Wieso bedarf es immer Quellen?

8 Antworten

Um noch Einen draufzusetzen verweise ich abgehoben auf die

Anekdotische Evidenz

Wieder mal ein langer Wiki-Beitrag, der letztlich sagt:

Vorsicht, nicht von sich auf andere schließen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das nenne ich mal Jammern auf hohem Niveau.

Ich kann mir schon denken, wie das lief. Du hast eine Behauptung aufgestellt und Grund dafür waren deine persönlichen Erfahrungen. Und das hat den Leuten nicht gereicht, um dir zuzustimmen.

Wir leben leider in einer Zeit, in der die Leute nur so um sich werfen mit unzulässigen Verallgemeinerungen. Persönliche Erfahrungen sind nun mal oft nicht repräsentativ und darum werden für solche Pauschalisieungen dann seriöse Quellen verlangt.

liquorcabinet 
Fragesteller
 19.02.2024, 01:43

Ich habe das weniger auf mich bezogen, sondern auf meine generelle Beobachtung, wenn Menschen miteinander in Diskussion treten. Mein Eindruck ist: Die Diskussion als solche soll abgewürgt werden.

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Das kommt meiner Meinung stark drauf an worum es im jeweiligen Kontext geht. In Diskussionen die Allgemeinheit betreffend sind persönliche Erfahrungen eben nicht besonders wertvoll, weil persönliche Erfahrungen meist immer in irgendeiner Weise (zB aus dem persönlichen Umfeld) verzerrt sind.

Studien können natürlich auch verzerrt sein und ja es existieren viele Studien welche unbewusst oder bewusst auch schlecht gemacht wurden, dennoch erheben schlechte Studien idR mehr Daten und sollten auch genau anführen wie sie diese Daten erheben. Es gibt also zumindest eine gewisse Nachvollziehbarkeit sofern die Studie nicht absichtlich versucht ein anderes Bild zu erzeugen.

In einer Diskussion mit Studie wird das Gegenüber natürlich diese Studie auch hinterfragen und eventuell auf Suggestivfragen usw eingehen.

Das ganze ist aber so zumindest an erhebbare und hoffentlich nachvollziehbare Faktoren gebunden und nicht bloß ein Tatsachen Bericht aus eigener Erfahrung.

Wenn jemand persönliche Erfahrungen als universelle Fakten angibt, muss man sich nicht wundern, wenn nach einer Quelle gefragt wird.

Wenn persönliche Meinungen und Erfahrungen als solche gekennzeichnet sind und auch nicht als etwas anderes ausgegeben werden, wird eine Frage nach Belegen auch eigentlich nicht geäußert.

liquorcabinet 
Fragesteller
 19.02.2024, 01:49

Doch, bei politisch brisanten Themen wird sehr häufig nach einem Beleg verlangt - da scheint es völlig irrelevant zu sein, wenn man bspw. von seinen persönlichen Erfahrungen/Veränderungen im Berufsleben erzählt. Wenn dem Gegenüber deine Meinung nicht passt, musst du direkt eine tolle Studie parat haben. Wenn du das noch nicht so erlebt hast, dann ist das auf jeden Fall schön für dich. Ich bekomme es mittlerweile überall genau so mit.

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Kelec  19.02.2024, 08:58
@liquorcabinet

Das ist mir persönlich so aber auch noch nicht aufgefallen.

Wenns zB um Stereotypen geht oder etwas ist es ein großer Unterschied zu schreiben "Ausländer arbeiten nicht" oder "Ausländer die ich kenne arbeiten nicht". Ersteres ist eine generelle Aussage die nach Belegen fordert, zweiteres ein Persönlicher Bericht, dieser fordert natürlich keine Quelle.

Ob die zweite Formulierung aber zB in einer Diskussion gemacht werden sollte in welcher es um die Allgemeinheit geht ist wieder etwas anderes. So ein Bericht ist nämlich in einer Gesetzesdiskussion die jeden in einem Land betrifft komplett Fehl am Platz.

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Ich finde nicht, dass man das so allgemein sagen kann und alles in einen Topf werfen.

Wenn jemand ein persönliches Problem hat, dann geht es um seine persönliche Erfahrung, und da sind Statistiken weitgehend irrelevant.

Will jemand aber ein gesellschaftliches Problem diskutieren, muss er schon Quellen vorlegen, dass das überhaupt ein gesellschaftliches Problem ist.

Wenn ich sage: "Was haltet ihr eigentlich von der Übernahme der Erde durch grüne Marsmenschen?", dann ist das eine idiotische Aussage, die zu diskutieren Zeitverschwendung ist.

Wollte ich das ernsthaft diskutieren, müsste ich erst belegen, dass das Problem überhaupt existiert.

Textverständnis und Einfühlungsvermögen sind aber ohnehin die Grundlage von Diskussionen auf dem Internet. Es wäre gescheit, das zu üben, dann hat man eine höhere Chance, fruchtbare Diskussionen zu führen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung