Wieso beenden reiche Menschen nicht den Welthunger, Armut usw?
Wenn alle reichen Menschen nur 5% ihres Geldes verschenken würden, gäbe es keinen Hunger und keine Armut mehr auf der Welt. Wieso wird das nicht gemacht??
Hast du das ausgerechnet?
Ne aber ist ja logisch. Gibt ja viele Menschen mit Hunderderten Millionen oder sogar Milliarden von Euros.
16 Antworten
Weil es nicht so einfach ist. Wir haben mehrere Trillionen, d.h. tausende Milliarden nach Afrika geschickt, doch Afrika ist immer noch ein bitterarmer, zurückgebliebener Kontinent voller Hunger. Geld alleine auf ein Problem zu werfen, reicht nicht. Es reicht auch nicht, einfach mehr Nahrung nach Afrika zu schicken. Warum?
- Es braucht ein Verteilungssystem. Sprich Häfen, Straßen, Fahrzeuge. Bahnstrecken, Verteilungszentren. Kühlhäuser, Lagerhäuser. Die müssen bewacht werden.
- Selbst wenn das alles möglich wäre und der politische Willen da wäre, was dann? Die Erfahrung zeigt, dass vor allem in Afrika die Verteilung von Nahrung dazu geführt hat, dass a) der einheimische Produktionsmarkt zerstört wird und b) die Menschen sich an die Hilfe gewöhnen und nicht etwa z.B ihre Art zu Leben ändern, sondern sie beibehalten. Heißt, mehr Kinder, mehr Großfamilien. Der Bevölkerungsschub Afrikas, vor allem dank den reichhaltigen Spenden, ist geradezu explodiert! Heute leben dort etwa 1,3 Milliarden, bis 2050 sind es knapp doppelt so viele. Wir müssten also immer mehr Nahrungsmittel nach Afrika bringen und versuchen, dort selber Nahrung anzubauen, was a) schwierig ist, je nach Region, da dort sehr viel mehr Menschen leben, als das Land ernähren kann UND wir gleichzeitig top-moderne Landwirtschaft bräuchten, die wiederum sehr, sehr teuer ist. Sprich, millionenschwere Traktoren, vollautomatisierte Bewässerungssysteme, top-ausgebildete Agrartechniker und IT Spezialisten, Solarfarmen um das alles zu betreiben, und und und. Es wäre buchstäblich das teuerste, größte und langwierigste Projekt aller Zeiten - und wofür? Es wäre ein Loch ohne Boden, es würde unermessliche Mengen an Ressourcen verbrauchen, wobei der Bedarf immer größer werden würde, da wohl niemand die Afrikaner zwingen kann / möchte, weniger Kinder zu bekommen - schon gar nicht, wenn doch "genug Essen da ist" und niemand mehr hungern muss.
- Vergiss bitte auch nicht, dass Essen alleine nur EIN Problem löst. Was ist mit Wohnungen? Bildung? Unterhaltung? Sicherheit? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer - und es müssten schon sehr viele sein, die hier über Generationen hinweg unermessliche Ressourcen hineinbringen, ohne etwas davon zu haben. Das alles für ein Projekt, dass vielleicht irgendwann funktioniert?
Ehrlicherweise wäre es das langfristig Beste, die Nahrungsexporte nach Afrika schrittweise zurückzufahren, damit sich alles auf ein versorgendes, sich halbwegs selbst erhaltendes Niveau einpendelt.
Es gibt immer leute die oben sein wollen oder mehr haben wollen. Geizig sind die und nicht anderst. Hab auch darüber nachgedacht aber leider werden sie es nie tun.
Weil es nicht so einfach ist.
Es gibt riesige Slums in Spanien. So weit ich weiß sogar einen Slum inmitten einer Großstadt. Das Land ist ein Industrieland und nicht wirklich arm.
Außerdem funktionieren Finanzen auf diesem Level nicht mehr so wie du es aus dem Alltag kennst. Du kannst nicht einfach jedem Einwohner eines armen Landes 20000€ geben damit sie sich Essen kaufen können. Du würdest damit nur eins tun: Inflation anfeuern. Wenn jeder plötzlich 20000€ mehr hat dann ist das Geld selbst weniger wert.
Dir bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit: Humanitäre Arbeit unterstützen. Dafür brauchst du Leute, die die humanitäre Arbeit leisten. Diese Leute kosten Geld. Du kannst nicht sagen wir 10000 Arbeiter alleine managen, also brauchst du Manager, die ebenfalls recht teuer sind. Besonders in Armen Ländern gibt es viel Kriminalität. Du brauchst also noch ausgebildete Wachen die ebenfalls sehr teuer sind. Du brauchst Gebäude, Fahrzeuge, Unterkünfte für Arbeiter und noch einige weitere Dinge.
Plötzlich merkst du, dass der Großteil deines Geldes gar nicht an die Leute fließt, sondern an deine Unternehmung. Irgendwie ist alles deutlich teurer als du es dir vorstellst.
Ok, mag sein.
Mein Punkt bleibt jedoch der Selbe. Wie können wir Entwicklungsländer unterstützen wenn wir es nichtmal schaffen, Slums in bereits entwickelten Ländern auszumerzen?
Wenn wir es nichtmal schaffen, Slums in bereits entwickelten Ländern auszumerzen?
Man würde es locker schaffen, jedoch ist es kein Problem, welches die Masse betrifft oder die "normale" Bevölkerung einschränkt. In Paris gibt es auch eine Art hm ja Slum aus Sperrmüll. Die Stadt lässt diese Sperrmüllsiedlung regelmäßig räumen und am nächsten Tag wird eben an einer anderen Stelle "gebaut".
Dann ist diese "Räumung" wohl keine Lösung für das Problem.
Ist vergleichbar mit dem sogenannten Junkie-Jogging hehe... es werden Platzverweise verteilt und Minuten später sind sie einige Meter weiter wieder da hehe
Ich versteh ehrlich gesagt nicht worauf du hinaus willst. Ich sage, dass man solche Probleme nicht einfach mit Geld lösen kann. Widersprichst du mir?
Widersprichst du mir?
Ja... da es kein flächendeckendes Problem ist, bezogen auf den von dir genannten Fall in Spanien und der von mir erwähnten Sperrmüllsiedlung in Paris. Das ist bloß punktuell und da könnte man günstige Fertighäuser aus Holz errichten, so wie man es auch hierzulande für Asylanten tat. Andererseits möchte man diese Leute ja nicht beherbergen, sie sollen wieder zurück in ihre Heimatländer, daher wird nichts gegen die Zustände unternommen. Desinteresse spielt natürlich auch eine Rolle. In der Schrottsiedlung in Paris sind es nicht nur Ausländer, auch abgestürzte und süchtige Franzosen, doch wie erwähnt... Desinteresse spielt auch eine Rolle hehe
...weil sich ein kapitalistisches selbstzerstörerisches Gesellschaftssystem aufgebaut hat und erhalten wird, welches die Gesellschaft in ein Klassendenken und eine verbundene Doppelmoral hoch 10 hineinrückt, was ein enormes Ungleichgewicht in den Finanzen+Konsum+ Materialverteilung+Umgang/Einklang mit der Natur+dem Denken der Menschen provoziert, wodurch keine fiktive Masse an Geld irgendwelcher Reiche die Probleme auflösen könnten, sondern nur verschieben würden, da die Mutter des Geldes die Kapitalschöpfung aus dem Schuldenmachen ist und der kleine Bruder des Geldes die Schulden sind, die keiner haben möchte.
...dann gibt es sowas wie Moral, Ethik, Tugenden und Psychologie...wo die meisten im Schulunterricht damals geschlafen haben müssen.
Die Erben der Reichen der nächsten Generationen sitzen im Endeffekt auch nur rum und wissen nicht was jene mit Ihrem Geld anstellen sollen, weil das alleine niemals ausreichen wird, um eine zivilisierte Basis in der Gesellschaft zu erschaffen, Sie können nur ein paar kleinere gute Sache tun.
Man darf aber nicht sagen, die Reichen oder "Eliten" wären an allem Schuld oder so, die sitzen genauso im gleichen Teufelskreis fest wie der ärmste Penner, der unter einer Brücke pennen muss.
Von 0 auf 100 geht es eben nicht so schnell.
Eine Gesellschaft kann nur durch Glück und Zufall zu einem Zustand gelangen, den man ruhig stolz Zivilisation nennen kann.
Wir aber sind noch keine Zivilisation.
Wir sind nur eine Gesellschaft.
..weil die reichen Menschen nicht über ihren Tellerrand sehen ..können. Denn sie sind blind und wollen noch mehr Geld haben. Die wenigen die etwas abgeben sind sehr wenige und wollen nicht genannt werden
hört sich gut an, leider ist die Realität anders:
a) musst du stets damit rechnen, dass ein Großteil des Geldes niemals dort ankommt, wo es hin soll - es "versickert" zuvor in anderen Taschen
b) es hat keinen Sinn, jemand täglich eine Schüssel Reis hinzustellen - was die Armen wirklich brauchen, ist Beschäftigung, von der sie leben können
c) es gibt so viele Gutmenschen, die Gutes tun wollen - leider haben sie jeweils vom Land überhaupt keine Ahnung und so scheitert manche gutgemeinte Tat/Spende
Wenn du in die letzten "freien" Ecken dieser Welt schaust, wirst du immer wieder feststellen, dass das Leben zwar dort sehr sehr anders ist, als wir uns das vorstellen, Hunger (in krassem Ausmaß) gibt es aber nicht. Die Menschen dort sind nämlich selbst clever genug, mit den täglichen Herausforderungen allein gut fertig zu werden (zumindest solange wir fern bleiben). Sie brauchen uns nicht - so lange nicht, bis sich einer von uns bei ihnen blicken lässt, um ihnen zu erklären, was sie alles falsch machen und sie mit diesem oder jenem aufhören sollen - und vor allem dann, wenn sich im Schlepptau derjenigen noch welche befinden, die schon gleich "Lösungen" mitgebracht haben, allesamt meist damit endend, dass den "Ureinwohnern" danach gar nichts mehr gehört und sie dann tatsächlich in Hunger und Armut ihr Leben fristen und anstelle von Wohlstand haben wir ihnen unsere diversen Krankheiten angehängt, gegen die sie nicht immun sind, inklusive einer Halde Müll aus Recycling-Systemen, wofür viel versprochen und viel Geld kassiert aber nichts gehalten wurde.
-------------------------------------------------------
Es ist ein "Slum" und dies betrifft bloß einige Tausende: https://www.youtube.com/watch?v=sqHaPGaeT7k