Wieso ist Deutschland eine Demokratie und warum glaubt ihr, dass ihr was zu sagen habt?

3 Antworten

Deine persönliche Unzufriedenheit mit der Politik in Deutschland hat rein gar nichts mit dem Zustand einer Demokratie zu tun.

Natürlich leben wir in einer Demokratie. Wir haben das Recht turnusmäßig unsere Stimme einer Partei zu geben, die wiederum Vertreter:innen der parteipolitischen Interessen beruft.

In keiner Welt läuft alles perfekt. Jedes Land hat seine Schwierigkeiten in unterschiedlichen Bereichen.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ein Land in dem jeder eine eigene Meinung hat und sie zu jedem Thema äußern musst, nicht funktionieren kann. Das ist nicht möglich und endet im absoluten Chaos.

emesvau


Green8300  17.04.2024, 12:10

dieses Relativieren und mit anderen vergleichen hilft auch niemanden...

emesvau  17.04.2024, 13:36
@Green8300

Ich relativiere nicht und sage, dass bei uns alles gut oder besser sei. Aber wenn das das einzige ist, was du aus meiner Antwort gelesen hast, dann ist das so.

zahlenguide 
Beitragsersteller
 17.04.2024, 14:31

Wenn ich 40 Jahre Schulen vergammeln lasse und vieles andere nie angehe, dann kann ich es nicht überall so darstellen, als sei das Zufall.

55yxc  17.04.2024, 12:01

Trotzdem hat der FS Recht. Ob es woanders auch nicht perfekt läuft, interessiert dabei nicht, das heisst nicht, dass es hier besser oder richtig läuft.

Du bist auf der richtigen Spur. Wir haben keine wirkliche Demokratie.

Nur einen Zahn muss ich dir ziehen. Doch, leider würden es viele ebenso oder noch schlimmer machen, bekämen sie die Gelegenheit dazu.


55yxc  17.04.2024, 12:17

Danke, einer mit Verstand.

Nö, seh ich absolut genauso.

Im Kern haben wir eine Demokratie und die wurde auch so erdacht dass sie möglichst stabil und unangreifbar ist.

Nur wenn du dir als Konzern alle Menschen kaufst die in der Politik tätig sind, Beziehungen pflegst, Parteispenden vergibst etc., dann dient die Politik eben der Wirtschaft und nicht dem Bürger der die Parteien gewählt hat.

Ich finde es bräuchte eine strikte Trennung zwischen Politik und Wirtschaft sowie Religion. Außerdem sollten Parteiprogramme und Wahlversprechen bindend sein. Heißt wenn ich bis zur Hälfte meiner Amtszeit nicht die Hälfte meiner Wahlversprechen umgesetzt habe bekommt meine Partei wirtschaftliche Sanktionen.


55yxc  17.04.2024, 12:18

Sehr gesunde Einschätzung und die Idee mit den Sanktionen sollten wir fordern!

SaxaRubra  17.04.2024, 12:29

Sogenannte "Wahlversprechen", also die Wahlprogramme taugen nicht als Maßstab, wenn eine Koalition gebildet werden müsste, weil es für die Alleinregierung einer Partei nicht gereicht hat. Man kann aber den Koalitionsvertrag als Maßstab nehmen. Nur eine Partei, die alleine regiert, kann ihr Wahlprogramm 1:1 umsetzen.

Lubitz12321  17.04.2024, 12:44
@SaxaRubra

Dann taugen 'Wahlversprechen' aber eh nicht als Maßstab für den Wähler. Oder er muss in die Koalitionsbildung bzw den Koalitionsvertrag miteinbezogen werden.

Kann ja nicht sein dass du Partei 1 wegen Versprechen a,b und c wählst und dann nur Punkte x,y und z in den Koalitionsvertrag kommen.

SaxaRubra  17.04.2024, 13:16
@Lubitz12321

Keine seriöse Partei "verspricht" etwas vor der Wahl, aber natürlich geht sie mit einem klaren Programm in die Wahl, in dem steht, was sie umsetzen möchte, wenn sie in Regierungsverantwortung kommt. Das ist der Sinn eines Wahlprogramms. Natürlich versucht diese Partei dann möglichst alle Punkte aus ihrem Wahlprogramm im Koalitionsvertrag unterzubringen. Die oft gehörte Unterstellung, dass Politiker*innen gar nicht umsetzen wollen, was sie vorher "versprochen" haben, führt deshalb ins Leere. Sie wollen schon, aber was man dann auch tatsächlich in einer Koalitionsregierung durchsetzen und am Schluss umsetzen kann, kann halt nur ein Teil des Wahlprogramms sein. Ich kann natürlich die Enttäuschung verstehen, wenn man z.b. die Grünen gewählt hat, weil sie sich für ein Tempolimit auf Autobahnen einsetzen, und dann kommt es doch nicht. Vielleicht hätten die Kompresse anders ausfallen können? Vielleicht hätten sie woanders mehr Abstriche machen können und sich dafür im Verkehrssektor stärker durchsetzen können? Kritik auf dieser Ebene ist völlig berechtigt. Ich finde es aber falsch und gefährlich, Kompromisse grundsätzlich abzulehnen, das Wahlprogramm absolut zu setzen und alles andere als "Verrat am Wähler" (oder der Wählerin) zu bezeichnen. Kompromisse sind nötig und gehören dazu.

Lubitz12321  17.04.2024, 13:36
@SaxaRubra
Keine seriöse Partei "verspricht" etwas vor der Wahl, 

Dann gibt es wohl keine seriöse Partei, überrascht jetzt auch nicht.

Natürlich versucht diese Partei dann möglichst alle Punkte aus ihrem Wahlprogramm im Koalitionsvertrag unterzubringen. 

Ist das so? Ich hab eher das Gefühl es wird dann erst mit Wirtschaftsvertretern abgesprochen welcher 'Programmpunkt' sich mit einer Fortzahlung von Parteispenden vereinbaren lässt 😂

dass Politiker*innen gar nicht umsetzen wollen, was sie vorher "versprochen" haben, führt deshalb ins Leere. 

Keineswegs. Man kann sich seiner Punkte so sicher sein wie man will. Aber am Ende muss man sich dem Willen der Partei und der Koalition unterordnen und jeder Mensch hat auch seinen Preis, was auch seine Standsicherheit nochmal beeinflusst..

Vielleicht hätten die Kompresse anders ausfallen können? Vielleicht hätten sie woanders mehr Abstriche machen können und sich dafür im Verkehrssektor stärker durchsetzen können? 

Vor allem hätte man irgendwann mal anfangen können zu fragen was gebraucht wird bevor man Leute immer wieder vor vollendete Tatsachen stellt. Das geht schon immer so. Du kannst eine Partei in eine Regierung(-skoalition) wählen aus welchen Gründen auch immer. Ab dem Zeitpunkt in dem die Partei am Drücker ist sind jegliche Versprechen vergessen und jeder Dialog unmöglich.

Kompromisse sind nötig und gehören dazu.

Welche Kompromisse? Es wird absolut nichts getan bei den allermeisten Themen die den Bürger betreffen! Was ist mit der Bildungsreform? Pflegereform? Klimaschutz? Ausbau der Öffentlichen?...

Alles Themen für die sich Parteien seit mindestens 20 Jahren in den Bundestag wählen lassen und dann rein garnichts dafür tun!

Aber gut, am Ende müssen sich Parteien dann nicht wundern wenn Leute erkennen dass sie mit ihrer Stimme nichts ausrichten können und garnicht mehr oder die AfD wählen..