Wieso distanzieren sich so viele queere Personen von der LGBTQIA+ Community?
Vorab: Ich bin Max, ich bin 15 Jahre alt, ich bin queerpolitischer Aktivist und selbst homosexuell.
Viele queere Personen distanzieren sich derzeit bewusst von der LGBTQIA+ Community. Es wird damit argumentiert, dass man mit der queeren Bewegung Gleichberechtigung und Gleichbehandlung erreichen wollte. Heute haben es provokative, radikale "Queerfeministen" geschafft so viele "Regeln" für den Umgang mit queeren Personen für nicht-queeren Personen aufzustellen, dass sich viele gar nicht mehr trauen richtig mit queeren Personen umzugehen. "Was ist, wenn ich die falschen Pronomen verwende?" "Was ist, wenn ich mich so äußere, dass es dem queerfeministischen Mainstream nicht gefällt" und und und.
Denkt ihr, dass diese Argumentation der Wahrheit entspricht?
Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen
15 Antworten
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- Ich empfinde den Umgang mit dem Thema heute schon fast als diktatorisch. Wenn man Zweifel hat oder ein Teilthema (z.B. die Geschlechtsumwandlung) aus religiösen oder ethischen Gründen anders sieht, dann traut man sich heute kaum noch das laut zu sagen.
- Die starke Betonung auf LTBQ führt dazu, dass man den Menschen nicht mehr als Menschen nimmt sondern ihn in ein bestimmtes Geschlecht oder sexuelle Orientierung einordnet. Damit erreicht die Szene meiner Ansicht nach genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen will, nämlich Abgrenzung statt Akzeptanz.
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... einerseits bin ich bereit, jeden anderen queeren Menschen zu unterstützen - sei es etwa bei seinem Coming-out-Prozess und gegenüber Anfeindungen/Ressentiments. Auch politisch für unsere Rechte zu kämpfen, halte ich für sehr wichtig. Andererseits fühle ich mich bei queeren Veranstaltungen nicht sehr wohl und sicher, da queere Gruppen untereinander oftmals nicht viel toleranter sind als die Gesamtgesellschaft gegenüber uns generell. Als Asexueller musste ich innerhalb der LGBTQ Community nämlich schon häufig schlechte Erfahrungen etwa mit Ausgrenzung/Gatekeeping, sexuellen Belästigungen und Beleidigungen machen, was meist von Homosexuellen ausging (ohne Euch jetzt alle über einen Kamm scheren zu wollen).
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Wir waren da in den 90ern schon mal weiter. Lgbtqxyz macht erst recht tiefe gräben auf, die vorher nicht da waren.
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Freut mich, wenn die queeren Personen so denken.
Ich konnte dasselbe bei Homosexuellen beobachten. Denen reicht eine "Nicht-Benachteiligung" vollkommen aus.
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Queere Menschen sind auch nur Menschen. Die muss man nicht mit Samthandschuhen anfassen.