Wieso bellt/meckert mein Hund bei Tricks?
hallöchen,
ich habe einen vierjährigen Border-Aussie Mischling seit seinem vierten Lebensmonat bei mir. Laut Hundetrainern, Forenberichten etc. sagt man, der Hund würde bellen und meckern, wenn er bei Kommandos überfordert ist und nicht weiß, was er tun soll.
Er allerdings meckert schon bei Sachen wie "Sitz, Platz, Pfote", die wir sehr langsam und einschrittig gelernt haben und er seit vier Jahren wirklich im Schlaf kann und immer perfekt ausführt - aber nie lautlos. Wieso? Und was kann man dagegen tun?
5 Antworten
Normalerweise würde ich mich der Meinung der Hundetrainer und Foren anschließen aber bei einfachen Tricks wie sitz/platz/Pfote sollte dem Hund eigentlich klar sein was du erwartest. Vielleicht belohnst du schwierige Übungen mit Leckerchen und einfache Übungen nicht mehr und dein Hund fordert die Leckerchen ein oder dein Hund ist grundsätzlich bellfreudig und kommentiert gern viel mit bellen. Es kann auch sein, dass du ein paar Sekunden mit der Leckerchenbelohnung wartest damit dein Hund die Position bei sitz und platz länger hält und das Bellen ist eine Aufforderung schneller zu belohnen.
Manche Hunde bellen auch aus freudiger Erregung. Gerade Border Collies und Aussies neigen meiner Erfahrung dazu. Einerseits, weil sie grundsätzlich viel "labern", andererseits weil sie bei jeder Kleinigkeit sofort voll dabei sind und sich mit "ein bisschen Spaß haben" schwer tun.
Ob es das in deinem Fall ist kann ich so natürlich nicht sagen. Da müsste man sich zum Beispiel die Körpersprache anschauen.
Sollte es so sein, wäre das grundsätzlich erstmal nicht schlimm. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Erregung hoch ist. Das kann einerseits schneller zu Frust führen (auch Frust kann Bellen auslösen) andererseits ist es wichtig, dass der Hund die Erregung dann auch wieder abbauen kann. Erregung ist per se nicht schlecht, sollte aber eben nicht lange unkontrolliert da sein.
Den Frust würde ich aber auch mal im Hinterkopf behalten, da eben genau die Hunde, die leicht erregbar sind und richtig viel Spaß an der Arbeit haben, leicht frustriert sind, wenn sie nicht die Belohnung bekommen, die sie erwarten. Da könnte es dann helfen, ein bisschen was zu ändern. Vielleicht die Belohnung schneller zu geben und dann die Zeit langsam wieder erhöhen. Dass er nicht weiß, was er tun soll, um die Belohnung zu erhalten scheint ja nicht das Problem zu sein, deswegen könnte es gut sein, dass es eher der Teil danach ist. Dass er die Belohnung früher oder besser erwartet und diese Erwartung dann nicht erfüllt wird.
wie sieht euer Tagesablauf aus, macht ihr Hundesport, hat er genügend Ruhephasen. Wurde er schon als Welpe viel beschäftigt? Da braucht man mehr Infos warum er so aufdreht , zudem ein Aussie ja schon bellfreudiger sein kann und sein Erregungslevel generell erhöht ist.
es ist eben das Dilemma, wenn man derartige Verpaarungen vornimmt, dazu mit Hunden die wahrscheinlich weder gesundheitlich auf Erbkrankheiten untersucht wurden, noch vom Wesen her verpaart hätten dürfen. Was soll man bei einem so extremen Fall aus der Ferne für Ratschläge geben? Der Hund hat anscheinend schon seit anbeginn ein hohes Erregungslevel, kann Frust nicht aushalten. Vielleicht wäre es ratsam einen Trainer zu kontaktieren der sich mit Hütehunden auskennt.
Vielleicht meckert er weil seine Hoffnung eine Belohnung für den Trick zu bekommen so lange nie erfüllt wurde. Der Hund macht diese Tricks ja nicht zum spaß. Er erhofft sich was.
Er macht es direkt beim ersten Mal, er hat immer Belohnungen bekommen und kriegt sie auch nach wie vor noch. Aber so grundlegende Kommandos wie Sitz und Platz sollten nicht immer(Betonung auf Immer) mit Leckerchen etx belohnt werden. Belohnt wird er auch mit positiver Aufmerksamkeit/Zustimmung usw..? Zumindest hat mir noch keiner der gefühlt 100 Trainer gesagt, IMMER mit Leckerlies belohnen sei gut. oder interpretiere ich da etwas falsch?
Vielleicht fühlt er sich unterfordert.
Er macht das auch bei schwereren Tricks... da heißt es dann aber überfordert...?
Eher das Gegenteil. Er war ein krasser "Überschuss" Hund und ich musste ihn zur Ruhe zwingen. Also, kaum hat man mit einer Kleinigkeit angefangen ist er von 0 auf 100 überdreht und ich sollte ihn nicht zu viel beschäftigen. Das heißt, ihm erst einmal Ruhe beibringen... ich sollte dann beim Spazierengehen so Kleinigkeiten einbauen, um ihn Kopfmäßig auszulasten, aber da schießt er komplett durch die decke mit Bellen und überdrehen usw. Wenn er da dann über ein Baumstamm rüberhüpfen soll, macht er vorher zwei Saltos und danach noch drei Umdrehungen (überspitzt gesagt).... dann meinte meine Trainerin, dass ihn das wohl überfordert und ich Zuhause mit ihm die kleineren Ticks erst festigen soll, aber da reagiert er genauso... deshalb hab ich jetzt so viele Fragezeichen. Ich kann jetzt NULL einschätzen: Ist mein Hund über- oder unterfordert und vor allem: Was ist nun das richtige Maß, wenn ihn ein einfaches "Sitz" schon so zum Ausrasten bringen kann?.......:/