Wieso ist das Wahlsystem der USA so komisch?

8 Antworten

Also prinzpiell demokratisch ist das schon. Demokratisch ist ja kein absoluter Zustand. Es ginge sicherlich aus unseren Augen demokratischer, ist damit jedoch nicht undemokratisch.

Es gibt sicher viele Personen in den USA, die das Wahlsystem dort verbesserungswürdig finden. Die Einstellungen der Parteien diesbezüglich kann ich nicht beurteilen.

Du musst bedenken, dass die USA um ein vielfaches größer ist als z.B. Deutschland, von der Fläche her schon alleine.

Vor den Zeiten der Digitalisierung, Industrialisierung, Autos etc war ein solches System das einzig praktikable. Man hat es halt weitergeführt. Ich glaube nicht, dass das Anpacken und Reformieren dieses Wahlsystems bei der Bevölkerung insgesamt als so gut ankommt, deswegen werden die Regierungen davon sicher bisher Abstand genommen haben.


earnest  04.03.2020, 13:50

Das ist nicht einmal "prinzipiell" demokratisch.

Berndban  04.03.2020, 13:53
@earnest

Der Demokratieindex von The Economist gibt dem Wahlsystem der USA 9,17 Punkte, was eine Eingruppierung des Wahlsystems als vollständig demokratisch entspricht. Die USA als Staat insgesamt wird als unvollständige Demokratie eingestuft, was v.a. in der Funktionsweise der Regierung, politische Kultur und politische Teilhabe begründet ist. Im Vergleich: Der Wahlprozess in Deutschland wird mit 9,58 Punkten gewertet. Das Wahlsystem in den USA ist sehr wohl höchstdemokratisch, wenn auch nicht perfekt.

earnest  04.03.2020, 13:55
@Berndban

Unter Blinden ist der Einäugige König.

Und wenn du schon den "Economist" zitierst: Dir ist möglicherweise entgangen, dass das Magazin fast immer sehr kritisch über das absurde U.S.-Wahlsystem berichtet hat.

Berndban  04.03.2020, 14:05
@earnest

Zu deinem Sprichtwort.. Die EIU bewertet nach Maßstäben einer absoluten Demokratiemessung, nicht einer relativen. Deswegen ist es egal wie blind andere sind.. ein Einäugiger hat ein Auge.

Des Weiteren gibt es ja genug Punkte sehr kritisch über das U.S.-System zu berichten, gibt genug zu kritisieren und das sollte man auch tun. Gerade wenn die Erwartungshaltung ist dass man mehr Demokratie in dem System möchte. Völlig richtig. Die Briten sind im Wahlsystem eh demokratischer aufgestellt als die USA.

Trotzdem ist das Wahlsystem der USA nicht undemokratisch.

earnest  04.03.2020, 14:19
@Berndban

Es hängt alles davon ab, wie man "demokratisch" definiert. Das Wahlmännersystem ist ein oligarchisches Relikt aus den Zeiten der Gründerväter.

Aber ich glaube, die Standpunkte sind in beidseitiger Sachlichkeit deutlich geworden.

Ist halt die Geschichte der USA

Ohne Internet und Flugverkehr waren die Abgeordneten wochenlang unterwegs nach Washington DC .. in der Zeit kann ja viel passieren. Also hat man die Wahlmänner, die mit dem Votum Ihres Staates zur Wahl nach Washington reisten. Als Mehrheitswahlrecht und man hat den kleinen Staaten proportional eine grösseres Gewicht gegeben als den Grossen.

Somit waren klare Verhältnisse sichergestellt und selbst wenn ein Kandidat kurz vor der Wahl verstorben wäre, hätte man nicht neu wählen müssen, weil die Wahlmänner (damals noch keine Frauen) dann eben selber entscheiden dürfen.

Ich denke nicht, dass jemand daran ernsthaft was ändern will .... Direktwahl des Präs, oder Abschaffung des Mehrheitswahlrechts, oder streng prozentuale Verteilung der Wahlmännerstimmen.

Diese völlig veralteten und widersinnigen Wahlvorschriften existieren heute noch, weil die "Gründerväter" nicht ZU viel Demokratie haben wollten.

Und weil es die U.S.-Amerikaner nicht geschafft haben, dies archaische Wahlsystem zu reformieren, das zur Wahl des Kriegsverbrechers George W. Bush und zur Wahl des jetzigen Herrn im Weißen Haus führte, obwohl sie keine Mehrheit der Wählerstimmen bekommen hatten.

Gruß, earnest

Um es etwas zu konkretisieren: Sie hatte sogar 3 Millionen Stimmen mehr als Trump.

Und Experten gehen davon aus, dass die diesjährige Wahl sogar noch ungerechter zugunsten von Trump ausgehen könnte: Man munkelt von 5 Millionen Stimmen weniger für Trump, er aber trotzdem gewinnt.

Die Schuld liegt an dem ungleich bzw. unproportional ausgelegten Wahlmänner-Verteilung. Wäre es gerecht, dann sagen wir mal kommen in

  • jedem Bundesstaat für 100.000 Wählerstimmen = 1 Wahlmann

Zurzeit aber siehst's so aus:

  • Und nicht einem bevölkerungsreichen Bundesstaat nur 10 Wahlmänner,
  • während ein bevölkerungsarmer Bundesstaat 15 Wahlmänner bekommt

Somit bestimmt die Minderheit, wer Präsident werden soll. Und nicht die Mehrheit. Und dieses Wahlsystem ist nicht nur ungerecht, sondern unterstützt einseitig hauptsächlich die Republikaner. Guck dir mal die Geschichte der eigentlichen Verlierer der US-Präsidentschaftswahlen an.

Woher ich das weiß:Recherche

Scharfsinnig  04.03.2020, 12:17

Man munkelt von 5 Millionen Stimmen weniger für Trump, er aber trotzdem gewinnt.

Das beschreibt die seriösität und fundiertheit deines Beitrags sehr gut

Jack19X1  04.03.2020, 12:19
@Scharfsinnig

DU halt mal den Rand! Du bist NICHT scharfsinnig, sondern ein Klugscheißer!

So sieht's aus!

eulengeier  04.03.2020, 12:42
@Jack19X1

Man bist du dünnhäutig. Oder hast du noch nicht gefrühstückt? xD

Jack19X1  04.03.2020, 12:43
@eulengeier

Der Typ nervt mich schon seit Längeren mit seinen Schlaumeiersprüchen.

Wusstest du dass dieser Faker ein Trump-Unterstützer ist? Der ist ein Kommunist!

eulengeier  04.03.2020, 13:01
@Jack19X1

Der Unterschied ist, dass Trump ein Nationalist ist und seine Politik dem entgegen steht, was die Kommunisten hier versuchen zu veranstalten. Der Globalismus ist dem kommunistischen Manifest von Marx und Engels entwachsen und die Welt darf jetzt in Form von Flüchtlingskrisen, Virus-Epidemien und Börsencrashes dabei zuschauen, wie idiotisch diese Ideen sind. Die logische Folge dessen ist, eine Rückkehr zum Goldstandard und zur nationalen Wirtschaft, damit jedes Land sich unabhängig versorgen kann und das Welt-Bruttosozialprodukt nicht mehr von einigen wenigen Standorten abhängig ist, welche bei einem Ausfall, die ganze Welt ins Chaos stürzen können.

Jack19X1  04.03.2020, 13:03
@eulengeier

Nein, Trump verwendet seit seine Wahl eindeutige kommunistische Methoden, die schon fast an Diktatur grenzen, um an der Macht zu bleiben. Nicht zu vergessen, wie er ständig in Putin's Ars*h kriecht.

Das macht ihn und seine Unterstützer zu Kommunisten.

eulengeier  04.03.2020, 13:09
@Jack19X1

Lol. Trump will natürlich die Wahl gewinnen und nutzt dafür die Methoden, die ihm das System und die Verfassung bietet. Sowie jeder andere Politiker auch. Dass diese Methoden kommunistisch erscheinen mag daran liegen, dass unser System nach kommunistischen Prinzipien aufgebaut ist, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.

eulengeier  04.03.2020, 13:18
@Jack19X1

Seit wann ist über Migranten hetzen kommunistisch? =D Genau das machen doch die Nationalisten, weil sie ihre nationale Homogenität, Stabilität und Identität gefährdet sehen. Das sind sogenannte populistische Methoden. ^^ Kommunisten schwadronieren darüber, wie die Mittelschicht und Unterschicht ausgebeutet wird, während sie sich gleichzeitig an den Steuern bereichern.

eulengeier  04.03.2020, 13:25
@Jack19X1

Wenn du meinst... glaub was du willst. Wünsche dir viel Spaß in den nächsten Jahren. ^^

Jack19X1  04.03.2020, 13:26
@eulengeier

Du weißt, dass ich recht habe. Du streitest es ja nichtmal ab, dass Trump ständig in Putin's Ars*h kriecht.

Daher kannst du nicht mehr kontern ^^

earnest  04.03.2020, 13:48
@Scharfsinnig

Du hast offensichtlich keine Ahnung vom absurden U.S.-Wahlsystem, Scharfsinnig.

drehorgel5000  04.03.2020, 14:15
@Jack19X1

Ich bin mal so frei, den offensichtlichen Konter rauszuhauen: Putin ist kein Kommunist. Russland ist so kapitalistisch, wie ein Land nur sein kann, und damit fällt deine gesamte Argumentation in sich zusammen.

Jack19X1  04.03.2020, 17:25
@drehorgel5000

Ich bin mal so frei, deinen offensichtlichen Konter rauszuhauen: Putin ist kein Kapitalist. Russland ist so kommunistisch, wie ein Land nur sein kann, und damit fällt deine gesamte Argumentation in sich zusammen.

drehorgel5000  04.03.2020, 17:27
@Jack19X1

Diese Aussage ist einfach nur peinlich. Du hast offensichtlich keine Ahnung von der russischen Wirtschaft, oder davon, was Kommunismus ist.

Jack19X1  04.03.2020, 17:30
@drehorgel5000

Deine Aussage ist einfach nur peinlich. Du hast offensichtlich keine Ahnung von der russischen Wirtschaft, oder davon, was Kapitalismus ist.

drehorgel5000  04.03.2020, 17:37
@Jack19X1

Dann erklär mir doch mal, was an der russischen Wirtschaft kommunistisch ist.

Jack19X1  04.03.2020, 17:38
@drehorgel5000

Erklär du mir doch mal, was an der russischen Wirtschaft kapitalistisch ist.

drehorgel5000  04.03.2020, 17:48
@Jack19X1

Also kannst du deinen Punkt nicht erklären? Schade, aber nicht unerwartet. Aber ich kann gerne auf deine Ahnungslosigkeit noch eine Erklärung meinerseits oben draufsetzen.

Die Verstaatlichung aus der Zeit der Sowjetunion wurde unter Jelzin praktisch komplett aus dem Fenster geworfen, die Ausgabe staatlicher Gelder für Subventionen wurde ebenfalls reduziert. Man kann neue Firmen aufmachen, in der internationalen Börse handeln, der Umtauschkurs des Rubels wird vom Markt und nicht von der Regierung bestimmt, es gibt vernünftigen Handel ins Ausland...

Natürlich lebt die russische Wirtschaft auch in einer gewissen Abhängigkeit von der Regierung insofern, dass man nur wirklich erfolgreich sein kann, wenn man Putin treu ist, aber das hat weniger mit der Wirtschaftsform als der generellen autoritären Struktur des Landes zu tun.

Das Problem sind nicht die Wahlmänner ansich, sondern das vorherrschende Winner-Takes-it-all mit einfacher Mehrheit. Wobei auch eine WTA mit absoluter Mehrheit immernoch zu absurden Ergebnissen führen kann.