlicher Erwachsener heraus erst transfeindlich beleidigt und dann hinterrücks niedergeschlagen worden.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=44987

Als Folge eines heftigen Faustschlags auf der Hamburger Reeperbahn erlitt Samia Stöcker 2021 einen Schädelbruch. Der heute 22 Jahre alte, wegen Körperverletzung vorbestrafte Täter kam milde davon.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=44835

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Svensson70  18.03.2023, 19:45
@Mayahuel

Im ersten Fall handelte es sich ebenfalls um eine Gruppe Jugendlicher.

https://www.tag24.de/thema/transgender/jugendliche-schlagen-transfrau-auf-offener-strasse-bewusstlos-2768122

Im zweiten Fall scheint auf beiden Seiten Alkohol im Spiel gewesen zu sein.

https://www.tag24.de/justiz/transfrau-samia-stoecker-ins-gesicht-geschlagen-angeklagter-zu-anti-gewalt-kurs-verurteilt-2731336

Ich will diese Fälle nicht schön reden. Aber man sollte sich immer die Umstände anschauen. Daraus Transfeindlichkeit eines Großteils der Bevölkerung abzuleiten wäre nicht korrekt. Dieser Eindruck könnte aber beim flüchtigen Lesen entstehen.

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Mayahuel  19.03.2023, 10:25
@Svensson70
Daraus Transfeindlichkeit eines Großteils der Bevölkerung abzuleiten wäre nicht korrekt

Man muss nicht Gewalt ausüben, um transphob sein.

Laut einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

Internationale Studien belegen, dass Trans*Personen in allen Bereichen des täglichen Lebens, insbesondere auch im Arbeitsleben, massiven Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Diese reichen von Benachteiligung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei Karrierechancen über Ablehnung und Belästigungen bis hin zu Gewalt. Trans*Personen sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitsverlust, Arbeitslosigkeit sowie Armut betroffen und arbeiten sehr oft unter ihren Qualifikationen.
Sie berichten von transphoben Verhaltensweisen von Kolleg_innen und Vorgesetzten sowie struktureller Benachteiligung durch den institutionalisierten medizinischen und juristischen Umgang mit Transgeschlechtlichkeit.

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/Expertisen/expertise_benachteiligung_von_trans_personen.pdf?__blob=publicationFile&v=3

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Svensson70  19.03.2023, 10:40
@Mayahuel
Diese reichen von Benachteiligung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei Karrierechancen
...
überdurchschnittlich häufig von Arbeitsverlust, Arbeitslosigkeit sowie Armut betroffen und arbeiten sehr oft unter ihren Qualifikationen.

Gibt es hierzu konkrete Beispiele? Weil das für mich nur schwer vorstellbar ist. In kleineren Unternehmen ist das sicher möglich, aber größere Unternehmen haben ja Gleichstellungsbeauftragte. Ausschreibungen müssen so formuliert sein, dass niemand benachteiligt wird.

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Svensson70  19.03.2023, 10:50
@Svensson70
Man muss nicht Gewalt ausüben, um transphob sein.

Wie ich bereits sagte, der Begriff "transphob" wird heute schnell genutzt. Manchmal reicht es schon, dass man Transpersonen bei der Partnerwahl ausschließt.

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Mayahuel  19.03.2023, 10:53
@Svensson70
haben ja Gleichstellungsbeauftragte.

Die können nicht helfen, wenn nicht das als Grund angegeben wird.

 Ausschreibungen müssen so formuliert sein, dass niemand benachteiligt wird.

Was den Personalchef nicht daran hindert, entsprechende Bewerbungen in die Rundablage zu legen.

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Svensson70  19.03.2023, 11:17
@Mayahuel

Das kann ich mir zum Beispiel bei meinem Arbeitgeber nicht vorstellen. Hier geht es ja auch um einen öffentlichen Ruf, der gerade heutzutage schnell beschädigt werden kann.

Auch was das Gehalt betrifft: Wir werden nach Tarif bezahlt. Da gibt es keine Ungleichbehandlung.

Und was der Personalchef persönlich so entscheidet- ich bin auch schon mal abgelehnt worden. Da waren eben andere Bewerber besser geeignet oder kamen beim Bewerbungsgespräch besser rüber. Solche Dinge passieren.

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Mayahuel  19.03.2023, 11:25
@Svensson70
Solche Dinge passieren.

Ja. Aber statistisch gesehen sind trans Personen länger arbeitslos.

Eine Umfrage in der Schweiz:

20 % der trans Personen im erwerbsfähigen Alter sind arbeitslos. Diese Quote ist rund fünfmal höher als der landesweite Durchschnitt.
16 % der befragten Unternehmen wollen keine trans Personen einstellen, weil sie Komplikationen in der internen Zusammenarbeit sowie mit Kund_innen befürchten.
Über 30 % der befragten Arbeitslosen wurde mit der Begründung, dass sie trans seien, gekündigt.

https://www.transwelcome.ch/de/informationen/arbeitssituation-von-trans-menschen/

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Svensson70  19.03.2023, 11:40
@Mayahuel

Interessant wären die Gründe für die Arbeitslosigkeit. Könnte es auch an geringer Qualifikation und Eignung liegen? Vielleicht auch bedingt durch Probleme, welche durch die persönliche Entwicklung verursacht wurden.

Bei Tätigkeiten mit Kundenkontakt kann ich sogar die Entscheidung ein bisschen nachvollziehen. Firmen arbeiten ja auch absatzorientiert. Und wenn da Bedenken bestehen, dass Kunden negativ auf transsexuelle Menschen reagieren können, dann ist das tatsächlich nachvollziehbar. Wenn auch nicht ok, da stimme ich zu.

Über 30 % der befragten Arbeitslosen wurde mit der Begründung, dass sie trans seien, gekündigt.

Eine Kündigung mit dieser Begründung ist rechtlich haltbar?

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PmMeYourCactus  19.03.2023, 13:11
@Svensson70
Könnte es auch an geringer Qualifikation und Eignung liegen? Vielleicht auch bedingt durch Probleme, welche durch die persönliche Entwicklung verursacht wurden.

Die einzig mir bekannte deutsche Studie diesbezüglich ist Out im Office (2017) und diese kommen auf Seite 22 zu dem Ergebnis, dass:

Es zeigen sich keine auffälligen Unterschiede zwischen Cis- und Trans*-Personen.

hinsichtlich des höchsten Bildungsanschlusses. Im Gegenteil zeigten die Ergebnisse dieser Studie eher:

Insgesamt zeigt sich, dass die Verteilung des Bildungsniveaus bei LSBT*-Personen nach oben hin abweicht.

Es wird vermutet:

Dies spricht dafür, dass sich Trans*-Personen einerseits eher weiterbilden, um ihre Berufschancen zu verbessern. Andererseits gehen sie vermutlich in die Selbstständigkeit bzw. gründen ein eigenes Unternehmen, da es ihnen schwerer fällt, eine Anstellung zu finden.

ansonsten finden sich ab Seite 50 auch sehr interessante Erhebungen.

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Seit einigen Jahren gibt es im Internet das Thema "Transvestigation" - und da heißt es manchmal, dass nahezu alle "Eliten / Promis / Stars / etc." geschlechtsumgewandelt sind. Dies halte ich jedoch für eine maßlose Übertreibung. Häufig wird in den zahlreichen Videos eine Art Hass auf Transgender geschürt. Ich halte dies für falsch, zumal bereits in der Antike dieses Thema behandelt wurde. Es lässt sich deshalb nicht durchblicken, was die ganzen Beschreibungen wirklich zu bedeuten haben -> https://www.mythologie-antike.com/t526-androgynos-mythologie-der-mannweibliche

Woher ich das weiß:Recherche

Ich schätze, das hängt vor allem an dem allgemeinen Rechtsdruck, der meistens dann kommt, wenn einschlagende weltweite negative Veränderungen passieren. Wie zb eine Pandemie, gefolgt von einem Krieg einer 'Weltmacht', und aus beidem folgende wirtschaftliche Verluste für viele.

Weil dadurch die Leute anfälliger sind für extremere Meinungen in Bezug auf diese Themen, weil sie emotional sind. Und wer dann mal den Leuten mit extremen Meinungen zugehört hat, der hört ihnen auch eher zu und nimmt ihr Wort für voll, wenn es um andere Themen geht.

Es gibt schließlich grade in einigen Themen in vielen verschiedenen Ländern Rückschritte, das Dinge verboten wurden, die eigentlich den Menschenrechten entsprechen, aber mit denen rechte Parteien Probleme haben.
ZB haben die USA ja letztes Jahr wieder dafür gesorgt, das die einzelnen Staaten Abtreibung verbieten dürfen (Was davor nicht ging, das musste legal sein).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Ist irgendetwas spezielles passiert?

"Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus". Nehmen wir nur mal das Hogwarts-Legacy-Spiel. Es gab hier, weil es vom "Erzfeind" aller Transpersonen, Rowling herself, stammt, einen derartigen Sturm des Hasses, dass ich dachte, Hitler sei gerade auf einem Dinosaurier auf dem Weg zur Weltherrschaft.

Tatsächlich muss ich sagen - das ist meine Erfahrung - habe ich selten eine Gruppe erlebt, die so intolerant, auf Krawall und auch Gewalt aus war, wie die "Trans + Ally Community" - vielleicht sind sie nur sehr viel lauter, als der Rest - aber was ich - und ich verfolge das nur am Rand, so mitbekommen habe, lässt meine Toleranz für Transmenschen nicht größer werden.

Angefangen von dem gescheiterten Cancelversuch von Dave Chappelle, bis zu Rowling, sehe ich so viel negatives vonseiten der Trans-community, dass mein Mitgefühl hier wirklich langsam aus ist. Dazu kommen Dinge wie, dass sich biologische Männer in Frauensport drängen und dort Preise abräumen - etwas, dass Southpark vor Jahren bereits humoristisch und überspitzt gezeigt hat, ist nun wahr geworden!

Das alles führt nur zur Gegenreaktion im Internet - und die reißt viele "Neutrale" nun mit sich - was zum Eindruck führt, dass es "mehr Transhass" gibt.


Senbu  18.03.2023, 18:43

Also die Antifa ist da noch extremer, einige Anhänger der letzten Generation sind aber auch ähnlich radikal. Aber ja, die Community hat schon ein paar laute und extreme Krieger in ihrer Gruppe.

Das es dazu beiführt Personen negativ von der Bewegung denken zu lassen haben jene Personen leider nicht auf dem Schirm, da gebe ich Ihnen völlig recht.

Was in Southpark gezeigt wurde ist nicht erst letztens wahr geworden, das gab es im Land, wo es produziert wird, schon länger. Diese radikalen Ideen schwappen aus den USA nach einigen Monaten bis Jahren auch nach Europa über und brauchen da meist einige Monate zur Entwicklung und Anpassung.

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