Wiesenchampignon bestimmen?
Lässt sich ein Wiesenchampignon tatsächlich so einfach von ähnlich aussehenden giftigen Pilzen unterscheiden?
"Zum Verwechseln ähnlich sieht der giftige Karbol-Champignon aus, der jedoch in der Stielbasis ein leuchtend chromgelbes Fleisch besitzt und unangenehm nach Karbol riecht. Weitere Doppelgänger sind der tödlich giftige Kegelhütige-Knollenblätterpilz und der Frühlings-Knollenblätterpilz, deren Lamellen aber stets weiß gefärbt sind und deren unteres Stielende in einer sackartigen Hülle steckt."
Habe den Gesellen hier heute versehentlich im Garten (eher schattig und feuchter, erdiger Standort unter kleiner Baum- & Strauchgruppe am Rand einer Wiese) gepflückt und wollte recherchieren, was genau bei uns wächst.
3 Antworten
Der gezeigte Pilz ist ein Chamignon- so viel kann man sicher sagen, aber nach diesem Bild nicht mit Sicherheit, welche Champignonart. Es fehlt z.B. schon mal die Stielbasis.
Die chromgelbe Verfärbung an der Basis des Karbolchamignons kann übrigends auch mal fehlen. Und mit dem Karbolgeruch ist das so eine Sache. Manchmal riechen die kaum auffällig.
Ich würde den von Dir gezeigten Pilz tatsächlich am ehesten als Wiesenchampignon ansehen- auch vom Habitus her- mich da aber nur nach einem! Foto nicht! festlegen.
Wenn Du diese Pilze weiter beobachten solltest, mehr Fotos machst- in verschiedenen Alterstadien , zur genaueren Champignonbestimmung ist auch der Ring sehr wichtig, auf alle Verfärbungen achtest und ja auch das nächste Mal die Basis in Dein Foto einbeziehst, dann ließen sich sicherere Aussagen zur Art machen. Geruch ist durchaus auch wichtig- aber das Erschnuppern nicht immer einfach.
Insgesamt gehören Champignons als Gattung zu den einfach zu bestimmenden Gattungen, die Art ist dann teils schon schwieriger zu bestimmen. Aber man muß auch nicht immer die Art vor dem Genuß sicher bestimmen können. Es sollte nur keiner der giftigen Champignons sein, aber zum Glück sind diese, falls es doch passieren sollte, nicht sehr giftig- nur Magendarmbeschwerden. Und meist verzichten die Leute nach dem Kochen dann schon eh auf den "Genuß", weil beim Kochen tritt der Geruch doch ziemlich deutlich zu Tage. Und zumindest einige der Karbolegerlinge (ob es alle tun, weiß ich nicht- ich kenne da noch nicht alle)färben beim Kochen auch deutlich aus- gelbliches Hochwasser
Solange man aber Chamignons nicht zumindest als Gattung SICHER bestimmen kann, Hände weg .
O.k. für mich sah der abgeschnitten aus. Da sieht man mal wieder , wie Fotos täuschen können und das Abwaschen hat wohl auch dazu beigetragen(-: Noch ein Tipp: Wasche Pilze vor einer Begutachtung nicht. Weil dann u.U. auch Schüppchen ... mit abgewaschen werden. Grob abbürsten mit weicher! Bürste ist aber durchaus nicht schlecht.
Wenn ein Champignon im Schnitt röten sollte, ist er übrigends sicher gut, nur leider lassen auch die, die Röten sollen, das Röten auch manchmal. Nur bei den Blutegerlingen ist mir das bisher noch nicht untergekommen.
Wenn man einen Anisgeruch (Anis ist schon spezifisch) feststellen kann, ist der Chamignon auch immer gut, aber dann kein Wiesenchampignon (-;.
Das Gilben, wie das Röten kann leider immer mal ausbleiben. Und Geruch ist halt auch immer so eine Sache. Ich rieche nichtmal immer!- den Anisgeruch von den Anischampignons- nur meistens. Viel bei mir bei der Chamignonbestimmung ist auch einfach Erfahrung. Und sogar ich habe mal Karbolchampignons als Schafchampignons mit nachhause genommen- nicht gut genug geguckt ...- es aber zuhause dann schnell gemerkt Wenn esse ich Schafchampignons viel lieber als Wiesenchampignons aber an der Stelle ging dann doch der Wunsch mit mir durch. Schnell beim Vorbeifahren eingesammelt und mich geirrt- hätte sie besser stehen gelassen (-:
sieht für mich nicht eindeutig nach Champignon aus. Lass es lieber bleiben. Oder benutze eine App. - trotzdem würde ich persönlich keine Pilze essen wollen, die nicht eindeutig zuzuordnen sind.
https://praxistipps.chip.de/pilze-identifizieren-die-besten-apps_93425
Essen mag ich ihn jetzt eh nicht unbedingt (was macht man auch groß mit einem einzigen kleinen Pilz). Ich bin eigentlich nur neugierig, ob man ein Champignon echt so einfach/anhand dieser Kriterien bestimmen kann.
du kannst dir ja einmal die "Mühe" machen (so wie ich ;)), nach sog. Wiesenchampignons die google-Bildersuche zu befragen. Nicht ein einziger sieht so aus wie der, den du hier veröffentlicht hast.
Und wie gesagt: solange man sich nicht 100%ig sicher ist, sollte man keine unbekannten Pilze verzehren. Es ist nicht jeder so vernünftig wie du ... oder war es doch nur die Tatsache, dass du nur einen gefunden hast?
Die Mühe habe ich mir bereits gemacht, zusammen mit umfangreicher Google Suche nach Wiesenchampignons, Knollenblätterpilz und Karbol Champignon. Für mich ist es "eindeutig" ein Wiesenchampignon. Da ich aber keine Erfahrung habe, verlass ich mich darauf nicht.
Wenn es mehr gewesen wären, hätte ich mich damit zu einer Pilzbegutachtungsstelle begeben. Für das eine zahlt sich das aber nicht aus - nochdazu wo heute Sonntag ist. Interessieren kann es mich aber auch ohne Verzehrabsichten ;)
für mich sieht es auch wie ein champignong aus (rosa lamellen). aber du hast in deinem text dinge wie geruch genannt (auch art des baumes, der da wächst, kann eine rolle spielen), die man durch ein foto nicht prüfen kann. daher würde ich immer dazu raten, jemanden live zu fragen, der sich mit pilzen auskennt.
Dieser Pilz ist ein Chamignon, soviel ist schon sicher, bei der Art würde ich mich aber nicht festlegen. Da Champignons keine Mykorhizza bilden, sind Baumarten der Umgebung nicht primär von Bedeutung., durchaus aber der Boden, der Nährstoffgehalt des Bodens, der Salzgehalt....(und das kann auch wieder von Bäumen beeinflußt werden), da verschiedene Chamignonarten verschiedene Böden bevorzugen bzw. sogar auf bestimmte Böden angewiesen sind
Ja, ich habe auch nicht vor, ihn zu essen :) bin nur neugierig, ob sich Champignons echt so einfach eindeutig bestimmen lassen und natürlich was das für ein Pilz ist (mit ist klar, dass man den Pilz übers Internet nicht riechen kann :) )
Danke für die ausführliche Antwort! Falls mehr Pilze auftauchen sollten (was mich sehr freuen würde), dann werden sowieso mal ein oder zwei ordentlich rausgedreht und zu einer Pilzbegutachtungsstelle gebracht. Dieser hier wurde tatsächlich unabsichtlich geerntet, ich dachte erst es ist ein Plastikball o.ä.
Aber dass die Stielbasis fehlt wundert mich. Der Stielboden war komplett mit Erde bedeckt, da war nichts mehr dran und ich habe ihn dann nur vorsichtig abgewaschen. Könnte es daran liegen, dass der Pilz noch sehr jung ist?