Wieso fühle ich mich beim Toilettengang unwohl?
Ich bin sehr trainiert und zufrieden mit meinem Körper, ich habe kein unangenehmes Gefühl wenn ich komplett entblößt bin, ich habe ein sehr hohes Selbstbewusstsein, ich mache mir in keinster Weise Druck, ich hatte keine schlechte Vergangenheit bei diesem Thema, ich bin mit all meinen Entscheidungen bis jetzt glücklich und trotzdem kann ich nicht in Ruhe auf die Toilette wenn jemand zuhause ist.
Es ist schon soweit, dass ich nichtmal mit jemanden sprechen kann, während ich auf der Toilette sitze.
Jetzt kommt sogar noch das lächerlichste, ich kann sogar wenn ich beim Zocken bin, ich plötzlich urinieren muss und meine Harnröhre zusammen drücke, mich nicht mal im Spiel bewegen, weil es mir unangenehm ist wenn jemand hinter mir steht. In einer virtuellen Welt.
Woran kann das liegen?
3 Antworten
Ich könnte mir vorstellen, dass da eine unbewusste Angst vor dem Tod steckt, bzw. vor dem, was danach kommt. Du landest nach deinem Tod nicht wie ein Stück Scheisse in der Erde, da brauchst du keine Angst zu haben. Aber das ist, glaube ich, eine Erfahrung (bzw. eine Erkenntnis), die jede/r im Laufe des Lebens selber machen muss/kann.
ist reine theorie aber irgendwo ist ja in der natur der toilettengang eine situation in der man besonders verwundbar ist... also ganz unterbewusst und natürlich rein theoretisch
Scham beim Toilettengang wird meist in der Kindheit antrainiert. Manche Eltern tun das auch ganz bewusst, weil es Kinder gibt, die sehr offensiv in der Öffentlichkeit über ihre Toilettengänge und Genitalien sprechen oder diese zeigen (so im Alter von 2 bis 4).
Das unterbinden manche Eltern manchmal recht hart, weil sie sich selbst schämen, zB im Restaurant wenn das Kind laut brüllt es hätte gerade Kaka gemacht etc. Oder wenn das Kind Interesse am Toilettengang der Eltern zeigt etc. Da wird dann sehr scharf reagiert und sanktioniert und die Scham noch unterstützt "Schäm dich so zu reden, darüber spricht man nicht" etc.
Das kann sich schon sehr tief einprägen. Manchmal passiert das auch weniger durch die Eltern als im Kindergarten durch wenig einfühlsame Erzieherinnen oder sogar andere Kinder, die hänseln oder ärgern.
Waren die Erlebnisse dazu sehr prägend und sehr schambesetzt, hält das eben auch im Erwachsenenalter bombenfest an.
Ist jedenfalls eine Möglichkeit.